In der gleichen Woche, in der ich die Begutachtung der vererbten Leica M3-Ausrüstung hatte, rief mich ein alter Freund an. Es war mein Lateinlehrer, er und seine Frau hatten Anfang der siebziger Jahre die Kanu-AG gegründet. Von Schülerzeiten an war ich unzählige Male mit ihnen nach Frankreich gereist, um mehr oder weniger wilde Flüsse zu befahren. Diese Fahrten in den letzten 50 Jahren haben Generationen von Schülern positiv geprägt. Natürlich sind die beiden lange im Ruhestand, heute macht die Kanu AG bezeichnenderweise ein Freund von mir in meinem Alter, der ebenso wie ich mitfuhr und Lehrer geworden ist.
Wie auch immer, jedenfalls rief mein Freund an und teilte mir mit, dass er beim Aufräumen zwei alte Kameras gefunden hätte und ob ich mir die mal ansehen wolle. Er hätte keine Verwendung dafür.
Da sich meine unmittelbare Umgebung meines Kamera-Spleens bewusst ist, habe ich schon häufig alte Kameras verehrt bekommen, die mehr oder weniger brauchbar waren. Ein Patient schenkte mir seine Zeiss Ikon Nettar und brachte mich dadurch auf den „Super-Ikonta Trip“, ein anderer gab mir seine Leica Mini-Zoom (ein Plastikteil mit Autofokus, schnell wie ein heranrückender Gletscher und einem Bedienkonzept, das selbst einen Heiligen zu gotteslästerlichen Flüchen treibt). In den Tiefen meines Schrankes lagern diverse weniger charismatische Vertreter der analogen Ära, die mir anvertraut wurden. Eine Kodak Instamatic, eine Wirgin Edixa Vero, eine Konika TC-X SLR, eine Revue Pocket oder eine Polaroid 330, um nur mal ein paar Vertreter dieses Sammelsuriums zu nennen, die man auch auf dem Grabbeltisch eines Flohmarktes finden könnte.
Aber irgendwie hatte es diese Woche in sich. Mein Freund legte mir zwei kleine Kameras vor und beim Anblick der einen schwante mir was. Eine Tasche verbarg sie, in das weiche Leder war „Rollei“ geprägt und die Dimension war verräterisch. Mein Herzschlag beschleunigte zunächst leicht und dann rasant, als ich aus dem Futteral eine makellos erhaltene Rollei 35 zog. Und dann fiel’s mir ein: Es war die Kamera seiner Frau, in den 70er Jahren hatte sie sie oft dabei. Sie zog sie einfach auf dem Fluß unter der Spritzdecke hervor, nahm sie aus dem wasserdichten Beutel und machte Fotos damit. Ich hatte die Szene glasklar vor Augen. Ich fand die Kamera damals schon megacool (bloß, dass wir das Wort noch nicht gebrauchten).
Hier war sie also nach langem Dornröschenschlaf wieder aufgetaucht, nachdem sie irgendwann Anfang der 80er Jahre beiseite gelegt worden war, vermutlich, als sie durch die zweite Kamera ersetzt wurde, die vor mir auf dem Tisch lag. Eine Olympus. Ein kleines, schwarzes Gehäuse im Taschenformat, ich glaubte im ersten Moment, es sei vielleicht eine mju. Ein Schutzschieber gab das Objektiv frei, eine 35mm f/2.8 Zuiko-Optik. Auf der Deckplatte prangten die Buchstaben „XA“, ein Blitz war (wie bei der Contax T) seitlich am Gehäuse angeschraubt. Ich bin kein Olympus Experte, aber es schien mir, dass dies ein Vorläufermodell der mju war. Wenn die mju eine Taube ist, war dies der Archäopteryx. Dass auch dieses spezielle Modell ein Kleinod war, wurde mir erst später klar.
Der Wert der Olympus war mir nicht bewusst, aber dass die Rollei 35 in dem Erhaltungszustand hoch gehandelt würde (wie hoch, wusste ich da aber auch nicht), unterlag keinem Zweifel und ich sagte das auch meinem Freund. Er freute sich, dass ich so begeistert war und sagte, es bliebe dabei, dass er mir die Kameras schenken wolle. Ich zog ein paar zelebratorische Whiskys später glücklich, mit einem gewissen surrealen Gefühl von dannen. Kann aber auch am Whisky gelegen haben.
Das Fundstück – die Rollei 35
Zuhause setzte ich mich erst mal an den Mac, um die Modellgeschichte zu erforschen. Die Rollei 35 ist eine vollmechanische Sucherkamera ohne Entfernungsmesser, Das Objektiv ist (bei meinem Modell) ein Carl Zeiss 40mm f/3.5 Tessar, der (Zentral-)Verschluss von Compur, eingebauter CdS-Belichtungsmesser von Gossen. Komponenten also nur vom Feinsten.
Die Bauart der Kamera geht auf den findigen Konstrukteur Heinz Waaske zurück. Anfang der 60er Jahre gab es als Kleinstkameras nur die Modelle, die spezielle 16mm Filmpatronen brauchten (darunter auch seine eigene Konstruktion, die Edixa 16), oder, was schon ein Fortschritt war, die Olympus Pen, die die normalen 135er Filmpatronen als „Halbformat“ verwendete (die es wenigstens überall gab).
