Vor ein paar Tagen war ich in einem Dorf ganz in der Nähe, um mir eine Leica-Ausrüstung aus einem Nachlass anzusehen. Die Erbin hatte ich 2018 bei einem Oldtimertreffen kennen gelernt, weil ich dort mit der Leica IIIf herumschlich und Fotos machte. Wir kamen ins Gespräch und sie berichtete, dass sie eine Kamera und diverses Zubehör hatte und einfach gerne wüsste, ob man damit heutzutage noch was anfangen könne. Ich versicherte ihr, dass sei mit großer Wahrscheinlichkeit der Fall und gb ihr meine E-Mail-Adresse. Ich hörte danach nichts davon, aber das war ja nicht weiter schlimm.
Letzte Woche dann meldete sie sich bei mir mit dem Hinweis auf unser Treffen damals. Ich konnte mich noch daran erinnern, hatte die Sache aber längst abgehakt. Der Grund für die Zeitverzögerung war ein schlimmer Fahrradunfall, den sie kurz nach unserer Begegnung erlitten hatte, selbst jetzt war sie praktisch noch in Rekonvaleszenz. Ich erklärte mich natürlich bereit, mein Versprechen von 2018 einzulösen und die Sachen zu begutachten.
Als ich dann da war, präsentierte sie mir einen Weidenkorb mit einem Sammelsurium an Kartons und Ledertaschen aus dem Besitz ihres Vaters (sie ist ebenfalls schon Rentnerin, hatte diese Dinge also schon einige Jahre liegen). Ich schnappte sofort eine lederne Bereitschaftstasche mit vielversprechendem Gewicht. Bingo! Eine Leica M3 „Double-Stroke“ mit Vorlaufwerk. Ein schneller Check der Seriennummer zeigte als Baujahr 1955. Äusserlich makellos, schien sie auch technisch völlig in Ordnung zu sein. Ich probierte alle Zeiten, Filmtransport und Verstellmöglichkeiten. Der Sucher war klar und das Messfeld kongruent. Sicher würde der Leica Customer-Care einen CLA-Job empfehlen, aber ich hatte keinen Zweifel, dass ich sofort einen Film laden und loslegen könnte. Selbst das Vulkanit fühlte sich kein Stück trocken an, ich vermute, die Ledertasche als Aufbewahrungsort war ideal.
Vor der Kamera war ein versenkbares 50mm Elmar f/2.8 mit Sonnenblende. Weiteres stöbern brachte ein 35mm Summicron mit „Brille“ in Original-Ledertasche zutage und ein 135mm Hector. Ein Visoflex und zwei Balgengeräte waren weitere Hauptfundstücke nebst altem Elektronenblitz, diversen Filtern und Vorsatzlinsen. Wie auch immer, ich war ziemlich angetan von der Qualität und dem Erhaltungszustand der meisten „Erbstücke“ und teilte das der Besitzerin auch mit. Den genauen Wert der Ausrüstung konnte ich natürlich unmöglich aus dem Stegreif schätzen, aber dass der nicht unerheblich war, ist klar. Sie erzählte mir, dass ein professioneller Händler vor ein paar Jahren die Nase gerümpft hätte und ihr für „den Schrott“ einen „Appel und ein Ei“ geboten hätte (was sie aber zum Glück auch misstrauisch gemacht hatte). Klar, ein Händler lebt natürlich vom Aufpreis (und das ist fair), aber als ich die Summe hörte, die er geboten hatte, kann ich das nur als Betrugsversuch bezeichnen. Der wusste auch genau, was er vor sich hatte.
Ich hatte nicht vor, etwas zu kaufen und selbst wenn, würde ich dafür einen angemessenen Preis bieten, schon aus Gewissensgründen. Ich recherchierte am Folgetag die Preisklasse, in der die Kamera und Objektive derzeit gehandelt werden und fiel hinten rüber. Es war schon ein paar Jahre her, dass ich das letzte Mal Gebrauchtpreise für analoge Leicas und Objektive gecheckt hatte. Die waren plötzlich durch die Decke gegangen!
Ich erinnerte mich allerdings jetzt schwach, zwischendurch mal sowas gehört zu haben. Mike hatte darüber schon letztes Jahr berichtet und eine Webrecherche ergab, dass diese Preisentwicklung (wie mir schien) sich seit ca. 2018 rasant beschleunigt hatte. Hier sind zwei Blog-Beiträge, die sich auch mit dem Thema befassen: Leica M6 – Lichtgriff und Leica M6: Warum sie zur begehrtesten Kamera aufstieg.
