Eigentlich ist Friedrichshafen am Bodensee, meine Heimatstadt, für die Zeppeline bekannt, vielleicht noch als Konzernsitz der ZF-Gruppe, für den früheren Flugzeugbauer Dornier oder als Messestadt. Aber es gibt dort auch ein Stück Industriegeschichte, das selbst viele Einheimische nicht kennen: Bei Aka Friedrichshafen wurden einst Kameras gebaut, auch solche mit Messsucher. Zeit, eine neue Stecknadel auf die Messsucher-Welt-Karte zu pinnen.
Schon wie ich zum Thema AkA Friedrichshafen (mehr zur Schreibung unten) jetzt aktuell gekommen bin, ist eigentlich ganz lustig, mehr dazu später. Als Schüler jedenfalls war uns „das Aka“ ein Begriff. Es handelte sich um ein Gelände direkt am See, eigentlich beste Lage, mit einem spärlich genutzten, gebogenen Gebäude und dem Vereinsheim der Kanuten, inzwischen beherbergt es einen Teil der weit beachteten Zeppelin Universität. Man traf sich gelegentlich „beim Aka“, und die meisten wussten wohl nicht, wofür Aka eigentlich stand.
AkA Friedrichshafen, das ist auch vielen Einheimischen allenfalls vage vertraut
Mir war Aka insofern ein Begriff, weil meine Familie schon lange in der Stadt ansässig und viel historisches Wissen da war. So wusste ich, dass Aka Friedrichshafen einst ein kleines Kamerawerk war, das aber irgendwie schon lange geschlossen war. Mein Vater und ich nahmen aber immer wieder die Dienste eines Herrn Stetter in Anspruch, der in einer unvorstellbaren Werkstatt Kameras reparierte. Er habe einst bei Aka gelernt, sagte man voller Anerkennung.
Die Kameras made in Friedrichshafen haben mich dennoch nie so besonders interessiert. Ich war jung und die Spiegelreflex das Maß aller Dinge. Eine alte Knipse, womöglich ohne Belichtungsmesser, das war maximal langweilig. Wenn eine, wie damals viele fälschlicherweise zu den einfachen Fotoapparaten sagten, „Kleinbildkamera“ (das war auch eine Nikon F3 HP) akzeptabel war, musste sie schon Autofokus und Co. haben. Oder als echtes Retro-Stück durchgehen wie eine Rollei 35. Aber Aka?
Eine unerwartete Entdeckung in Berlin
Das änderte sich ganz langsam, je mehr ich mich für die Geschichte auch der Fototechnik zu interessieren begann. Und dann, im Frühjahr 2023, das Erlebnis. Bei Foto Meyer, meinem Stamm-Geschäft meiner Berliner Jahre, steht bei einer Stippvisite um der alten Zeiten willen in der Günstig-Ecke des Gebrauchtangebots eine Arette A. Der Name und das akw-Logo (auch dazu folgen noch Details) ließen eine Synapse platzen: Das ist doch… AkA Friedrichshafen! 29 Euro und eine Kamera wechselten über den Ladentisch die Seiten, ich fand daheim noch einen einst günstig gekauften (seufz) Fuji C200-Film.
Und so kam die Kamera von AkA nach Friedrichshafen zurück
Unterdessen festigte sich mein Vorsatz, über AkA Friedrichshafen, dieses fast vergessene Kapitel der örtlichen Industriegeschichte, etwas für den Lokalteil des SÜDKURIER zu schreiben, wo ich ja in der Chefredaktion arbeite. Zeitzeugen konnte ich auch bei einigem Bemühen keine mehr finden (sie müssten jetzt auch alle ein biblisches Alter haben), aber ich stieß über seine Internetseite auf Martin Köhler. Er ist sicher weltweit einer der besten Experten für die Friedrichshafener Kameras, teilt gerne seine Informationen und hat auch eine tolle Sammlung. An einem verregneten Sonntagmorgen trafen wir uns. Natürlich am Aka Friedrichshafen, eine Wegbeschreibung brauchte keiner von uns.