Heinz Waaske arbeitete zu der Zeit bei Wirgin und machte sich daran, in seiner Freizeit eine Kamera zu entwerfen, die möglichst klein sein, aber doch „Vollformat“-Negative produzieren sollte. Seine Zeichnungen liess er in der Modellbauwerkstatt von Wirgin umsetzten. Als Objektiv sah er einen Gleittubus vor, als Brennweite wählte er 40mm, um den Tubus nicht zu lang werden zu lassen (und damit das Gehäuse schmal zu halten). Diese Brennweite hatte er damit praktisch „erfunden“, vorher kannte man nur 50 oder 35mm. Als eine Art „universelle“ Brennweite finde ich 40mm ideal. Eigentlich ist das nur ein sehr milder Weitwinkel, wenn man die Definition eines „Normalobjektivs“ betrachtet: Die „normale“ Brennweite errechnet sich aus der Bilddiagonalen des Negativs, bei Kleinbildfilm ist das 43,3mm. 40mm ist jedenfalls normaler als 50mm (das ist schon mehr „Tunnelblick“). Weil Wirgin Steinhell-Objektive verbaute, war sein Prototyp damit versehen, einen Verschluss konstruierte er selbst. Das war schon ein pfiffiges Kerlchen.
Der alte Wirgin reagierte äußerst angefressen, als er den Prototyp präsentiert bekam. Er gab Waaske Lack, dass er die Zeit der Modellbauabteilung für sein privates Projekt verplempert hatte. Die Firma sollte sowieso abgewickelt werden, Wirgin hatte keinen Bock mehr. Zu seinen Gunsten muss gesagt werden, dass der auch schon einiges mitgemacht hatte in seinem Leben, unter anderem die Enteignung der Firma durch die Nazis (zur „Arisierung“ bekam sie Adox, die gaben sie nach dem Krieg zurück).
Waaske ging Klinken putzen, aber weder Kodak noch Leica zeigten Interesse an seiner Kamera. Rollei stellte ihn ein. Der Geschäftsführer Dr. Peesel erkannte das Potential der Konstruktion, als Waaske sich im März 1965 endlich traute, sie ihm zu zeigen. Er bekam dem Auftrag, das Teil asap zur Marktreife zu bringen. 1966 wurde die „Rollei 35“ auf der Photokina vorgestellt und setzte damit neue Maßstäbe für eine kompakte Bauweise. Dreißig Jahre lang wurden etwa 2 Millionen Modelle in div. Variationen hergestellt.
Anhand der Seriennummern von Objektiv und Kamera kann ich meine geschenkte Rollei 35 als Baujahr 1968 einordnen. Damit zählt sie zu den selteneren Modellen mit der Rückwand-Aufschrift „Made in Germany by Rollei“ und einem rechteckigen Rückwandverschluss am Boden (später war er V-förmig). Die Produktion wurde 1971 nach Singapur verlagert. Im Lauf der Jahre gab es die Rollei mit unterschiedlichen Ausstattungsvarianten: Neben dem Tessar- gab es das hochwertigere Sonnar- oder das einfachere Triotar-Objektiv für ein Basis-Modell. Der Belichtungsmesser wurde mit mehr oder weniger Erfolg in den Sucher verlegt (was meiner Meinung nach keine Verbesserung war bei einer Kamera, bei der man sowieso die Entfernung am Objektivtubus einstellen muss). Wenn man eine gebrauchte Rollei sucht, sollte man immer erforschen, welche genaue Ausführung man vor sich hat. Für ein gutes, funktionierendes Exemplar muss man so um die 200 Euro rechnen, die frühen Modelle (wie das hier gezeigte) gibt es nicht unter 400 Euro und wenn man so vermessen ist eines aus der „Null-Serie“ mit der Aufschrift „Rollei-Compur-Gossen-Zeiss“ haben zu wollen, kann man schon mal 2 bis 3K Euro einplanen.
Die Rollei 35 im Gebrauch
Nachdem ich das alles herausgefunden hatte, widerstand ich dem Impuls, mich um die Kamera zu krümmen und mit heiserer Stimme „mein Schatzsss“ zu röcheln. Stattdessen legte ich erst mal eine Batterie in das Fach oberhalb der Filmpatrone ein. Die Kamera braucht leider, wie viele aus der Zeit, eine PX625 mit 1,35 Volt, die es nicht mehr gibt. Dafür gibt es unterschiedliche Lösungen. Die beste ist sicherlich, die Kamera in einem Fachbetrieb auf 1,5 V umrüsten zu lassen. Die zweitbeste ist, eine WeinCell zu nehmen. Die drittbeste Lösung sind Adapter mit Diode, die schlechteste Lösung Adapter aus Messing ohne Widerstand.