Hauptobjekt der Begierde (im Leica-Segment) ist die Leica M6, besonders in Form der TTL, aber auch „Klassik“. Offenbar wird sie seit 2-3 Jahren auf Youtube gehypt. Nun ist das nicht so, dass ich in der Zeit unter einem Stein gelebt hätte, ich schau mir nur nicht dauernd Erklärvideos von Hipstern an, die selbst ziemlich ahnungslos sind. Einige Videos zum Thema Leica (unter anderm zur M-P) von deutschen Bloggern kann ich nur als Dauerwerbesendung bezeichnen, besonders unter dem Hintergrund, dass die die besprochenen Kameras von einem Händler gestellt bekommen. Diese Abhängigkeit ist genau das, was ich auf Teufel komm raus vermeide. Ich will sagen können, wenn der Kaiser keine Kleider anhat. Und weiß Gott, Leica ist nicht über Kritik erhaben.
Auch andere Marken können blitzartig Wert gewinnen, je nachdem, wer gerade was vor eine (Fernseh-)Kamera hält. So geschehen, als Kendall Jenner bei Jimmy Fallon eine Contax T2 dabei hatte. Seither ist das Ding unbezahlbar.
Eigentlich ist es ja ganz erfreulich, dass die analoge Fotografie wieder Boden gewinnt und vor allem auch die Generation, die gar nicht mehr damit aufgewachsen ist, Interesse zeigt. Dabei ist es nach wie vor kein Problem, für wenig Geld (hervorragende) analoge Kameras zu bekommen und loszulegen. Offenbar gibt es aber eine Käuferschicht, die das nötige Kleingeld besitzt und bei denen der „Mythos Leica“ voll eingeschlagen hat. Die steigende Nachfrage nach allen analogen M-Modellen erklärt sich nicht daraus, dass es plötzlich so viele Sammler gibt. Nein, das sind alles Anwender. Sie wollen ein funktionierendes Gerät. Ein schlagendes Argument bei allen analogen Leicas bleibt, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen klangvollen Namen weiterhin gewartet werden können und Ersatzteile existieren. Hinzu kommt die nahezu unüberschaubare Masse an M-Bajonett- und LTM-Objektiven, die aus den letzten 90 Jahren verfügbar sind.
Eine geplante Obsoleszenz war bei der Entwicklung vieler Kameras lange Zeit nicht vorgesehen, nicht bei Zeiss, Nikon, Canon, Voigtländer etc. und schon gar nicht bei Leica, also tun’s die meisten Vintage-Modelle bis heute und können meist repariert werden. Selbst bei Leica ist das im digitalen Zeitalter vorbei. Ein trauriges Beispiel ist die M9, für die es bald keine Ersatzteile mehr gibt, namentlich wird der Sensor nicht mehr hergestellt. End of Story. Wer in sechzig Jahren eine Sony A7 in einer Schublade findet, kann sie gleich in der Tonne versenken, das ist klar.
Zurück zur Leica M6. Alle stürzen sich auf das Ding, weil sie einen Belichtungsmesser hat und ansonsten vollmechanisch ist. Gegenüber dem elektronisch gesteuerten Verschluss der M7 gibt es eine ungerechtfertigte Skepsis. Erinnert mich an die Sache mit der Nikon F3 mit einem ebensolchen Verschluss, die wollte nach der F2 auch kein Profi haben. Sie wurde dann das am längsten gebaute Kameramodell überhaupt und war für ihre Zuverlässigkeit berühmt. Natürlich kann der Nikon F3 oder einer M7 der Saft ausgehen und nur die Notbelichtungszeiten funktionieren, aber an einer mechanischen Kamera kann auch was schief laufen. Wie auch immer, die M6 wird also von vielen als die „Spitze der Evolution“ der mechanischen Kameras gesehen (aber das sehe ich anders, siehe nächster Absatz). Unabhängig von der M6 ist die Nachfrage nach den vollmechanischen M-Bodys insgesamt gestiegen, mit dem entsprechenden Effekt auf die Preisentwicklung.
Für mich war die M4 „Klassik“ (also nicht die M4-2) der Höhepunkt der mechanischen M-Leicas. Nach der M3 war sie mit einigen haptischen Verbesserungen ausgestattet (Film laden und zurückspulen), der Sucher hatte die optimale Vergrößerung und alle Teile und Materialien in der Kamera waren nur vom feinsten, was Leica nach dem M5-Debakel nicht mehr aufrechterhalten konnte. Das Messfeld im Sucher der M6 neigt z.B. bei bestimmten Winkeln zum Licht zum überstrahlen, das wird einer M4 nicht passieren. Das Vorhandensein des Belichtungsmessers der M6 allein gleicht das edle Innenleben einer M4 nicht aus.
Das gesagt, ist die Leica M6 trotzdem eine Super-Kamera, die ich bei vielen Events und Reisen dabeihatte. Sie ist für mich immer dann erste Wahl, wenn bei Shootings mit ständig wechselnden Lichtverhältnissen zu rechnen ist. Natürlich ist das praktisch, mit der Kamera am Auge die passende Zeit einzustellen, vor allem bei der Leica M6 TTL, deren Zeitenrad sich leichter bedienen lässt als das der „Klassik“ Leica M6 (die ich früher hatte). Aber man muss sich mit der Lichtmessung bei annähernd konstanten Verhältnissen auch nicht unnötig unter Druck setzen. Ich habe z.B. ein Konzert der Musikschule mit der Leica IIIf fotografiert und genau ein einziges Mal (vor Beginn) gemessen.