Wie gut, dass es Martin Köhler und all sein Wissen gibt
Ich gebe hier nur knapp wieder, was Martin Köhler erzählt, wenn man diesen scheinbar nie versiegenden Quell an Wissen und Begeisterung anzapft. AkA, sagte er mir, stand einst für Apparate- und Kamerabau. Eine Firma, sich selbst AkA abkürzt (was hier respektiert werden soll) und 1949 nach bescheidenen Anfängen im Schwarzwald nach Friedrichshafen zieht, um mit den gut geschulten Menschen der zerstörten Industriestadt Fotoapparate für das Wiederaufbau- und spätere Wirtschaftswunderland zu bauen. Herauskommen werden schon bald bemerkenswerte Konstruktionen. Akarelle, Akarette, Arette oder Akarex heißen die Kameras.
Ohne Max und Eugen Armbruster hätte es AkA Friedrichshafen nie gegeben
Im Zentrum der Geschichte stehen zwei Brüder. Max und Eugen Armbruster, der eine eher ein geschickter Kaufmann, der andere ein talentierter Entwickler. „Einer hatte das Wissen und einer das Geld“, fasst es Martin Kohler zusammen. Auf der Durchreise am Bodensee, so hat es sich der Experte erzählen lassen, erwähnt Eugen, dass er Platz für einen Produktionsbetrieb brauche.
AkA bekommt ein Gebäude in aller bester Lage – und mit düsterer Vorgeschichte
Über ein paar Ecken bekommt das junge Unternehmen ein Gebäude in Premiumlage: Die einstige Luftwaffen-Dienststelle (präzise: „Fliegertechnische Vorschule“, so eine Indoktrinations-Einrichtung für technikbegeisterte Jugendliche) an einem als am Seemooser Horn bekannten Uferstück ist zwar zunächst in erbärmlichem Zustand, aber der Wille zum Wiederaufbau groß. Und schnell stellt sich bei AkA auch der Erfolg ein: Die gut konstruierten, einfach zu bedienenden Kameras für das preiswerte Kleinbild-Filmmaterial erwerben sich rasch einen guten Ruf.
Martin Kohler kann das nur bestätigen. Er forscht nicht nur seit vielen Jahren über die Firma AkA – später wird sie dann in Apparate- und Kamerawerk, AKW oder in Eigenschreibung akw umbenannt –, er kennt auch all ihre Produkte. Sein Fazit, nachdem er unzählige dieser Kameras zerlegt, untersucht und repariert hat: „Das waren schon tolle Apparate.“
Die Zeit spielt gegen die kleine Firma AkA Friedrichshafen
Und doch spielt die Zeit gegen das charmante Unternehmen vom Bodensee, das sich auch als vorbildlicher Arbeitgeber einen guten Namen macht. Mit den Großen der deutschen optischen Industrie – Zeiss, Braun, Voigtländer, Leica – kann AkA/akw technologisch nicht mehr mithalten. Obwohl die Kameras aus Friedrichshafen einige raffinierte technische Lösungen zu bieten haben, sind sie nicht mehr konkurrenzfähig.
Und am Horizont taucht schon auch die Konkurrenz aus Japan auf, die statt aufwendiger Mechanik lieber billigere Elektronik verwendet und überdies zunächst zu niedrigen Lohnkosten produzieren kann. Schnell wird sie einen in Deutschland einst so stolzen, zuletzt aber schwerfällig gewordenen Industriezweig, die Fototechnik, fast vollständig auslöschen. AkA Friedrichshafen, vermutet Martin Köhler, wäre spätestens dann untergangen.
Zwei Brüder streiten, eine Firma gerät in den Abwärtssog
Dass seit 1963 keine Kameras mehr gebaut werden in Friedrichshafen, hat aber auch mit einem Bruderzwist zu tun, erzählte mir Marin Kohler. Er hat noch mit vielen früheren AKA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern sprechen können; heute sind diese Zeitzeugen verstummt. Und die Recherchen zeigten, dass Eugen Armbruster, der Konstrukteur, gerne mit einem US-amerikanischen Unternehmen eine verheißungsvolle Partnerschaft eingegangen wäre, sein Bruder Max, der Kaufmann, aber kein ausländisches Kapital in der Firma haben wollte. Es wird der Anfang vom Ende.