Ich habe immer eine oder zwei WeinCell lagern, legte also eine ein und violá! Der Belichtungsmesser funktionierte tadellos, wie ich sofort anhand eines Vergleichs mit meinem Seconic feststellen konnte. Die Anzeige auf dem Deckel der Kamera ist denkbar einfach, aber effizient. Der Messzeiger des Belichtungsmessers muss durch passende Veränderung von Blende oder Belichtungszeit (die Stellräder beiderseits des Objektivs) von dem roten Zeiger überdeckt werden. Filmempfindlichkeiten von 25 bis 1600 ASA werden innerhalb des Blendenrads eingestellt. Das ist auch das einzige Bedienelement, das ein bisschen fummelig ist, alles andere an der kleinen Kamera lässt sich problemlos verändern. Das Blendenrad hat zwar unten einen kleinen Riegel, den man zum Verstellen fassen muss und der in Drittel-Blenden einrastet, aber im Prinzip kann man die Blende stufenlos einstellen. Die Belichtungszeit dagegen kann nur in ganzen Blendenschritten verändert werden. Zeiten reichen von 1/500s bis zu 1/2s und „B“-Stellung.
Das Einlegen des Films ist ungewohnt, weil „Seitenverkehrt“, aber einfach, wenn man es so macht, wie es die Bedienungsanleitung vorgibt. Die hatte ich von Mike Butkus heruntergeladen, bei dem ich bisher (auch für wesentlich exotischere Modelle) immer fündig geworden bin. Darum drücke ich von Zeit zu Zeit den „Donate“-Button und gebe 10 oder 20 Dollar, ich finde, dass er das verdient hat.
Das Bedien-Konzept der Kamera schützt den Benutzer vor der eigenen Doofheit: Ist das Objektiv versenkt, kann man nicht auslösen und ist so vor „Taschenaufnahmen“ geschützt. Ist das Objektiv ausgezogen (und mit einem kleinen Dreh nach links gesichert), kann es nach der Aufnahme nur wieder eingefahren werden, wenn man den Film weitertransportiert hat. Das wiederum erspart einem die unangenehme Überraschung, wenn man einen Schnappschuss machen will und dann im entscheidenden Augenblick feststellt, dass man vergessen hat, zu transportieren. An den Transporthebel auf der linken Seite gewöhnt man sich schnell.
Ich war erst ein wenig skeptisch, wie ich mit einer Kamera ohne Entfernungsmessung klarkomme. Tatsächlich war es überhaupt kein Problem, alle Bilder absolut scharf in den Kasten zu kriegen, wenn man dem Konzept des Zonenfokus folgt und sich große Blenden im Nahbereich abschminkt (außer, man hat ein Maßband dabei). Auf der Distanzskala sind die Markierungen für 2 und 6 Meter rot notiert. Das sind die empfohlenen Schnappschusseinstellungen bei Blende 8, dabei ist 6 Meter die hyperfokale Entfernung (alles von 6m bis unendlich ist annähernd scharf). Das hat in der Praxis bestens funktioniert.
Das Zeiss Tessar-Objektiv zeichnet messerscharf und kontrastreich. Obwohl das Exemplar, das ich geschenkt bekam, aus der frühen „Made in Germany“-Serie stammt und folglich die Kittflächen der Linsen noch nicht UV-absorbierend verklebt sind, konnte ich bei meinen Aufnahmen bei Sonne deswegen kein Problem feststellen. Ich habe jetzt allerdings ein 24mm UV-Sperrfilter davor, schon als Schutz der Frontlinse. Gar nicht so einfach, so ein kleines Teil zu finden. Das 40mm f/2.8 Sonnar der späteren Rollei 35 S ist auf dem Papier noch besser, aber der reale Unterschied dürfte marginal sein. Dazu ist bei einer Kamera, die im wesentlichen mit Zonenfokus operiert, f/2.8 gegenüber f/3.5 (beim Tessar) kein großer Vorteil.
Ohne mich zu sehr in Details zu verstricken: Es ist eine Freude, mit der Kamera zu arbeiten. Bietet sich ein lohnenswertes Motiv, ist sie in Sekundenschnelle gezückt und Aufnahmebereit. Der Sucher ist hell und im Verhältnis zur Kamera groß. Sie liegt angenehm schwer in der Hand, kein Wunder, im Inneren wird jeder Platz genutzt und das Gehäuse aus Aluminium-Druckguss mit der Deckkappe aus Messing sorgen für ein Feeling wie bei einer Leica M3. Eine kompetente kleine Kamera, die innerhalb ihrer Grenzen höchste Bildqualität liefert. Selbst bei einer Weltreise hätte man alles notwendige dabei. Zählt ab jetzt zu meinen Favoriten!
Die Olympus XA
Fast forward – die Rollei 35 war sehr lange die kleinste Vollformat-Kamera. Erst 1974 kam die Minox EL heraus, die geringfügig kleiner war. Es heisst, dass das Minotar-Objektiv nicht an das Zeiss Tessar herankam. Wie auch immer, die Kamera war populär, aber sehr „automatisiert“, die Rollei als direktes Konkurrenzmodell galt als deutlich zuverlässiger. Es ist bestimmt ein verrückter Zufall, dass ich ausgerechnet die Olympus XA mit der Rollei 35 im „Doppelpack“ bekam, die als erster ernstzunehmender Konkurrent für die Rollei 1979 auf den Markt kam. Yoshihisa Maitani, der berühmte Konstrukteur der Pen-F und der OM-Serie (OM= Olympus-Maitani), designte ein kompaktes, staubdichtes Gehäuse, dass kein Futteral brauchte und kleiner als die Rollei 35 war. Ein Blitz kann seitlich angeschraubt werden.
