….war nur im See möglich. Bei Temperaturen von 30° – 36° blieb einem nur, abzutauchen, um seine Kerntemperatur von gefühlt 80° wieder auf ein erträgliches Mass abzusenken.
Die andere Option war, möglichst weit hoch zu kommen. Auf dem Dobratsch z.B. waren es dann bei 36° im Tal noch angenehme 22°. Oder drittens: An einem Nachmittag besuchten wir ein Cello-Konzert in der Kirche Maria Himmelfahrt, dort war es ebenfalls schön kühl, dazu Bachs Cello-Sonaten, was will man mehr. Interpretin war übrigens Harriet Krijgh, neuer Stern am Cellisten-Himmel. Meine älteste Tochter, die ebenfalls Cello spielt, war zutiefst beeindruckt von der Virtuosität der Darbietung. Wir anderen natürlich auch, aber wer selbst das betreffende Instrument spielt, kann wohl besser beurteilen, welche Leistung der Solist erbringt. Nebenbei: Die Kirche, die zum ehemaligen Benediktinerkloster in Ossiach gehört, ist irgendwann im 18. Jahrhundert „barockisiert“ worden. Als Ostwestfale (und Protestant, wenn auch kein Calvinist) kann ich dazu nur den Kommentar abgeben: Hmm! Wer’s mach… (Wer es mag). Weniger ist mehr.
Da dieses Wetter sich während unseres Aufenthaltes dort hielt, kam es Abends oder nachts häufig zu Gewittern, die sich heftig entluden. Das gab mir die Gelegenheit, mal wieder solcherlei Unwetter abzulichten und die Eingebung, darüber ein Tutorial zu schreiben und überhaupt eine Tutorial-Seite zu beginnen, die ich noch nach und nach auffüllen will.
Ich bin kein Typ für einen Badeurlaub. Nach einer Stunde am See reicht’s mir immer, meist unternahmen wir etwas als Familie (Wandern, Besuch der umliegenden Städte Villach oder Klagenfurt etc.), aber ab und zu schnappte ich mir auch mein Mountainbike und machte Höhenmeter. Wichtig war nur, den Elektrolythaushalt ausgeglichen zu halten. Hat man die Höhe erklommen, wird man wieder mit angenehmen Temperaturen belohnt. Auf dem Gerlitzen starten die Paraglider, immer ein lohnendes Motiv.
Die Fahrt zurück ins Tal sorgt ebenfalls dafür, dass einem nicht zu schnell wieder heiss wird. Am See angekommen, springt man am besten gleich hinein.
Warnung, es folgt ein Beitrag zum Thema „Jammern auf hohem Niveau“: Die Sommerliche Hitze lag derart brütend über der ganzen Gegend, dass sich kein Lüftchen rührte. Ich lauerte die ganze Zeit auf ein bisschen Wind, ich bin nämlich auch Segler. Meine Segelscheine (A und Br sowie die dazugehörigen Motorbootscheine) habe ich während des Studiums gemacht. Wenn ich in einer Vorlesung sass, wanderte mein Blick ständig zum Fenster, um anhand der Bewegung der Blätter die Windstärke zu schätzen. Bei jeder Freistunde verpflichtete ich einen Kommilitonen als Vorschoter und zischte zum See. Ich legte hunderte von Seemeilen in einem Zugvogel zurück und immer, wenn ich an ein grösseres Gewässer komme, verlangt es mich nach dem Gefühl, mit dichtgeholter Grossschot hart am Wind aufzukreuzen.
Obwohl ich bereits alles mit einer nahegelegenen Segelschule klar gemacht hatte, die schöne Kielboote zu vermieten hatten, gab es keinen Tag, an dem der Wind auch nur Stärke 1 (!!) erreichte (jedenfalls länger als 10 Minuten), ausser natürlich bei Gewitter (und da sollte man wohl besser nicht segeln!). Es war nicht meine Vorstellung, mit killenden Segeln auf dem See zu dümpeln, also war’s Essig damit.
Es gibt natürlich genügend Fotos, aber meist Familie, ich hatte kaum im Sinn, etwas explizit für die Webseite zu machen (das fällt eher nebenbei ab). Insgesamt habe ich mich ziemlich zurückgehalten, es war einfach zu heiss, sogar zum fotografieren. Abends in den Städten fand ich mehr Motive, oder im Alpengarten am Dobratsch konnte ich den Macro-Adapter mit dem 90er Macro-Elmarit testen. Technisch einwandfreie Ergebnisse, aber ich finde das fokussieren über Display oder Elektronischen Sucher immer sehr mühsam, ausserdem nervt mich die dann immanente Auslöseverzögerung. Das ist der Zeitpunkt, einzugestehen, dass eine Spiegelreflex für bestimmte Dinge einfach praktischer ist. Mit meiner 5D Mark II und dem 100mm L-Objektiv war das einfacher. Aber Makro-Fotografie ist für mich halt ziemlich unwichtig, darum weine ich dem keine Träne nach.
Schön ist immer, abends in den Städten völlig ohne Stativ auszukommen, man ist doch sehr viel unbeschwerter unterwegs. Stadtansichten wirken immer noch mehr, wenn man Gelegenheit hat, zur „blauen Stunde“ dort zu sein.
Die meisten Landschaftsbilder sind auch von morgens oder abends, denn tagsüber machte die Sonne alles platt, zumal es sehr dunstig war (da nützt auch kein UV- oder Skylight-Filter). Gelegentlich fand sich ein lauschiges Plätzchen beim Wandern, das sich lohnte.
Auf dem Rückweg machten wir zwei Tage Station in München, das ist noch einen Extra-Blog wert…
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