…oder : „Das (Bild-)Rauschen im Walde“

Zum vierten Mal fand die Lasershow „Der Hermann leuchtet“ am Hermannsdenkmal bei Detmold statt, und zum dritten Mal war ich dort. Das erste Mal mit der M240, letztes Jahr mit der Leica Q. Vielleicht wäre ich dieses Jahr nicht unbedingt dorthin gefahren, aber drei Dinge sprachen dafür: Erstens, die neue M10 sollte dort ihre ISO-Fähigkeiten unter Beweis stellen, zweitens, die Show ist nicht jedes Jahr gleich, und drittens, der Geschäftsführer von Light Art (die die Technik der Lasershow liefern) hatte mir VIP-Karten versprochen, weil er meine Fotos aus den Vorjahren nutzen konnte.

Der himmlische Beleuchter sorgte für den Sonnenuntergang

Exkurs für die Nicht-Ostwestfalen: Was macht der Hermann im Teutoburger Wald? Hier ein Auszug aus meinem Blog vor einem Jahr:

Übrigens, das Denkmal… Hermann, oder „Arminius“ – ein Relikt aus einer Zeit, als man verzweifelt nach Volkshelden suchte und alles verklärte, was die so angestellt haben. Entgegen der damaligen Auffassung, er sei der „Befreier Germaniens“, weil er in der „Varusschlacht“ drei Legionen abgemurkst hat, sieht es heute eher so aus, als hätte er hauptsächlich eigene Interessen verfolgt. Schliesslich war er selbst bei den Römern aufgewachsen und hatte für sie als Offizier gedient, bis er zu seinem Stamm, den Cheruskern, zurückkehrte und Thusnelda, die Tochter des Oberbonzen Segestes, zur Frau nahm. Sie war seine Tussi. Jedenfalls, bevor die Geschichte zu lang wird: Es ist sehr zweifelhaft, dass er mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen für den Erhalt von Bratwurst und Brezeln kämpfte.

Ich frage mich sogar, ob man ihn noch posthum verklagen kann, dass er die Römer vertrieb. Der Schaden für die Tourismusindustrie ist immens! Man denke nur, wie viel lukrative Ruinen die hier hinterlassen hätten!

Naja, jedenfalls residiert dieser Bronze-Pseudo-Siegfried da im Teutoburger Wald und dient wenigstens als beliebtes Ausflugsziel…

Lasershow

Kurz vor der Show. Bild mit Leica Q bei f/1.7  1/8 sec ISO 800

Ich hatte mich mit zwei Freunden aufgemacht. Jürgen (sein Bericht ist schon online), hier aus dem Blog wohlbekannt, hatte seine Fuji XE-2 dabei, Manfred seine Canon 5D Mark III (jawohl, ich habe gute Freunde, die mit DSLR fotografieren, und das können die sogar hervorragend!). Als wir dort ankamen, veranstaltete der himmlische Beleuchter erst mal einen gloriosen Sonnenuntergang, dann füllte sich der Platz vor dem Denkmal langsam mit Menschen, ein grössere Anzahl Foto-Enthusiasten offensichtlich darunter. Ich traf sogar einen Leser meines Blogs, der auf mich zukam, eine M10 in der Hand, und mich namentlich ansprach. Es freute mich natürlich, einen Gleichgesinnten zu treffen. Ich gehe davon aus, dass er mit einer ähnlichen Ausbeute wie ich nach Hause gegangen ist.

Kurzbesuch bei der Technik: Die Herren in freudiger Erwartung (Sie haben jedenfalls einen guten Job abgeliefert!). Leica M10 mit 35mm Summilux  1/90sec bei ISO 12500

(Foto in Photoshop mit Malfilter stilisiert) Dieser Hobby-Fotograf, den wir dort entdeckten, zeigt uns, wie man sich optimal auszurüsten hat: Neben dem obligatorischen Stativ und der Kamera mit Standard-Zoom selbstverständlich eine Tasche mit sämtlichen Objektiven und Fotozubehör, passend oder nicht. Ersatzstativ, falls das Erste versagt. Sonnenliege, für die Entspannung zwischendurch. Was sonst so in den Taschen ist, kann ich nur raten, möglicherweise ein Materialzelt, Vorräte, Werkzeug… Carl Spitzweg hätte ein dankbares Motiv gefunden.