Die Olympus XA ist eine Messsucherkamera mit elektronischem Verschluss und Belichtungsautomatik mit Zeiten von 10s bis 1/500s, die Blende kann frei gewählt werden, also „Aperture Priority“-Funktion. Das 35mm f/2.8 Zuiko-Objektiv hat eine Abbildungsleistung, die sich mit dem Zeiss-Tessar absolut messen kann. Ein geniales „reversed-retrofokus“ Design ermöglicht, dass die Notwendigkeit, einen Tubus herauszufahren, entfällt. Frontlinse und Sucher werden von einer „Schiebetür“ staubdicht abgedeckt, so dass die Kamera ihr eigenes Hardcover ist und man sie einfach in die Tasche steckt. Das Plastikgehäuse fühlt sich äußerst solide an.
Je weiter ich mich in die Hintergründe der XA einlas, desto mehr wurde mir klar, dass nicht nur das Geschenk der Rollei 35 äußerst großzügig war, sondern die Olympus XA einen ähnlichen Sammlerwert hat. Die „originale“ XA wie ich sie jetzt hatte, war nämlich die beste und begehrteste aus der ganzen Serie. Ich stellte fest, dass die technisch abgespeckten Nachfolgemodelle XA1 bis XA4 mehr oder weniger günstig zu haben sind, die „Ur“-XA dagegen wie die Rollei 35 gehandelt wird. Relativ abgestoßene, aber funktionsfähige Exemplare werden zu Preisen von 300 Euro verscherbelt. Meine ist wie aus dem Ei gepellt, ja heiliger Bimbam, die Aufkleber der Qualitätskontrolle sind noch drauf!
Die Olympus XA im Gebrauch
Die Elektronik der XA wird durch zwei leicht erhältliche LR44 Knopfzellen (wie bei der Leica M6 oder zahlreichen SLR-Modellen aus der Zeit) zum Leben erweckt. Am Boden des Gehäuses befindet sich die wohlbekannte Abdeckschraube dafür. Gegenüber den anderen kleinen Kameras ist das Laden des Films bei der XA völlig konventionell. Man zieht den Knopf der Rückspulkurbel hoch und entriegelt die Rückwand, der Rest ist kaum erwähnenswert. Zwei leicht aufgeraute Kreise an Vorder- und Rückseite der Kamera zeigen, wo man die Staubkappe am besten fasst, um sie zur Seite zu schieben, dabei die Kamera einzuschalten und die Optik, Lichtsensor und den Sucher freizugeben. Der Sucher ist leider nur ok (nicht so hell wie der der anderen Modelle), mit leichtem Magenta-Stich, aber auch für Brillenträger ist der Rahmen gut zu sehen. Das Messfeld in der Mitte hat guten Kontrast. Trotz der extrem geringen Messbasis gewöhnte ich mich schnell an den kurzen Weg des Reglers unterhalb des Objektivs. Im Gegensatz zur Zonenfokus-Rollei traut man sich damit, auch bei Low-Light mit offener Blende Motive im Nahbereich zuverlässig scharf zu stellen.
Blende wird nach Bedarf und Lichtsituation mit dem Schieberegler rechts des Objektivs eingestellt, im Sucher findet sich am linken Rand ein Zeiger für die entsprechende Belichtungszeit. Für Gegenlicht-Situationen kann ein kleiner Hebel rechts am Boden des Gehäuses umgelegt werden, dann wird 1,5 Blenden überbelichtet. An den Auslöser musste ich mich erst gewöhnen. Er ist derart empfindlich, dass ich ihn zweimal versehentlich betätigte, einfach beim Handling der Kamera. Hat man das gelernt, ist alles ok. Ebenso fand ich mitt der Zeit heraus, das die beste Art, die Kamera anzufassen, ist: Zeige- und Mittelfinger der linken Hand ruhen auf der linken oberen Ecke, der Daumen betätigt den Regler des Messsuchers unterhalb des Objektivs. Die rechte Hand greift das Gehäuse wie gewohnt an Vorder- und Rückseite des rechten Randes, der Zeigefinger ertastet den Auslöser.
Die XA ist bei Bedarf prestissimo in Aufnahmebereitschaft, logischerweise noch schneller als die Rollei 35. Schraubt man den Blitz seitlich ans Gehäuse, verliert die Kamera zwar einen Teil ihrer Kompaktheit, der funktioniert aber ausgezeichnet z.B. als Aufhellblitz. Die Olympus XA ist eine kompetente kleine Kamera, weiter oben nannte ich sie als Vorläufer der mju ein Fossil, aber für mich ist sie im Gebrauch der vollautomatischen mju überlegen. Ich würde sie einer Kamera wie der mju „in a heartbeat“ immer vorziehen. Ein sehr guter und ausführlicher Bericht zur Olympus XA ist auf der Seite von Matz Binder zu finden, den ich ausserdem jedem empfehlen kann, der ein technisches Problem mit seiner Messsucherkamera hat, sei sie von Leica oder nicht.