Die letzten Jahre sind eher unrühmlich. Innovationen kommen keine mehr. Das Versandhaus Foto Quelle will billige Kameras, man produziert zu unrentablen Preisen. 1960 folgt die Insolvenz. Eine Auffanggesellschaft versucht es noch einmal mit vorhandenen Teilen, 1963 ist der Laden ganz zu.
Ganz am Ende von AkA Friedrichshafen steht dann noch ein sehr ungewöhnliches Produkt
In einer ironischen Wendung des Schicksals wird in der untergehenden Firma am Ende ausgerechnet jener Fotoapparat produziert, der heute zu den seltensten europäischen Nachkriegskameras gehört und hohe Sammlerpreise erzielt: Die Kleinstbildfilm-Wilca des schwedischen Konstrukteurs Erik Wilkenson wird der letzte Lohnfertigungs-Auftrag für das einst stolze AKA-Team.
Aber jetzt zu den Produkten. Ein kompletter Überblick über die AkA/akw-Kameras, die es dann auch noch oft mit verschiedenen Objektiven und Verschlüssen gab, würde den Rahmen sprengen, das hat Martin Kohler auf seine Internetseite auch schon großartig aufbereitet. Ich konzentriere mich auf einige bedeutende Kameras und habe zum Teil auch Beispiele, wie die Bilder so aussehen, die man heute noch mit ihnen machen kann.
Mit der Akarette fängt um 1947 alles an
Die erste nennenswerte Serie stellt Akarette dar. Zunächst mit dem sparsamen Filmformat 24x32mm, wird sie dann zu einer Kamera für Bilder im „Leica-Format“ weiterentwickelt. Die Objektive lassen sich wechseln, Manche Modelle haben mehrere Sucher für unterschiedliche Brennweiten. Bekannt sind neben den 50er und wenigen 45er Normalobjektive verschiedene 35er, 75er, 90er und 135er. Einen aufsteckbaren Entfernungsmesser konnte man ebenso kaufen wie vieles andere Zubehör. Die Zahl der Kameramodelle ist etwas verwirrend, und die Zahl der gefertigten Kameras lässt sich nur schätzen, es könnten schon bis 1957 etliche zehntausend gewesen sein (alles in allem wird AkA/akw zwischen 1947 und 1963 so etwas über 100.000 Kameras hergestellt haben).
Nach einem Namensrechtsstreit mit Agfa (deren Kameras hießen ja immer was mit -ette) änderte das Friedrichshafener Unternehmen die Nomenklatur von Akarette zu Akarelle. Das waren stes modular aufgebaute Kameras mit dem gleichen Grund-Chassis und unterschiedlichen Ausbau- und Ausstattungsstufen (Entfernungs- und Belichtungsmesser). So schwankten auch die Preise zwischen 100 und 200 DM – bei einem Arbeiter-Stundenlohn von 1,60 DM.
Die Arette A: Ein bescheidener Einstieg in die AkA-Welt
Was mir in Berlin über den Weg lief, war eine Arette A, ein spätes Exemplar von etwa 1959. Es hat schon den riesigen Sucher (deshalb ist die Kamera auch so hoch) mit einem 100-Prozent-Realbild und dem 2,8/45-Objektiv on Isco Göttingen, das war die günstigere Alternative zur Optik von Schneider Kreuznach. Der Sucher war schon leicht trüb, aber immer noch wunderbar übersichtlich mit seinem Leuchtrahmen und den Parallaxmarkierungen.
