Aus dem Englischen übersetzt von Claus Sassenberg

Leica hat zwei neue Modelle vorgestellt: Das 35mm Summilux Version I (oft als „Steel Rim“ bezeichnet), das 1961 auf den Markt kam, und die Neuauflage der Leica M6 Klassik, die ursprünglich 1984 auf den Markt kam.

Dieser Artikel wird sich hauptsächlich auf das neue Objektiv konzentrieren, das ich seit etwas mehr als einem Jahr immer wieder getestet habe. Ich habe die M6 jedoch letzte Woche auf dem Treffen der Leica Society International in Dublin zum ersten Mal in den Händen gehalten und mich sofort in sie verliebt!

Steel Rim
Nach dem Himmel greifen: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Die neue Leica M6

Zunächst einmal: Ich habe diese Kamera nicht getestet. Es gibt nicht so viel Bedarf, eine Filmkamera zu testen, also habe ich auch keine zugeschickt bekommen. Ich fand die Idee großartig, kannte aber nicht alle Details, bis ich letztes Wochenende in Dublin war, wo Stefan Daniel die neue Kamera mit dem 35er Summilux V1 dabei hatte.

Oberflächlich betrachtet ist die Kamera eine Replik der M6 von 1984, komplett mit dem roten Leitz-Punkt und der Gravur auf der oberen Platte. Auch das Einstellrad für die Verschlusszeit ist genau wie bei der Originalkamera und der MP (kleiner und in die andere Richtung).

Die ursprüngliche Kamera hatte ein Oberteil aus Zinkdruckguss und eine Bodenplatte aus Messing, aber die neue Kamera ist aus massivem Messing gefräst. Darüber hinaus verfügt sie über die neueste Version des 0,72-Entfernungsmessers. Der Sucher selbst hat jetzt einen roten Punkt zwischen den beiden Pfeilen (wie bei der M7 und der M6TTL).

M6
Die Klassik M6 neu aufgelegt. Foto: Leica Camera AG

Die Farbe ist die gleiche wie bei der M11 (die unglaublich haltbar ist), aber mit einer etwas glatteren Oberfläche. Um das Messing dieser Kamera durch Reibung freizulegen, braucht man ziemlich lange, also schon mal loslegen!

Die meisten Gerüchte über die neue Kamera ließen vermuten, dass es sich um eine limitierte Auflage handeln würde, aber das ist nicht der Fall. Leica hat die Lieferkette für die Komponenten komplett umgestellt, so dass die Firma in der Lage sein sollte, die Kamera schnell zu produzieren und in Zukunft bei Bedarf zu reparieren.

Damit bekräftigt Leica sein Bekenntnis zur Filmfotografie, während alle anderen Hersteller diese aufgegeben haben.

Steel Rim
Happy Birthday: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Leica Classic Lens Remakes

Viele Fotografen entdecken den Charme älterer Objektive (und zufällig auch ihre Tücken). Sammler wissen schon lange, welche Objektive interessant oder selten sind, und so können die Preise für alte Objektive extrem hoch sein.

Ein kurzer Blick auf eBay zeigt zum Beispiel, dass gut erhaltene Exemplare des Leica 35er Summilux (Steel Rim) für bis zu 30.000 € angeboten werden. Die Gegenlichtblende war ein Zubehörteil, und das OLLUX (12522) wird jetzt für rund 2.500 € gehandelt (und wenn man bedenkt, wie leicht sie abfällt, muss man schon sehr mutig sein, um sie zu benutzen). Ich stelle jedoch fest, dass man Ersatz für das neue OLLUX für nur £195 kaufen kann.

Steel Rim
Loutro am Morgen: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Für einen Sammler ist das schön und gut, aber wenn man als Fotograf diese klassischen Objektive verwenden möchte, ist es ziemlich schwer, die Kosten zu rechtfertigen. Hinzu kommt, dass diese Objektive in den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren technologisch zwar auf dem neuesten Stand waren, aber die Herstellung schwierig war und es daher eine recht große Schwankungsbreite in der Fertigung gab. Viele Exemplare erlitten im Laufe der Jahre Missgeschicke, das steigerte die Seltenheit.