Ein Wald von Stativen

Im Gegensatz zu den allermeisten dort hatten wir allerdings weder Stativ noch Zoom-Objektive dabei, weil bei einer Lasershow eigentlich kurze Belichtungszeiten notwendig sind und – ISO Motz-Protz hin oder her – Lichtstärke angesagt ist. Gefühlt waren dort mehr Stative als Menschen, wir kamen uns mit unseren Festbrennweiten so deplatziert vor wie eine Delegation aus dem Senegal auf der Jahreshauptversammlung des Klu-Klux-Klan.

Lasershow

Mit Stativ kann man zwar sehr schön Langzeit-Belichtungen von der statischen Illumination in den Pausen zwischen den Vorführungen machen, aber für die schnell ablaufenden Bewegungen der Laser ist das eher ungeeignet, weil alles verwischt. Vielleicht mal ein netter Effekt, aber einen echten Eindruck der Show gibt das nicht.

Ich hatte das 35er Summilux vor meiner M10, dass ich in der Folge auch fast ausschliesslich mit Blende f/1.4 oder f/2.0 benutzte. Die Q hatte ich auch mit, sie hatte letztes Jahr bei der Show so gut funktioniert, dass ich nicht darauf verzichten wollte. Trotz der zwei Kameras brauchte ich nur die kleine Hadley-Digital Tasche von Billingham und war so leicht unterwegs, wie ich es bevorzuge.

Ich suchte mir einen Standort, der für den Bildausschnitt von 35mm gut geeignet war, Leute im Vordergrund sogar erwünscht. Ich hatte letztes Jahr festgestellt, dass das Laserlicht sehr effektvoll durch die Menge fallen kann. Blende f/1.4 oder f/2.0, ISO hatte ich auf Automatik gestellt, begrenzt auf 12500, dieser Wert wurde auch sehr häufig erreicht. In den Vorjahren hatte ich wegen des teilweise sehr grellen Lichtes eine Belichtungskorrektur von -1/3 bis -1 EV eingestellt, diesmal vertraute ich auf die Sensordynamik und liess alles neutral. Belichtungszeit (also keine Automatik!) wählte ich fest vor, meist 1/125 Sekunde, gelegentlich mal 1/60 Sekunde. Den Messsucher benutze ich nicht, aus verschiedenen Gründen: Ich brauchte nicht zu fokussieren, der Entfernungsring stand einfach auf unendlich, und ich wollte die Mehrfeld-Belichtungsmessung bei Live-View nutzen. Des weiteren hatte ich auf diese Weise ein Histogramm vor mir, das mir unmittelbar sagte, ob ich mit meinen Einstellungen im realistischen Bereich lag. Für solche Gelegenheiten wäre vielleicht der EVF nicht schlecht, aber das ist so selten, dass sich für mich der Kauf nicht rechtfertigt. Das hässliche Teil zerstört die zeitlose Ästhetik der Kamera, freiwillig und ohne Not würde ich das Ding nie verwenden. Na gut, wenn man unbedingt GPS-Daten braucht…

Noch ein Wort zur Akkuleistung der M10, weil sich ja alle in die Hose gemacht haben, dass der nun kleiner ist als der der M240: Deutlich über dreihundert Bilder fast ausschliesslich mit Live-View, noch 35% Kapazität übrig. Was gibt’s da noch zu meckern?

Beim Ablichten einer Laser-Vorführung gibt es wenig Finesse. Nichts mit „Instant Decisif“. Man hält einfach drauf und hofft das Beste. Das kommt „spray and pray“ ziemlich nahe. Die seit dem letzten Update nochmal verkürzte Blackout-Zeit bei Live-View machte sich positiv bemerkbar. Ich hatte zwar nicht die Serienbild-Funktion an, aber über einige Passagen löste ich Schlag auf Schlag aus, ohne dass mich jemals der Pufferspeicher bremste, weil er voll wurde.