Die Agfa Optima Sensor
Von den hier vorgestellten Kleinst-Kameras ist die Optima die Größte, kann aber immer noch als (Mantel)“Taschentauglich“ gelten. Die erste Optima der Serie erschien 1976 auf dem Markt. Das Design der Münchner Professoren Schlagheck und Schulte inspirierte ganz offensichtlich ihren Kollegen Udo Geissler bei der Konzeption der Mittelformat- Plaubel Makina (1978), was die beiden Modelle zum „Pat und Patachon“ der Kamerawelt macht.
Die Agfa Optima 1535 (1979) gehört meiner Frau, sie hat sie von ihren Eltern geschenkt bekommen, als sie ein Teenie war. Ich hatte die Existenz der Kamera völlig verdrängt, erst als ich sie letztes Jahr auf dem Dachboden wiederfand, fiel mir alles wieder ein. Die 1535 ist eine Messsucherkamera mit 40mm f/2.8 Agfa Solitar Objektiv, elektronischem Verschluss und Belichtungs(-voll-)automatik (1/1000bis 15s). Der Blendenring ist nur bei Blitzbelichtung funktionell (danke für den Hinweis, Rick). Das Gehäuse ist aus Metall und damit sehr stabil, obwohl ich das von der Olympus XA auch sagen würde, Plastik hin oder her. Ein wirklich blödes „Plastik-Gefühl“ vermitteln bei der Optima dagegen der Distanz- und der Blendenring. Sie fühlen sich richtig „billig“ an, dabei tut das der Funktion keinen Abbruch.
Die Optima 1535 im Gebrauch
Drei LR9 Knopfzellen braucht die Optima, man kann sie nur bei geöffneter Rückwand einlegen (naja, das trifft für die Rollei 35 auch zu). Der Filmtransportmechanismus ist ziemlich einzigartig: Das Filmende wird links in ein Fach geschoben und der Film dort „hinein“ transportiert, man kann die Rückwand sogar mit eingelegtem Film öffnen und verliert nur das Negativ hinter der Optik. Der Transporthebel fungiert gleichzeitig als Rückspul-Mechanismus, wenn der R-Schalter auf der Oberseite der Kamera betätigt wird.
Der Sucher sehr groß, leicht getönt, aber hell und das Messfeld gut zu beurteilen. Leider gibt es keinen Hinweis auf die Belichtungszeit, die die Automatik gewählt hat, lediglich eine grüne Diode oben im Sucher zeigt bei leichtem Druck auf den Auslöser, ob die Zeit für eine handgehaltene Aufnahme ausreicht. Eine rote Diode daneben warnt bei zu langen Belichtungszeiten. Der Auslöser hat einen gut spürbaren Druckpunkt, ist zwar auch federleicht zu bedienen aber nicht ganz so zickig überempfindlich wie der der Olympus XA. Bei Gegenlicht muss man mit der Filmempfindlichkeit tricksen (Einstellung vorne um die Frontlinse). Ein Plus gegenüber der XA und auch der Contax T ist, dass sie auch (wie die Rollei) ein Filtergewinde hat.
Auch mit der Optima 1535 habe ich kein Problem, die Benutzung ist intuitiv, sie arbeitet zuverlässig und die Abbildungsleistung des Solitars ist über jede Kritik erhaben. Einzig das blöde Gefühl am Distanzring steht in keinem Verhältnis zur Wertigkeit der Kamera. Ich hatte sie letztes Jahr bei einem Spaziergang in Bückeburg (bei uns in der Nähe) dabei. In der Kamera lag ein Kodak Tri-X.
Die Contax T
… ist der Snob hier. Kyocera hatte Yashica geschluckt und stellte in Kooperation mit Zeiss die Contax T 1984 vor. Das Design von Porsche bediente sich bei der Olympus XA sowie der Minox und konzipierte eine Kamera mit edelsten Komponenten. Vollmetall-Gehäuse kann ich ja noch verstehen, aber der Transporthebel aus Titan und ein Kunstrubin als Auslöser – sowas brauchen wohl nur Hipster. Das Carl Zeiss 38mm f/2.8 Sonnar mit T*-Vergütung wird (wie bei der Minox) beim öffnen der Klappe ausgefahren. Überflüssig zu erwähnen, dass es stellare Eigenschaften hat. Der quarzgesteuerte Verschluss liefert Belichtungszeiten von 1/500 bis 8s, wie bei der XA und der Agfa gibt es eine Belichtungsautomatik mit Blendenvorwahl. Ein Blitz wird genau wie bei der Olympus XA bei Bedarf seitlich ans Gehäuse geschraubt.