Steel Rim
Sonnenschein: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Leica hatte die geniale Idee, einige dieser legendären Objektive neu zu entwickeln. In den meisten Fällen ist das Originalglas nicht mehr erhältlich, daher wurden sorgfältig gleichwertige moderne Gläser und Beschichtungen mit ähnlichen Eigenschaften verwendet. Die Objektivtechnologie hat sich in den letzten 60 Jahren stark weiterentwickelt, so dass die Herstellung jetzt viel einfacher ist und die hohen Toleranzen, die die Objektive der 60er Jahre plagte, kein Problem mehr darstellen sollten.

Steel Rim
Sonnenschein und Bokeh: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Bisher wurde das 28 f/5.6 Summaron aus der Mitte der fünfziger Jahre produziert, dann kam das 90mm f/2.2 Thambar Weichzeichnerobjektiv aus den 30er Jahren, und letztes Jahr wurde das 50mm f/1.2 Noctilux eingeführt (über das ich hier geschrieben habe).

Das bringt uns zum neuesten Objektiv der Serie…

Das Leica 35mm f/1.4 Summilux-M Version 1 (Steel Rim)

Steel Rim
Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim, Bild mit Leica Q2 „Reporter“

Geschichte

Das 35mm f1.4 Summilux 1 wurde von 1961 bis 1966 produziert und war entweder mit oder ohne Brille erhältlich. Das Objektiv wurde in einer silber-verchromten Ausführung und in schwarz eloxiertem Aluminium hergestellt (Leica verwendete die schwarze Verchromung erst ab 1971). Die Innenseite des Objektivs war in beiden Fällen aus Messing. Insgesamt wurden etwa 8.000 Objektive hergestellt.

Die Objektive für die M3-Kameras wurden mit Brille geliefert (und fokussierten bis auf 0,65 m), die für die M2-Kameras ohne Brille und fokussierten nur bis zu einem Meter.

Steel Rim
Clint: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Die Leitz-Versandunterlagen für die Objektive enthielten weder Angaben über die Ausführung (schwarz oder silber) noch über die Fassung (mit oder ohne Brille). Lars Netopil hat die Stückzahlen der verschiedenen Versionen geschätzt, indem er die Anzahl der in dieser Zeit verkauften M3- und M2-Kameras interpoliert hat und zu folgendem Ergebnis gekommen ist:

  • 4.400 Chrom-Objektive mit Schutzbrille
  • 3.360 verchromte Objektive ohne Schutzbrille
  • 160 schwarze Objektive mit Schutzbrille
  • 80 schwarze Objektive ohne Schutzbrille

Da die M2 die akzeptierte Kamera für Weitwinkelobjektive war, vermutet Lars, dass es sich um etwa 200 schwarze Objektive ohne Schutzbrille handeln könnte.

Die Neuauflage des Klassikers

Die Neuauflage des 35 Summilux ist ein Schmuckstück. Das Objektiv selbst ist wie das Original aus Messing und Chrom gefertigt. Es wiegt nur 200g und ist nicht viel größer als das 28er Summaron. Es macht sich sehr gut an der M11 und erzeugt eine großartige Kamera-Objektiv-Kombination, die man den ganzen Tag tragen kann.

Es wird mit zwei verschiedenen Streulichtblenden geliefert. Die originale Ollux-Streulichtblende und eine runde, einschraubbare Streulichtblende. Leica hat die Neigung „abzufallen“ der ursprünglichen Ollux beibehalten, so dass die einschraubbare Streulichtblende sehr willkommen ist! Im Gegensatz zum Originalobjektiv hat das Remake ein 46-mm-Schraubgewinde zum Anbringen von Filtern. Die runde Streulichtblende wird in dieses Gewinde eingeschraubt und behält ein Innengewinde, so dass man Filter mit beiden Streulichtblenden (oder ohne Streulichtblende) anbringen kann.