Die Q – eigentlich braucht man nicht mehr

Zwischendurch wechselte ich zur Q, die schon letztes Jahr gezeigt hatte, dass sie für diese Art Job bestens geeignet ist. Ähnliche Einstellungen (ISO auf 6400 begrenzt), aber ich ging mit der Belichtungszeit in langsamen Teilen der Show auch mal bis auf 1/8 Sekunde herunter, weil ich mich auf die Bildstabilisierung verlassen kann. Ausserdem liess ich den Autofokus an (man könnte auch manuell auf unendlich stellen), denn der arbeitete schnell und tadellos. Von allen Bildern hatte er sich nur einmal „vertan“. Das zentrale Messfeld (ich habe immer „Ein-Punkt-Fokus“ eingestellt) machte ich „gross“, weil die Logik gebietet, dass etwas mehr Fläche im Dunkeln mehr Kontrast findet. Dies erwies sich bei dem vielen Licht allerdings als übervorsichtige Massnahme. Nebenbei: Da ich feststellte, dass einige herumrätseln, wo man denn dieses Messfeld in drei Grössen einstellt, hier der Hinweis: Im Aufnahmemodus „Delete“ drücken und am Daumenrad Grösse wählen.

Lasershow

Nachdem die Show zweimal abgelaufen war, kam ich mit Manfred und Jürgen überein, dass wir unsere Bilder im Kasten hatten. Es war kalt geworden auf der Höhe des Teutoburger Waldes. Zuhause warf ich noch einen schnellen Blick auf die Bilddateien in Lightroom und stellte befriedigt fest, dass ich gutes Material hatte. Am nächsten Tag machte ich mich an die Bearbeitung, bei der es wie üblich lediglich um die Korrektur der Tonwerte ging. Die Flexibilität der DNG’s aus der M10 aber auch aus der Q sind immer ein sanftes Ruhekissen. Highlights sind sehr gut zu beherrschen (bei dieser Bildserie im allgemeinen auf -50 zurückgenommen, manchmal vollständig), Belichtungskorrekturen bis +2 EV kein Problem (kaum nötig). Die unbeleuchtete Umgebung oder der Nachthimmel ist bei den kurzen Belichtungszeiten Quelle von Luminanzrauschen oder schlimmstenfalls Banding. An den tiefen Schatten sollte man also nicht ziehen, warum auch, dort ist ja nichts. Was Farbbilder betrifft, finde ich eine moderate Unterdrückung des Luminanzrauschens legitim. Bei den (Lasershow-)Bildern ist der Wert 35 bei „Luminanz“ eingestellt (Details: 50), bei dem nicht alles „platt gebügelt“ wird.

13 Comments

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  3. Hallo Claus,

    eine tolle Serie hast Du da zusammen gestellt. Leider habe ich dieses Event verpasst, werde mir diese Show aber für das nächste Jahr merken.

    Ich hatte bisher nur die Gelegenheit die Leica Monochrom zu testen. Bin aber immer verwundert, wie man mit dem Messsucher so knackscharfe Bilder inbekommt. Ich muss mir die glaube ich noch einmal leihen 😉

    Viele Grüße

    Lars

    • Claus Sassenberg

      Hallo Lars,

      knackscharfe Bilder mit dem Messsucher… da war’s kinderleicht, war sowieso alles auf Unendlich. Ansonsten – eindeutig Übungssache.
      Ich denke, ich habe hinlänglich bewiesen, dass manuelles Fokussieren innerhalb bestimmter Grenzen kein Problem ist (ein gewisses persönliches Geschick vorausgesetzt).
      Allerdings gibt es einige, die ganz anderer Meinung sind. Entweder, weil sie es zu mühsam finden, oder weil sie es eben nicht geregelt kriegen… welch Letzteres die selten zugeben. Für die ist dann eben pauschal die Kamera Schrott oder veraltete Technik.

      Fokussieren hin oder her, die Dateien aus Leicas (sei es M, SL, S oder Q) sind megascharf. Einerseits natürlich wegen der High-End-Objektive, andererseits wegen des fehlenden Moiré-Filters vor dem Sensor. Kameras, die in der Liga spielen, kann man an den Fingern einer Hand abzählen.