Die Entfernung muss man schätzen und die Belichtungszeit auch, falls kein Belichtungsmesser (oder eine entsprechende App) zur Hand ist. Der Zentralverschluss bietet B und dann 1/30, 1/60, 1/125 und 1/250. Das ist alles ziemlich basic, aber für die niedrigempfindlichen Filme dieser Zeit brauchte es wohl keine schnelleren Verschlusszeiten. Die erwiesen sich auch als nicht exakt justiert, aber die Ergebnisse auf dem gutmütigen Fuji C200 waren ansehnlich. Wer es mir nachtun will: Für ein paar Taler kann man dabei sein.
Die Filme wurden von MeinFilmLab entwickelt, einem hervorragenden Labor am Rande der Eifel, an das ich jetzt alle meine Farbnegativfilme. Jörg Bergs, der Besitzer und gelegentlicher Autor hier in der Messsucherwelt, ist ein echter Enthusiast und verdient unsere ganze Unterstützung!
Die Arette ID: Vollausstattung mit Messsucher und Belichtungsmesser
Das Topmodell dieser vielleicht besten Jahre von AkA/akw war die Arette ID (später umbenannt in DN). Es ist voll ausgestattet mit Selen-Belichtungsmesser aus dem Hause Gossen (auch nach über 60 Jahren erstaunlich genau) sowie einem Messsucher mit gut erkennbarem Messfeld. Der Sucher ist klein und das tatsächlich benutzte Feld noch kleiner (vielleicht wurde mal eine Version der Kamera mit 35er-Objektiv geplant), aber die Benutzung erwies sich als spaßig.
Interessant ist dabei, dass man die Belichtung in Lichtwerten abliest und die dann überträgt. Zeit und Blende können in der Folge gemeinsam verstellt werden, wie an den Objektiven zur Hasselblad 500. Im Nebeneffekt lernen Nutzer die Gesetzmäßigkeiten der Belichtung. Vielleicht auch dank des Schneider-Objektivs (2,8/50) waren die Ergebnisse deutlich besser als die mit der einfachen Arette A. Und das obwohl das Filmmaterial eigentlich eher schlechter war. Die Arette ID oder DN ist etwas rarer, 100 Euro sollte man schon rechnen – je nach Zustand natürlich.
Die Akarex III: Wo mit dem Objektiv der ganze Messsucher gewechselt wird
Die Akarex III ist dann nochmals eine ganz andere Nummer. Es ist eine der eigenwilligsten Kamera-Konstruktionen, die ich kenne. Objektiv und Messsucher sind dabei eine Einheit, die gemeinsam gewechselt werden. Das funktioniert über eine Steckverbindung mit einer Art Überwurfmutter, echt exotisch. Aber eigentlich auch gar nicht so blöd: Der Sucher hat immer die optimale Vergrößerung. Er braucht keine komplizierte Mechanik, die die richtigen Leuchtrahmen einspiegelt. Und die Einheit kann individuell justiert werden.
Andererseits ist die Angelegenheit auch sperrig. Durchgesetzt hat sich das Prinzip nicht, und insbesondere die Wechselobjektive zur Akarex, es gab zum Beispiel 35er und 90er, sind schwer zu finden. Die Bildergebnisse aus der Akarex stehen in keinem herausragenden Ruf. Das Exemplar, das mir hier vorliegt, war anders als die Arette ID nicht im Top-Zustand, sondern ziemlich runtergerockt. Vielleicht bekommt sie in den nächsten Monaten auch eine Chance, dann berichte ich gerne hier. Gute Exemplare kosten 200 Euro und mehr.
Hätte die geplante Super-Kamera aus Friedrichshafen sogar Leica nervös gemacht?
Zuletzt noch ein paar Worte zum gescheiterten Super-Projekt, das oben schon erwähnt wurde. Es sollte die Über-Kamera werden mit Bajonett für Wechselobjektive, Belichtungsmessung, Messsucher und einem schnellen Zentralverschluss. Das wäre Ende der 50er eine ernstzunehmende Konkurrenz für die damals noch junge Leica M3geworden. Diese war immerhin deutlich weniger opulent ausgestattet. Doch nach dem Ausscheiden von Eugen Armbruster blieb es bei einigen, nicht voll funktionsfähigen, Prototypen für die (Gott hab sie selig) Photokina. Um die geweckten Erwartungen nicht völlig zu enttäuschen, baute man dann unter dem Namen eine deutlich einfachere Kamera mit Festobjektiv. Diese hatte aber immerhin eine clevere Belichtungssteuerung, wo eine Art mechanische Programmautomatik Zeit und Blende nach einem Algorithmus verstellte.