Als Einzelstück und als Paket ist das Ganze ein Objekt der Begierde. Ich würde empfehlen, es zu ignorieren, wenn man nicht in Konsumzwang verfallen will.

Steel Rim
Night dining: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Bildqualität

Erwin Puts schrieb in seinem Buch „Leica M-Objektive – Ihre Seele und ihre Geheimnisse“ (2002):

„Voll geöffnet hat dieses Objektiv geringen Gesamtkontrast und eine moderate Wiedergabe feiner Details und Umrisslinien. Nach Abblenden ist die Verbesserung deutlich, bei 1:8 wird sie exzellent. Man sollte die allgemeine Leistungscharakteristik im Zusammenhang mit seinem Alter und seinem kleinen Volumen sehen.“

Das ist eine perfekte Beschreibung, die aber vielleicht nicht den Blickwinkel der „Seele“ ausreichend abdeckt.

Steel Rim
Das Haus am Meer: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim
Steel Rim
Die Abstellkammer: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Bei offener Blende ist die Wiedergabe des Objektivs verträumt und nie ganz scharf. Je nach Motiv kann es wirklich interessante Effekte erzeugen.

Steel Rim
Reling und tiefblaue See: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Abblenden, sogar nur auf Blende f/2.8, macht das Objektiv schärfer, bei Blende f/5.6 ist es in der Mitte sogar sehr scharf. Die Ränder des Bildes sind bei Blende f/4 bereits scharf, aber die äußersten Ecken erreicht es nicht ganz.

Steel Rim
Morgen im Fen: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Das Objektiv ist auch recht anfällig für Flare – oft in Form eines Regenbogens – was wiederum Spaß macht, damit zu experimentieren.

Der Grund für den Kauf dieses Objektivs ist ganz klar sein „Look“ und nicht, weil es mit dem neuesten 35er APO Summicron vergleichbar ist, und den „Look“ liefert es in Hülle und Fülle.

Das Bokeh hängt (wie bei allen Objektiven) sehr stark vom Motiv ab. Bei sehr detaillierten Hintergründen kann es unruhig und „nervös“ wirken, aber niemals unschön; häufiger ist es üppig und cremig.

Steel Rim
Die Dinosaurier-Bande: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Handhabung

Die Fokussierung erfolgt mit einem Tab und ist wunderbar leichtgängig und taktil. Es gibt eine Unendlichkeitssperre. Ich persönlich bin kein Fan von solchen Einrichtungen. Leica hat aber dafür gesorgt, dass sie einfach zu überwinden ist. Der Entriegelungsknopf ist leicht zu bedienen. Wie beim Originalobjektiv ändert man die Blende, indem man die Tabs für die Gegenlichtblende festhält. Das ist ein bisschen fummelig, aber der Blendenring fühlt sich gut an und es geht einem bald in Fleisch und Blut über.

Die geringe Größe ist eine kleine Offenbarung, nachdem man ein modernes 35mm Summilux verwendet hat. Es ist wunderbar winzig.

Steel Rim
Zwei Tassen, Teller, ein Löffel und ein bisschen CA: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Begehren

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle gestehen, dass ich bisher hauptsächlich ein Verfechter der modernen Objektive von Leica war, insbesondere der APO-Objektive, die meiner Meinung nach einen ganz eigenen Charakter haben: Detailreich, sanft und mit einem schönen Bokeh.

Aber ich besitze (und liebe) das kleine 28er Summaron, und als ich das f/1.2 Noctilux getestet habe, war ich definitiv beeindruckt. Ich habe es damals nicht gekauft – vor allem, weil ich bei hellem Licht gerne weit offen fotografiere und eine M10 mit einer Spitzengeschwindigkeit von 1/4000s hatte (ich bin viel zu faul, um ND-Filter zu verwenden).