      Viele Grüße,

      Claus

  4. Lieber Claus, da währe ich gern dabei gewesen. Die Bilder sind wirklich schön, fast schon grafisch. Ich würde aus Interesse gerne einmal die Bilder der Menschen sehen, die mit Stativ fotografiert haben, vielleicht auch mit Tele. Ganz unvoreingenommen.
    Aber wir wissen auch, quer durch alle Fraktionen mit Leicas, Canons und Co, mit oder ohne Stativ- nur ein verschwindender Bruchteil wird an Motiven eingefangen, die man als solches brauchen kann.
    Ja, mit den Deplatziert fällt mir ein, dass ich aus Spaß mitunter einfach mal die Minilux mit zu dem ein oder anderen Pressetermin genommen habe und so für Irritationen sorgte. Habe sogar vor zwei Jahren damit ein Kurzportrait einer Schauspielerin gemacht. Weniger ist oft mehr.
    Manchmal wertet man sich auch mit seiner Ausrüstung gefühlt auf- nicht die anderen tun es, sondern man selbst. Andere fahren ein SUV mit breiten Reifen, in diesem Fall wird Ausrüstung mitgeschleppt in der unausgesprochenen Botschaft „Bitte bitte, beachte mich!“ Mit der Leica M ist man im Alltag so schön unsichtbar, mit kommt es entgegen, weil ich einfach nicht auffallen mag.
    Den Stativen zum Trotz hat mich Dein Artikel aber dazu inspiriert, einmal einen Artikel über mein Stativ-Leben zu schreiben, das werde ich die nächsten Tage mal angehen. Da gibt es nämlich vier, die mir ans Herz gewachsen sind. Drei davon von….:-) und das Berlebach Mini.
    Was mit an diesem Artikel neben der ISO-Orgie aber auch nochmal bewusst geworden ist, es ist auch eine (Entschuldigung für diesen frevelhaften Ausdruck) Knipsorgie. Mehr als 300 Bilder und wieviel hätten in Wirklichkeit gereicht? Ist das manchmal zu wenig Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten? Ist es, dass man für sich sein Bild noch nicht gefunden hat? Sobald ich meine digitale Fuji in die Hand nehme, bin ich nicht anders, manchmal ist es wohltuend, analog den letzten Film in der Kamera zu haben und zu wissen, noch sechs Bilder, dann ist Schluss. Ich werde dann viel sorgsamer in der Auswahl. Was die Akku-leistung betrifft, beneide ich Dich, meine Fuji ist da, obwohl neu, eine Enttäuschung. Aber gerade gehen wieder 10 analoge Bilder ins Labor und es währe spannend, eine solche Schau analog zu fotografieren….
    Liebe Grüße

    Kai

    • Claus Sassenberg

      Lieber Kai,

      das habe ich auch gedacht, ich hätte gern mal die Ergebnisse der anderen gesehen. In den Vorjahren fand ich manchmal etwas auf der Facebookseite von Light Art, Fotos von gelinde gesagt zweifelhafter Qualität, aber die waren da schon deshalb, weil man die für gut hielt. Im Vergleich zu denen war es dann gar nicht so seltsam, dass der Geschäfsführer von Light Art, der meine Bilder damals (schon die von vor zwei Jahren) im Netz gefunden hatte, mich voller Begeisterung kontaktierte und darum bat, sie zu nutzen. Das klingt so, als müsste mein Kopf bald so anschwellen, dass er durch keine Tür mehr passt, ich verstehe es auch nicht: Da sind hunderte von Fotografen, teilweise Profis – und das kommt dabei heraus?

      Nebenbei: Mein Freund Manfred (mit der Canon 5D Mark III) hat mit einem lichtstarken 35mm-Objektiv ebenfalls sehr gute Aufnahmen gemacht. Dabei ist die Mark III noch nicht mal so ein ISO-Monster. Daraus schliesse ich: Man muss einfach wissen, was man tut. Die meisten dort hatten gute Kameras, aber auch irgendwelche Standard-Zooms davor. Das ist wie der Mühlstein auf dem Ferrari, um die Bodenhaftung zu verbessern…

      Was Stative betrifft: Man darf nicht denken, dass ich nichts von Stativen halte, im Gegenteil, auch ich habe ein „Stativleben“! Landschaft, Langzeitbelichtungen, Feuerwerk, Gewitter, usw. In den zwei Jahren vorher hatte ich auch eins dabei, aber schon letztes Jahr mit der Q hat mich das Ding nur behindert, nach einer halben Stunde habe ich es unter eine Hütte gelegt. Es wäre durchaus o.k., mal eine längere Belichtung zu machen, aber das war mir das Mitschleppen einfach nicht wert. Zumal ich mit der Q 1/4 Sekunde und länger aus der Hand machen kann.