Einige weitere Kameras wurden noch gebaut – eine clever konstruierte Stereo-Kamera und die bereits erwähnte Wilca. Bald nach 1963 wurden die AkA/akw-Kameras zu Relikten einer vergangenen Zeit, und schicke elektronische Kameras aus Japan überfluteten den Markt. Der Name Aka für das Gebäude immerhin hat die Zeiten überdauert. Das Gebäude steht noch und wird wie erwähnt von Zeppelin Universität genutzt. Eine dortige, auch für die Öffentlichkeit zugängliche Bar heißt sinnigerweise AKA. Vielleicht gelingt es mit Martin Kohlers Hilfe ja, noch eine Tafel an dem Gebäude anzubringen. Sie könnte die an die hübschen Kameras erinnern, die hier einst gebaut wurden – und vor allem an die Menschen, die sie mit Fleiß und Talent hergestellt haben.
AkA Friedrichshafen – für mich ist es Heimatkunde der besonderen Art
Ich habe jedenfalls das Gefühl, meine AkA bzw. akw irgendwie nach Hause gebracht zu haben – und sowohl über die Kamera als auch meine Heimatstadt nochmals etwas gelernt zu haben. Wer auch einmal einer Akarette, Akarelle, Arette, Arelle oder Akarex begegnet, kann sie nun vielleicht ein bisschen besser einordnen – das sind im Kern unscheinbare Kameras, die doch ihre eigene Geschichte haben und überdies ganz anständige Bilder machen können. Meine Arette kommt das nächste Mal wieder mit nach Friedrichshafen. Ich will ihr noch mehr von unserer gemeinsamen Heimatstadt zeigen.
Lieber Joerg-Peter,
gestern habe ich ein ganz kleines Stueck der Firma AKA gekauft. Den AKAMETER, mit einem zierlichen Kistchen. Dieser Messsucher (Entfernungsmesser) hat ein gutes Zuhause gefunden – Die Zeiss Ikon s310 Contessa.
Liebe Gruesse,
Theodor Hrischev
Hallo
ich kam durch Zufall an eine AKArette 1A und dann noch zu einer 1B + 50/75mm samt Zubehör wie einer Bakelit Dose, Filter und Sonnenblende für das 75mm.
Über einen Fotofreund wusste ich das es einen Adapter von M36 zu M39 gab. Diesen ließ ich mir dann in Wien bei einer mechanischen Werkstätte anfertigen um die Objektive (2.0/50mm 3.5/mm und das 3.8/75) an der Leica CL zu verwenden:
https://www.flickr.com/photos/thomasmika/49947918071/in/dateposted/
Ich hätte übrigens noch einen AKA_Meter günstig abzugeben, da ich diesen doppelt habe. (optisch sind beide aber nicht ganz gleich interessanter weise. Foto auf Wunsch.
Die Kameras habe ich nicht mehr, nur noch das 2.0/50 und 3,8/75mm, beide waren zum Service bei Olbrich in Görlitz.
Eines der beiden hat Putzspuren lt. Bericht, das andere? ist Ok.
In den Bildern ist davon nichts zu sehen:
https://www.flickr.com/photos/thomasmika/51646268497/in/album-72157710601681116/
3,8/75mm
https://www.flickr.com/photos/thomasmika/51414500922/in/album-72157710601681116/
2.0/50mm Schneider Xenar
Digital war das 3,5/50mm vom Bokeh und Schärfe sehr schön.
Schöner Bericht: bis dato gab es da im Netz nicht viel über die Geschichte zu lesen.