Steel Rim
Ziege: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Während ich dieses 35mm Objektiv über einen längeren Zeitraum getestet hatte, wusste ich schon sehr schnell, dass ich es kaufen musste.

Vor ein paar Monaten bekam ich eine E-Mail mit einigen Fragen zum Noctilux f/1.2 und konnte mich nicht mehr an die Antworten erinnern. Als ich danach googelte, wurde ich auf meinen eigenen Artikel verwiesen. Nach der Lektüre bestellte ich es sofort!

Steel Rim
Drei der Neun Jungfern: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Mit dem hybrid/elektronischen Verschluss der M11 ist der Einsatz von ND-Filtern überflüssig, und der neue EVF erleichtert das Fokussieren erheblich. Diese Vorteile gelten natürlich auch für das neue 35er Summilux Klassik.

Obwohl ich also nach wie vor moderne Objektive liebe, habe ich mit dem 28 Summaron, dem 35 Summilux und dem 50 Noctilux jetzt eine solide Basis an klassischen Optiken (mögen noch weitere folgen!).

Steel Rim
Oskar am „Zennor Head“: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Fazit

Leica hat sein Engagement für die Wiederbelebung von Klassikern nach und nach verstärkt, und die heutige Ankündigung der M6 und des 35er Summilux Steel Rim rückt dies deutlich in den Mittelpunkt. Leica zelebriert sein Erbe, indem es aufregende neue Werkzeuge für Analog- und Digitalfotografen herstellt, die nach modernen Fertigungsstandards gefertigt werden, aber auf Designs aus der illustren Vergangenheit zurückgreifen. Vorstellbar sind z.B. auch Neuauflagen anderer klassischer Objektive, wie des Mandler 75mm Summilux oder des 21mm Super Angulon.

Steel Rim
Sonnenuntergang im Fen: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Die Neuauflage-Serie ist eine wunderbare Gelegenheit für Fotografen, die klassische Objektive verwenden möchten. Das 35er Summilux kostet nicht viel mehr als ein Zehntel eines 60 Jahre alten Objektivs und hat keines der Probleme mit Abweichungen oder Verschlechterungen. Außerdem hat es den Vorteil, dass es ordnungsgemäß 6-Bit-kodiert und korrigiert ist.

Aber der eigentliche Punkt ist, dass dieses Objektiv einfach Freude macht und auf modernen Digitalkameras wie auch klassischen Film-Leicas bemerkenswerte Bilder erzeugt.

Steel Rim
Odysseus in Loutro: Leica M11 mit 35mm Summilux Steel Rim

Danksagungen

Zuallererst meiner reizenden Frau Emma, die den ganzen Stress erträgt, den ich beim Schreiben dieser Artikel habe.

Dann meiner wunderbaren Enkeltochter Scarlett, die freundlicherweise das Titelbild für diesen Artikel zur Verfügung gestellt hat

Murat Akkas von Leica Camera – vielen Dank für das sorgfältige Korrekturlesen dieses Artikels und dafür, dass ich keine schrecklichen Fehler gemacht habe!

Lars Netopil, der freundlicherweise seine Zeit opferte, um mir die Geschichte des Objektivs näher zu bringen

Außerdem an Stefan Daniel, Jesko von Oeynhausen und Christoph Müller bei Leica, mit denen die Zusammenarbeit immer sehr angenehm ist.

Evris Papanikolas von Rock & Roll Straps, der so viel gute Laune verbreitet und tolle Armbänder herstellt

Milan Swolfs für viele interessante Diskussionen über klassische Objektive und für seine inspirierende Fotografie.

Amitava Chatterjee, Marke Gilbert, Hari Subramanyam und Paulo Silveira – Partner in crime!

Ein besonderer Dank geht an Kirsten Vignes vom Leica Store Miami, die diese Artikel im Viewfinder Magazine des LSI noch besser aussehen lässt.