      Die Menge an Bildern… du hast völlig recht, eindeutig übers Ziel hinausgeschossen. Allerdings kann man während der Show nicht wirklich im richtigen Moment abdrücken, der ist dann nämlich schon vorbei. Also macht man ein Foto nach dem anderen. Ich habe also noch zirka 200 ebenso gute Fotos, wie die, die ich gezeigt habe. Klarer Fall von „Overachieving“. Das mit dem analog fotografieren habe ich übrigens auch schon gedacht. Vielleicht nehme ich nächstes Jahr mal meine M2 geladen mit einem hochempfindlichen Farbfilm mit.

      Liebe Grüße,

      Claus

      • „… ich hätte gern mal die Ergebnisse der anderen gesehen …“
        Warum ich möglichst Stative für das Belichten von Filmen und CMOS/CCD Sensoren verwende, kommentierte ich bereits im PhotoBlog@stylogram.de – ein Beispiel für die Ergebnisse der anderen (publizierenden) Fotografen findest du hier:
        http://www.antarktis-arktis.de
        Gut Licht (mit und ohne Stativ) wünscht Jolomy!

      • Claus Sassenberg

        Lieber Jürgen,

        ich möchte (noch mal) betonen, dass es hier nicht um den Einsatz von Stativen geht. Selbstverständlich benutze ich es bei bestimmten Gelegenheiten. Andererseits sollte vielleicht inzwischen meine Vorliebe zu minimalistischer Ausrüstung herübergekommen sein. Ich weigere mich, mit Stativ im Kanu, bei Bergwanderungen oder auf dem Mountainbike loszuziehen! Bei Reportagen, Städtetouren oder Events ist so ein Ding mehr als hinderlich. Wenn ich dagegen morgens an der Weser den Sonnenaufgang fotografiere, stelle ich brav mein Stativ auf.

        Den Kommentar in Stylogramm habe ich gelesen (sehr dogmatisch…), daran ist im Prinzip nichts auszusetzen. Allerdings lässt du die Bildstabilisierung ausser acht, die absolut verwackelungsfreie Fotos aus der Hand ermöglicht. Zum anderen kann ich dir versichern, dass es in dieser Lasershow keine statischen Momente gab, die eine Belichtung von mehr als einer halben Sekunde sinnvoll gemacht hätten. Da würde man 99% von dem verpassen, was da wirklich stattfindet, und nur Schlieren auf dem Foto haben! Ich denke, ich kann das beurteilen, nachdem ich nun das dritte Mal dort war (und zweimal ein Stativ mit hatte, das mir nichts brachte).

        Das mit dem Link habe ich nicht ganz verstanden (ich glaubte, dort Bilder von anderen zu sehen, die am Hermann waren). Dass ein Hobbyfotograf, der mit Brennweiten bis zu 600mm arbeitet, ein Stativ braucht, ist sonnenklar.

        Liebe Grüße,

        Claus

      • Hallo Claus,
        meine Kommentare in PhotoBlogs verfasse ich nicht um Kritik an den Artikeln, Exponaten oder den Autoren zu üben, sondern ich bemühe mich um Lösungen zu den diskutierten Themen. Anders als im bilateralen Dialog – etwa per eMail mit „persönlichem“ feed back – fällt es mir jedoch schwer, für alle Leser des Blogs treffend (Empfänger orientiert) zu formulieren.
        In Achims Photo Blog werden zahlreiche Aspekte zur Fotografie sehr kompetent erläutert. Dabei gibt er – in den Tiefen seines Blogs – auch einen Einblick auf Basis seiner Erfahrungen (Film und Sensor) im Umgang mit schwierigen Lichtverhältnissen …

        Viel Spaß (mit oder ohne Stativ) beim Fotografieren,
        wünscht Jolomy

  5. Hallo Claus,
    wieder sehr schöne Bilder von dir.
    Super vielen Dank.
    Die Leica Q habe ich jetzt schon einige Zeit und würde gern jetzt die Leica M probieren.
    Ich stehe vor der Frage M 240 oder doch die M10.
    Da du ja die 240 hattest, wollte ich dich fragen, was kannst du mir raten, gibt es große Unterschiede in der Bildqualität oder würdest mir zur M10 raten?