Falls wer die Daten ( Zeichnung) des Adapters wünscht kann ich gerne aushelfen
LG Thomas aus Wien
Hallo Joerg-Peter,
das ist ein toller Artikel zur Firma AKA. Es hat mir Freude gemacht Deine Zeilen zu lesen und die Bilder anzuschauen. Ich liebe Kameras, Prospekte, Anleitungen aus den 50ern. Es erinnert mich an meine Kindheit. Mein Vater hat zu dieser Zeit mit Voigtländer Vito B gerbeitet . Daher kenne ich die typischen Prospekte dieser Zeit und die kleinen Bücher vom Fotodienst recht gut. So etwas gibt es heute nicht mehr. Das Anschauen einer Hompage hat nun mal nicht den Charme den die alten Druckwerke haben. Ein alter Porst, Quelle oder Neckermann-Katalog und etwas Muße um sich damit zu beschäftigen, das ist einfach ein Genuss.
Zurück zur Firma AKA. Ich hatte diese Firma nicht so auf dem Schirm und wusste auch nicht, dass Sie in Friedrichshafen waren.
In den Fotogeschäften habe ich die AKA Kameras nicht mehr gesehen. Dafür bin ich zu jung und mein Interesse begann erst kurz nach dem Ende von AKA. Interessant auch Kamerafirmen machten nicht immer alles selber. Viele kauften bei Zulieferern ein Verschlüsse (Deckel, Gauthier), Objektive (Zeiss, Schneider Isco). So ähnlich war es auch in der Zweiradindustrie. Auch diese Firmen kauften Motoren bei Sachs oder Ilo zu. Ich finde es interessant etwas über diese Zeit und die Firmen zu lernen.
Auf den Bildern sieht man auch wie lohnintensiv die Kamera-Fertigung damals war, viele Mitarbeiter/ innen. Das ist heute unbezahlbar…
Danke für Deinen interessanten Artikel
Viele Grüße Holger
Lieber Holger,
vielen Dank für die nette Rückmeldung. In der Tat, das waren in jeder Hinsicht andere Zeiten. Von der Art, wie Kameras gebaut wurden, bis zu den Werbemitteln. Kaum vorstellbar, was sich seither technisch und gesellschaftlich verändert hat! Aber der nostalgische Blick zurück hilft halt auch nicht weiter.
Was wir aber tun können, ist, die guten Dinge in Ehren zu halten und sie zu benutzen. Ich finde, die Fotos aus den AkA-Kameras zeigen ganz schön, dass technische Perfektion eben nicht alles ist.
In diesem Sinne herzliche Grüße, Jörg-Peter
Lieber Herr Rau,
wieder einmal ein toller und interessanter Artikel. Als zugezogener Hannoveraner war mir diese Marke nicht bekannt. Dieser Beitrag bringt mir sogar meine Region noch etwas näher. Das ich Sie heute persönlich im Lichtblick kurz kennenlernen durfte hat mich sehr gefreut. An dieser Stelle auch vielen Dank an Herrn Wintersig, der den Kontakt hergestellt hat, und immer exzellent berät. Machen Sie hier so weiter, für die Rangefindergemeinde, was für ein Wort, sind Sie nicht mehr wegzudenken.
Viele Grüße aus Bad Saulgau.
Lieber Herr Völksen, die Freude war ganz auf meiner Seite. Viel Spaß weiterhin in der Messsuchwelt und auf ein andermal vielleicht. Wenn wir alle engagiert fotografieren, ist es mir um die Rangefindergemeinde nicht bang. Herzlich JP Rau
Tatsächlich bin ich auf den finnischen Åland-Inseln auf eine Kamera made in Friedrichshafen aufmerksam geworden. Dort befindet sich die größte skandinavische Sammlung für Fotoapparate. Gepaart mit extremer Leidenschaft. Du würdest das Haus gar nicht mehr verlassen:-) Da finden sich knapp 100 Jahre alte ungeöffnete Entwickler oder Filme und eben auch die schwedischen Kameras.