Und schließlich Bill Rosauer, dem Herausgeber des Viewfinders, und all meinen neuen Freunden im Vorstand des LSI.

Wenn Sie die LSI (früher bekannt als LHSA) noch nicht kannten, sollten Sie ihr unbedingt beitreten!

 Hier sind weitere Informationen über die LSI

 

Hier sind mehr Bilder

 

10 Kommentare

  1. Zur Positionierung der neuen M6: es ist nur eine Vermutung: Leica wollte seine eigenen Kameras nicht kanibalisieren und haben deswegen den Preis der neuen M6 auf das gleiche wie die MP und MA gesetzt.

  2. Ich denke, man kann die Qualität eines Objektives im Nachhinein immer „verschlechtern“, aber wenn überhaupt nur in geringem Maße verbessern.
    Das Thambar hat eine einzigartige Charakteristik, das Steel kommt im Vergleich mit der Höhe der Zeit einfach ein Ticken schlechter weg. Ich selbst würde wahrscheinlich zum besseren tendieren und wenn gewünscht, die Unzulänglichkeiten eher durch einen Filter oder durch Nachbearbeitung einfließen zu lassen. So hätte ich alle Optionen offen.

    Was die neue M6 betrifft, abgesehen vom Preis habe ich mich darüber gefreut. Es ist im meinen Augen eine optische Alternative. Und der Gebrauchtmarkt für die M6 war sicherlich Vorbild für die Entscheidung, diese Kamera auf die aktuelle Preisliste zu setzen.

  3. Stefano Strampelli

    Hi Jonathan,

    thanks for the explanation and the point with the supply chain is indeed interesting. The reason why I am sceptical has nothing to do with Leica’s reissue of the M6. I am supportive of this. What I am struggling with is the price. I am still not convinced that it makes sense to have two more or less identical cameras for the same price and I was expecting some product differentiation by price.

    Best regards
    Stefano

    • Hi Stefano!

      It’s more or less an identical product so why should there be a mayor price difference or were you expecting a M6 on a budget?

      In an interview Andrea Pacella ( Head of global marketing Leica) said that their benchmark was what they see in prices being paid for M6 throughout the Leica Pre-Owned program. He doesn’t believe prices for pre owned cameras in top condition will decline.

      My personal view on that is that the used prices for M6 are just too high and their benchmark not correct. But who am I to say. I am not responsible for sales and marketing. Time will tell if the folks at Wetzlar were right.

      Cheers,

      Andy

      • Hi There Andy
        Leica don’t have a history of doing ‚budget‘ products . . and when they made some budget lenses nobody bought them (the Summarit series).
        As you say, apart from the finish it doesn’t seem so different from the MP – which appears to sell well.
        So they might have used the current price as the benchmark . . . . but then assumed an addition on the basis that it’s new, and not 30 years old!
        I think they’ll sell pretty well, and I think that it’s great that they have managed to refresh their supply chain, which should help for older models (and repairs) as well.
        best

  4. Die M6 erfreut sich bei den Millenials einer sehr großen Beliebtheit und ist mittlerweile das Statussymbol der analogen Socialmedia Hipster Community. Entsprechend sind die Preise für die M6 in Topzustand um die 2500€ + x angesiedelt. So ist auch das Angebot von Leica gelagert. Wer bereit ist für ein fast 30 Jahre altes Gerät soviel Geld auszugeben, dem verkaufen wir auch ein Neugerät für einen Premium Aufschlag. Fairer Deal.

    Bewundernswert in diesem Zusammenhang übrigens die Marketingstrategie, die sich in Social Media eben genau an diese Generation richtet, die Testimonials Anfang 30 mit Base Cap und T-shirt durch NYC. Immerhin fand ich die Bilder der Kampagne gut. #filmisnotdead
    Na gut, war er doch nie…
    Das sich Leica zum Retter der analogen Fotografie aufspielt ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber irgendwo fängt Marketing halt an.