Die Contax T im Gebrauch
Energieversorgung wird durch die üblichen zwei LR44 Knopfzellen (im Boden der Kamera zugänglich) gesichert. Das öffnen der Frontklappe zieht das Objektiv heraus, gibt die Sucheroptik frei und schaltet die Kamera an. Dann erst kann ein Film eingelegt werden, das gestaltet sich ähnlich wie bei der Rollei 35, denn die gesamte Rückwand wird durch einen Riegel am Boden freigegeben und entfernt (außer, dass die Filmpatrone auf die rechte Seite kommt, wie gewohnt). Der Sucher ist hell und leicht bläulich getönt, in der Mitte ist das goldene Messsucherfeld, die Rautenform ist ein Erbe von Yashica. Am rechten Rand indizieren rote Dioden, ob die von der Automatik gewählte Belichtungszeit unter 1/30s, über/unter 1/125s oder über/unter 1/500s liegt. Ein kleiner Knopf auf der links Oberseite der Kamera kann bei Gegenlicht gedrückt werden und erzeugt 1,5 Blenden mehr.
Hat man die Kamera am Auge, muss man zur Entfernungseinstellung von unten mit Mittelfinger und Daumen um die Klappe herum den Distanzring fassen und betätigen. Ich persönlich finde das etwas krampfig. Vermutlich ist es Gewohnheitsssache, „no big deal“. Es gibt eine grüne Markierung entsprechend der hyperfokalen Entfernung bei Blende 8, wenn man sich nicht lang mit dem Messsucher befassen will.
Die hier gezeigten Bilder aus der Contax sind letztes Jahr im Juni entstanden, zum Teil, als wir ein Wochenende in Alkmaar waren. Hautsächlich habe ich dort mit der Rolleiflex T und Farbfilm fotografiert, deshalb war die Contax zur Ergänzung mit Ilford Delta 400 geladen. Ein sehr feinkörniger Film mit vielen Graustufen. Es besteht kein Zweifel, dass das Sonnar auch bei Farbfilm keine Schwäche zeigt (ich hatte sie letzte Woche mit Kodak Portra 400 geladen, aber der Film ist noch nicht ganz durch).
Die Contax T ist die einzige der vier, die mir nicht mehr oder weniger zufällig „zugeflogen“ ist. Ich habe sie letztes Jahr aktiv gesucht, weil ich eine solche kleine Kamera haben wollte. Das hätte ich mir rückblickend sparen können, jetzt habe ich noch drei andere. Aber die Contax steht natürlich für sich, ich würde sie nicht mehr hergeben.
Die Qual der Wahl
Welche Kamera ist von den vieren die Beste? Ein Luxusproblem, ich halte mich da raus. Ich weiß, dass unter den Lesern dieses Blogs Fans all dieser Kameras sind. Die Contax ist die „Edle“, die Rollei ist die „Klassische“, die Olympus die „Effektive“, die Agfa „the odd one out“. Die kleinen Kameras sind ideal, wenn man mal zum Beispiel beim radeln oder wandern ganz minimalistisch unterwegs sein will. Oder wenn man eigentlich gar nicht vorhat, zu fotografieren und doch im Bedarfsfall nicht ohne dastehen will. Nur weil die Kameras klein sind, braucht man jedenfalls nicht mit Abstrichen bei der Bildqualität zu rechnen.
in der Olympus XA wegen blaustich bei dias hinten ins filmfenster innerhalb resp unter dem film 81A gelatinefilter geklebt.
optik ist weich. in die wunderbare magnetische ledertasche passt kamera mit grossem blitz A16.
Immer checken beim laden ob film transportiert. dazu film links spannen und kurbel beobachten. in der heremitage leningrad beim fotobeginn nach einer aufnahme ein paar meter gelaufen und gesehen film nicht richtig eingelegt….. bîn richtig durchs museum getigert um möglichst viele dias zu machen.1981.
Hallo Claus,
die Olympus XA vignettiert (infolge des kurzen Abstandes der Optik zur Filmebene) relativ stark, die Eckenabdunkelung bleibt auch bei Abblendung selbst bei Blende 11 sichtbar und das stört nicht nur bei Diaaufnahmen (erkennbar hier auch beim „Eltern“-Bild – in blauem Himmel, für mich als Landschaftsfotograf wichtig, würde es noch deutlicher sichtbar). Gleiches gilt für die XA2. Auch in der Schärfe sind diese Optiken den längerbrennweitigen Rolleioptiken erkennbar unterlegen, was bei genauer Betrachtung (10-fach Lupe) auffällt. Dazu kommen Probleme durch die Serienstreuung. Die Minox-Optik ist hingegen abgeblendet auf mindestens Blende 5,6 vignettierungsfrei und in ihren Bildergebnissen bei Abblendung den längerbrennweitigen Rolleioptiken, die auf SLR-Niveau sind, nahezu gleichwertig.