Die Werbung der Kameras erinnert mich irgendwie an SIngle-Schallplatten. Ich muss aber gestehen, dass mir das Design der Kameras mehr nach Raumschiff Enterprise aussehen und mein Herz nicht gerade zum Hüpfen bringen. Trotzdem ein Stück spannende Industriegeschichte. Vielen Dank dafür.
Lieben Gruß aus der nördlichsten in die südlichste deutsche Hafenstadt. Ich war dort einige Jahre zur Outdoor-Messe.
Lieber Kai, klingt spannend. Die Aland-Inseln würde ich sogar ohne Kameramuseum gerne mal besuchen. Und die AkA-Kameras? Glücklos, würde ich sagen. Ja, auch im Design. Es gab schönere deutsche Nachkriegs-Kameras. Trotzdem für mich ein spannendes Stück Heimatgeschichte! Grüße zurück durchs Land, JP
Lieber Jürgen A. H.,
vielen Dank für diese schöne Rückmeldung und die Wertschätzung für die Seite! Es ist ein Amateurprojekt im besten Sinne, deshalb ist es immer besonders motivierend, wenn sich Leser so intensiv mit den Artikeln auseinandersetzen. Mit der Retina kenne ich mich gar nicht aus, und ich bleibe vorerst auch bei meinen Themen. Aber wer weiß, vielleicht gibt es hier ja auch mal einen Artikel über eine zu neuem Leben erweckte Retina. Hoffen wir, dass es noch lange Filme und so engagierte Labors wie MeinFilmLab gibt, dann ist mir um eine (Nischen-) Zukunft der Analogfotografie nicht bang. Ich sehe so viele junge Leute wieder mit 70er- und 80er-Jahre-Kamera herumlaufen, da geht mir geradezu das Herz auf. Ihrem letzten Satz habe ich in diesem Sinne nichts hinzuzufügen.
Grüße Jörg-Peter Rau
Dieser, wieder mal wunderbare Beitrag im Blog über eine längst vergessene Kameramarke, macht großen Spaß. Ihnen und insbesondere auch dem „Vater“ dieser Website, Claus Sassenberg, möchte ich an dieser Stelle herzlich danken. Seit ein paar Jahren bin ich mit großer Freude regelmäßiger Gast.
Zur AKA und Sucherkameras der 50iger: Vor sicher mehr als 20 Jahren konnte ich als Beifang eine Kodak Retina IIIC erwerben, die ich im vergangenen Jahr reaktiviert, mit Film geladen und damit fotografiert habe. Welch ein Erlebnis! Wenn man die gefaltete Kamera öffnet sind nicht nur die mitleidigen Blicke von Passanten eine innere Freude. Der Blick durch den recht hellen Messsucher mit 35, 50 und 80mm Rahmen entschädigt und sogar der Belichtungsmesser funktioniert nach knapp 65 Jahren noch einigermaßen zuverlässig. Wie bei der AKA hat auch die Retina eine Lichtwertübertragung und ebenso wie diese einen möglicherweise sogar identischen Filmspannhebel auf der Unterseite. Die Anfaßqualität ist perfekt, nahezu Leica-Feeling, die Bedienung allerdings recht umständlich, insbesondere bei Verwendung von Wechseloptiken, die nur als Vorsatzglied zur Verfügung stehen und schon damals wohl `ne echte Zumutung waren. Den Film habe ich bei „MeinFilmLab“ entwicklen lassen und recht gute Ergebnisse des Schneider Xenon 2,0/50 erhalten, die jedoch mit den Fotos einer parallel benutzten, fast 70 Jahre alten Leica IIIf mit Summicron und Summaron doch nicht ganz mithalten können. Schuld ist möglicherweise wohl mein zu forsches Auslösen, hat der Retina-Auslöser doch einen recht langen Weg, der Verwackeln sicher begünstigt.
Also, in diesem Sinne, bitte weiter so und auch mit antiquarischen Kameras, gleichwohl es heute mit den M’s doch alles viel besser geht. Vorübergehend aber können M10 und Co ja auch mal in der Schublade bleiben, denn Spaß macht’s mit den antiquarischen Apparaten allemal.