    Vielleicht sollte man die „neue“ M6 einfach als Ergänzung der Klassik Linie von Leica begreifen, als Zusatz zu den bereits vorhandenen Neuauflagen der klassischen Objektive wie z.B. dem 50mm Noctilux 1.2 oder dem Summaron usw.

    Nach Ende der CL Produktion in Wetzlar ist der „neuen M6“ einfach nur „viel Erfolg“ zu Wünschen. Die Neuauflage sichert höchstwahrscheinlich dort den ein oder anderen Arbeitsplatz.

    Grüße

    Andy

  5. Hi There Stefano, Klaus
    Having talked to Leica about the M6, I think the point is that they have renewed all their chains of supply and used the latest version of the Rangefinder. This means that they should be able to produce the cameras more easily then the MA and MP, and that repairs to older cameras (including the M6) will be easier.
    The M6 Classic has been the most popular camera amongst younger photographers turning back to film, so remaking it covers a number of different cameras in terms of parts, and should sell will.
    The paint is like the M11 but not as matte – it will brass, but might take rather a long time!
    Apologies for not writing in German – I’m ashamed that I can’t!
    All the best

    • Claus Sassenberg

      Dear Jonathan,

      Don’t worry about the language, no problem.

      But the supply chain thing is a valid point, thank you for that insight.
      And the popularity of the camera is undeniable and also understandable. I’ve had an M6 TTL for a few years now and I love it immensely.
      Personally, I think the remake of the M6 is a good decision by Leica. Especially if it ensures the preservation of the older M6 models.

      Best, Claus

  6. Stefano Strampelli

    Ich muss gestehen, dass ich bei der „neuen“ M6 den Kopf schütteln muss. Mir ist nicht klar, wie sie sich am Markt positioniert. Sie kostet wie eine MP und daher verstehe ich nicht, welchen Platz sie einnimmt. Wenn ich mir eine neue analoge Leica M kaufen möchte, stünden mir zwei mehr oder weniger identische Kameras zur Verfügung. Okay, die M6 ist etwas praktischer, wenn man den Film zurückspulen muss. Allein dafür sehe ich aber keine Mehrwert im Leica Angebot durch die M6.

    • Claus Sassenberg

      Lieber Stefano,

      ich muss dir recht geben. Ich habe mir eben die Augen wundgesehen beim Vergleichen der Technischen Daten beider Kameras und finde außer offensichtlich beim Design keine Unterschiede.
      Sind Verschluss oder Messsucher anders? Keine Ahnung. Aber warum sollte Leica sich das Leben schwer machen, wenn man die gleichen Baugruppen verwenden kann? Es wäre hilfreich, wenn man da mal von offizieller Seite mehr erfahren könnte.

      Die MP ist eine M3 mit 0,72er Messsucher, Belichtungsmesser und dem Aufwickeldorn für das Filmende wie seit der M4. Die M6… naja, ist eben die M6.

      Jedenfalls gefällt mir die M6 wesentlich besser, sie wirkt nicht so Dinosaurier-mäßig wie die MP, von der deutlich praktischeren Kurbel mal abgesehen. Das Rückspulen bei meiner M2 ist immer ein Krampf.

      Möglicherweise hat die Marktforschung gesagt, dass die M6 in ihrer Art attraktiver als die MP ist, und wenn man die Preisentwicklung für gebrauchte M6 der letzten vier Jahre betrachtet, war es sicher sinnvoll, diese Kamera neu aufzulegen. Vielleicht wird die MP ja langfristig dadurch überflüssig, für Puristen gibt es ja die MA.

      Viele Grüße,

      Claus
      P.S. hab noch was gefunden: Im á la Carte-Programm kann man für die MP andere Suchervergrößerungen wählen: 0.85 oder 0.58
      Meine M6 TTL hat 0.85, total praktisch für 35mm (finde ich für mich besser als 0.72)

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