Eine Sonderstellung nimmt die vielgesuchte Olympus XA4 mit ihren 28mm Brennweite ein, die mein bevorzugter Begleiter ist – zwar (bei zwei vorhandenen Exemplaren) auch nicht optimal justierte Optiken, aber die schärfsten der XA-Serie und die Vignettierung ist bei dem Bildwinkel noch tolerabel.
stimmt genau. Olympus linse weich. hatte auch viel diafilme drin. wegen blaustich 81A gelatinefilter hinten auf filmfenster geklebt. auweiah jetzt kommts mir. dadurch verändert sich die auflage. mal schauen ob das genial gelöst wurde. nb. hab noch eine mit feet anstatt m. wenn wer eine solche braucht. alle drei blitze da. die eingebaute lithiumbatterie immer noch saftig. hab die wunderbare magnetledertasche wo die kamera mit grossem blitz drin passt.
Rollei 35
Mein Vater ist ein großer Fotoenthusiast, so schenkte er uns Kindern Fotoapparate. Und Väter lieben halt Töchter ganz besonders. So bekam meine kleine Schwester eine Rollei 35 mit Tessar. Und ich ´ne doofe Pentax…später durfte ich dann doch die Rollei nutzen, sie verschwand aber irgendwie…Jugend…von meinem ersten Gehalt kaufte ich mir eine Nikon FM2 (schon nicht schlecht). aber irgendwann erschien in meinem Leben die M6 (der Vater hatte von seiner IIIf erzählt) und da war es wieder, dieses Urgefühl…und heute wird unter dem Namen Rollei allerlei Zubehör vertickt, sic transit gloria mundi. Schöner Artikel, wie immer, und schön recherchiert, Glückwunsch
Gruß
Philipp
viele der Älteren werden sicher auch früher mit diesen schönen Knipsen geliebäugelt haben.
Ein schöner Beitrag aus Liebe zur Fotografie und sicher auch aus Liebe zu der schönen Fototechnik!
Ich bin beeindruckt von den perfekten Farben. Kannst du schreiben, wie du digitalisiert hast?
VG Dierk
Guten Abend Dierk,
die Farben des Films kommen so schön raus, weil ich sie gleich im Labor scannen lasse 🙂
Mein Film Lab hat meines Wissens Noritsu und Fujifilm Frontier SP3000 im Einsatz, die mit entsprechenden Targets farbkalibriert wurden und dem Charakter der unterschiedlichen Filme gerecht werden. Ein Kleinbild-Negativ wird zu ca. 25MP gescannt. Wenn die Scans aus dem Labor kommen, brauche ich da nichts mehr dran zu machen.
Bis man das auch nur annähernd mit „häuslichen“ Mitteln hinbekommt, hat man Stunden mit dem Vorgang verbracht.
Viele Grüße,
Claus
vielen Dank, Claus
ich mache zwar sehr wenig Farbe und wenn fast nur in Sonderformaten wie 6×10 und 6×17
Dann brauche ich meistens auch nicht von jedem Bild einen teuren Scan. Ich werde mfl bei der nächsten Gelegenheit mal fragen, ob sie die Größen überhaupt scannen und zu welchen Kosten.
VG Dierk
Hallo Claus,
mein Vater und ich hatten je eine Rollei 35, er eine 35S mit Sonnar-Objektiv, ich die 35T mit Tessar. Viele Jahre lang hatten uns die kleinen Rolleis auf unseren jeweiligen Reisen um die Welt begleitet. Ich selbst hatte bis Anfang der 2000er meist noch die Canon AE-1 dabei, aber mein Vater verließ sich auf den Touren meiner Eltern durch Europa, Asien, Kuba, usw nur auf die Rollei, die er liebevoll „Pumuckl“ getauft hatte. Die Spiegelreflex (er hatte die Canon AT-1) war ihm unterwegs zu sperrig.
Leider sind die beiden Rolleis derzeit nicht mehr auffindbar und meinen Vater, inzwischen verstorben, kann ich auch nicht mehr fragen. Aber es hängen viele schöne Erinnerungen an diesen kleinen Wunderwerken!
Danke für die Erinnerung, vielleicht sollte man doch mal auf Ebay….
Viele Grüße,
Tom
Hallo Claus,
danke für den sehr anschaulichen Bericht. Von wegen „Weltreise“ mit der Rollei. 1979 hatte ich die 35S in Indien und Nepal dabei, habe etwa 50 Rollen Ektachrome damit belichtet, unauffällig und zuverlässig. Ist heute leider „schubladisiert“, werde sie aber bald noch mal reaktivieren.
Liebe Grüße
Ulrich
Hallo Ulrich,
und das ist das schöne an den Kameras aus dem letzten Jahrtausend: Lagere sie sorgsam, nimm sie -zig Jahre später aus der Schublade, lege einen Film ein und „you’re good to go“!
Ja, ok, da kann auch mal was schief laufen, aber das kann man in der Regel reparieren.
Ich weiß, dass ich das allmählich mantramäßig wiederhole, aber versuch das mal mit einem zeitgenössischen Gerät.
Liebe Grüße nach Berlin,
Claus
Hallo Claus,
ein schöner Bericht, der wunderbar die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kameras herausarbeitet.