    Lieben Gruß
    Thomas

    • Claus Sassenberg

      Hallo Thomas,

      sehr heikle Frage, M240 oder M10. Rational betrachtet ist ein Unterschied in der Bildqualität bei normalen Aufnahmebedingungen marginal, nicht sichtbar. Erst bei Low-Light, bei höheren ISO-Werten wird es evident. Die M240 ist bis ISO 3200 o.k. (ich habe sie auch schon ohne Probleme mit 6400 eingesetzt), die M10 bis ISO 12500 (und ggf. auch höher). Dabei geht es nicht nur um das Rauschverhalten, sondern auch um die Dynamik. Aber das kannst du in jedem Review lesen. Du musst dich ganz einfach fragen, wie oft du quasi im Dunkeln fotografieren willst.

      Mit der M240 habe ich vier Jahre lang eine Menge Bilder gemacht, die sich nicht vor dem verstecken müssen, was aus der M10 kommt. Was mich jetzt an der M10 begeistert, ist mehr emotionaler Natur. Die Simplifizierung des Interface, die Haptik (sie fühlt sich wie meine M6 an). Die Sensordynamik ist natürlich willkommen. Verbesserte Live-View-Funktionen, Schnelligkeit. Für mich gibt es kein zurück von der M10, darum fällt es mir schwer, die M240 zu empfehlen. Dabei ist es nach wie vor eine tolle Kamera. Mit Video.

      Zu bedenken ist allerdings auch die Verfügbarkeit: Ich weiss nicht genau, wie lange die aktuelle Lieferzeit für die M10 ist (in den Stores wird von 3-6 Monaten gesprochen), an eine M240 oder M-P kommt man sofort.
      Mach dir auf jeden Fall bewusst, dass das Fotografieren mit einer M sich sehr stark von dem unterscheidet, was du von der Q gewohnt bist. Schon das manuelle fokussieren kann frustrierend sein. Man muss schon bereit sein, Abstriche im, nennen wir es „Komfort“, zu machen. Wahrscheinlich ein überflüssiger Hinweis, vermutlich ist dir das durchaus klar.

      Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung, liebe Grüße,

      Claus

    • Hallo Thomas,

      was evtl. noch erwähnt werden sollte, ist der verschiebbare Mess- und Fokuspunkt. Dieses macht – sofern man wie ich dazu neigt – die Stativarbeit effizienter und wäre für mich ein „pro“ für die M10.

      Dennoch bleibe ich bei meiner M-P (240), welche ich mir vor fast genau einem Jahr gekauft habe. Der Verlust durch Verkauf und Neukauf ist mir hier zu hoch. Und tatsächlich vermisse ich eigentlich fast nichts.

      Angesichts der wohl langen Wartezeiten würde ich mich dann heute noch für eine M (240) entscheiden.

      Eines kann ich mittlerweile auch bestätigen, was ich vor dem Kauf der M (240) oft gehört aber nicht vermutet hatte – sie bereitet absolute Freude, macht süchtig … So überlege ich z. B. noch mir eine gebrauchte analoge M zu kaufen …

      Herzl. Grüße,
      Martin

  6. Hallo Claus,
    war schön, zu dritt mit verschiedenem Equipment dabei zu sein. Man darf den neuen Leica M10-Sensor leider nicht mit dem alten Fuji X-E2-Sensor von 2013 vergleichen. Da liegen in der Entwicklung – unabhängig von der Sensorgröße – schon wieder Welten zwischen.
    Bei normalen Lichtverhältnissen fällt das nur wenig auf. Aber bei so grenzwertigen Situationen macht sich das dann doch bemerkbar.

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