Mein persönlicher Favorit war immer die AGFA 1535 – oder besser es wäre die AGFA 1535 gewesen. Denn der Messsucher der 1535 arbeitet in umgekehrter Drehrichtung wie bei der Leica. das stört in der Benutzung das motorische Gedächtnis und erfordert bewusstes Umdenken, weswegen die 1535 bei mir wieder ausgezogen ist. Dafür hat die 1535 aber den nach meinem Dafürhalten hellsten und übersichtlichsten Sucher unter den hier Vorgestellten. Übrigens meine ich, mich zu erinnern, dass die 1535 keine Zeitautomatik bei Blendenvorwahl bietet, sondern die Blendeneinstellung lediglich bei einer einzigen Festzeit (vielleicht 1/60s?) der Verwendung von systemfremden Blitzen dient.
Bei der XA hat mich der viel zu kurze Einstellweg für die Entfernungseinstellung immer daran gehindert, sie trotz Entfernungsmesser wirklich scharf zu stellen. Jedenfalls ist es mir selten gelungen, mit dem Entfernungsmesser besser zu sein als ich es ohnehin mit Zonenfokus schon war. Deshalb stecke ich -wenn es eine Olympus XA sein soll- viel lieber die Olympus XA2 in die Tasche. Zudem resettet sich die XA2 bei jedem Schließen auf hyperfokale Distanz und erfordert keine Blendenvorwahl und ist daher schneller schussbereit. (übrigens bietet die XA4 ein spektakuläres 28mm-Objektiv mit sehr kurzer Naheinstellungsgrenze. Aber ein Exemplar der XA4 ist bei mir bislang nicht vorbeigekommen).
Mein Liebling aus der Gruppe ist aber eindeutig die Rollei 35. Sie liegt einfach wertig in der Hand und der Auslöser gibt ein herrlich präzises Feedback dazu, wann er auslöst. Der „entscheidende Moment“ wird damit zur echten Freude. Ob man da ein Exemplar mit Tessar oder das Sonnar verwendet, ist nach meiner Erfahrung völlig nebensächlich. Übrigens kann man auch in die Rollei 35 eine LR9 einlegen – man muss die Belichtungsmessung dann entweder durch Einstellung angepasster ASA-Werte hierauf kalibrieren, oder man kümmert sich nicht weiter drum und misst einfach „falsch“. Mit Negativfilm macht das nach meiner Erfahrung kaum einen Unterschied.
Hallo Rick,
danke für die Rückmeldung und vor allem die Korrektur – die Optima hat in der Tat Vollautomatik, keine Blendenvorwahl! My bad! Das muss ich im Artikel noch richtigstellen.
Viele Grüße,
Claus
Hallo Claus,
danke für die Vorstellung Deiner kleinen Schätze. Du bist ein Glückspilz und bekommst die tollsten Kameras geschenkt, was ich Dir natürlich gönne. Ich habe den falschen Beruf und musste mir diese Kameras leider immer selbst kaufen. Rollei 35 und Olympus Kameras haben mir immer gut gefallen. Darum habe ich auch seit einem Jahr eine digitale Olympus Pen F. Zur Rollei 35, optisch und haptisch mag ich sie gerne. Der Aufzugshebel links und der Blitzschuh unten haben mich immer gestört. Trotzdem habe habe ich aktuell 4 Modelle der Rollei 35. Von der Bedienung mochte ich die Olympus 35RC die ich mir 1974 kaufte immer lieber. Normales Bedienkonzept, Entfernungsmesser, Blendenautomatik oder manuell, Blitzschuh oben, Belichtungswerte im Sucher eingespiegelt, besonders sanfter leiser Verschluss. Eine Qualität der 35RC wie bei Leica. Die Rollei 35 musst Du behandeln wie ein rohes Ei, weil die Deckkappe so dünn ist. Die meisten die verkauft werden sind irgenwie verdellert. Bei der Minox 35 war ich am Anfang auch skeptisch. Ich habe eine 35GT. Das Filmeinlegen ist auf Grund der Miniaturisierung etwas fummelig. Die Bildergebnisse sind klasse. Bei einem Rucksackurlaub in den 80ern hatte ich nur meine Minox 35, Vorsatzlinsen für Nahaufnahmen und ein Ministativ mit. Die Dias der Minox 35 waren klasse, gut belichtet und scharf. Die Haptik und Wertigkeit der Minox ist halt nicht ganz so hoch, aber die Bilder klasse. Minox selbst hat damals damit geworben, dass wenn man Minox-Dias zusammen mit den Dias einer guten KB-Spieglreflex zeigt, dass das nicht auffällt. Ich stimme dem zu. In Summe habe ich mit der Minox mehr photographiert als mit den Rollei 35. Tja wenn ich an diese kleinen Kameras denke komme ich ins Schwärmen. Ich möchte keine von Ihnen missen, sie sind Meilensteine und machen mir noch heute Freude. Zumindest die Rollei 35 und Olympus 35RC sind sehr nachhaltig und können noch repariert werden.
Viele Grüße
Holger
Hallo Holger,
die Olympus 35 RC ist auch ein tolles kleines Ding, mal sehen, wann ich die geschenkt bekomme 😉
Was die Minox betrifft: Soviel zu der Behauptung (die ich auch nur Second Hand wiedergegeben habe), sie sei der Rollei optisch unterlegen.
Viele Grüße,
Claus