Anfang 2018 hatte ich das Glück, eine original verpackte schwarze M6 TTL mit 0,85 Suchervergrößerung zu ergattern, noch bevor die Preisspirale richtig losging. So, wie es heute aussieht, wird gerade diese Ausführung besonders gesucht, sie ist mittlerweile fast das doppelte Wert. Fancy that.
Und wenn es nicht so schnell gehen muss, liebe ich meine M4 in schwarzem Chrom. Meist habe ich sie im Urlaub dabei, treuer Begleiter bei Wanderungen und in Städten, selbst beim Skifahren. Auch die hat ihren Wert seit Erwerb erheblich gesteigert, ebenso wie meine M2 und die Schraubleica IIIf, zumal ich die alle schon mal zum CLA hatte. Also, das mit der Wertsteigerung ist ja ganz erfreulich für mich, aber wie lange kann das gehen?
Leica stellt noch zwei analoge Bodys her, die M-A, welche praktisch der M3 nachempfunden ist und die M-P, die mit Belichtungsmesser der M6 TTL ziemlich nahekommt (aber doch haptisch unterlegen ist, wegen des blöden Rückspulknopfs). Beide Modelle sind oft längere Zeit nicht lieferbar, auch jetzt ergab ein schneller Blick in die Stores, dass zur Zeit nur die M-P in Chrom zu bekommen ist. Die kostet freilich auch 4600 Euro. Das verrückte ist ja, dass für neuwertige M6 TTL-Modelle teilweise noch mehr bezahlt wird. Aber weil es nicht genügend „neue“analoge Kameras gibt (und schon gar keine billigen) erhöht das den Druck auf die Nachfrage der gebrauchten Modelle, selbst abgestoßene Veteranen werden problemlos vertickt.
Ende letzten Jahres gab es auf Leica Rumors die Meldung, dass Leica möglicherweise eine „günstige“ analoge M herausbringen will (was immer „günstig“ bei Leica heißen mag). Das Gerücht (ohne Quellenangabe) wurde sofort von diversen Webseiten weiter verbreitet, seit Januar hat man nichts mehr davon gehört. Bedenkt man die offensichtlich hohe Nachfrage, könnte eine preislich attraktive Resurrektion der M6 wie eine Bombe einschlagen. Man darf also gespannt sein, ob an dieser einen, einsamen und seither unbestätigten Meldung was dran war.
Unterm Strich bleibt, dass ich froh bin, mich rechtzeitig mit meinen Wunschkameras eingedeckt zu haben. In dem Segment gibt es keine Schnäppchen mehr, ausser man erbt ein gutes Stück wie meine Bekannte vom Anfang des Artikels. Für Neueinsteiger kann ich nur den tröstlichen Rat geben, dass es da draussen eine Unmenge analoge (vor allem SLR-) Kameras gibt, die für sehr viel weniger Geld hohe Bildqualität liefern.
Zum Tod von Erwin Puts
Mit großem Bedauern habe ich das Ableben von Erwin Puts zur Kenntnis genommen. Als ich vor einigen Jahren in die Leica-Gefilde vorstieß, wurde mir sein Name zum Inbegriff der Expertise über alles, was Leica betraf, insbesondere der Objektive. Er war Leica sein Leben lang verbunden, erst im letzten Jahr wackelte seine Hingabe, da er die Marketing-Strategien der Leica-Camera-AG nicht mehr mit seinen persönlichen Ansichten vereinbaren konnte. Ich hoffe nicht ohne Eigennutz, dass seine Webseite, die mit viel Wissen angefüllt ist, weiterhin im Web bleibt. Auch durch seine Bücher wird er der Leica-Welt in Erinnerung bleiben, wegen seines umfangreichen geistigen Erbes wird er nicht in Vergessenheit geraten.
Hallo Claus,
vor Kurzem war ich mit einer Bekannten auf Fototour zusammen mit der M6 TTL. Nachdem wir so den Nachmittag zusammen unterwegs waren, kam sie natürlich nicht mehr von der Leica weg und es entstand der Entschluss, auch nach einer M6 zu suchen. Ich gab ihr einen kurzen Marktüberblick, wobei ich mich auch schon 1-2 Jahre nicht mehr mit dem Thema beschäftigt hatte, in kompletter Unkenntnis der derzeitigen Preisentwicklung. Gegen Abend erhielt ich dann einen leicht „empörten“ Anruf, dass ich mit meiner Preiseinschätzung doch total daneben lag. Die Preise hätten sich mittlerweile fast verdoppelt. Ich hatte ja keine Ahnung…
Ich habe meine Leica Ausrüstung niemals als „Investment“ gesehen. Falls ich Lust auf einen neue Linse oder Kamera hatte, sondierte ich meistens lange den Gebrauchtmark und schlug dann zu, falls sich eine günstige Gelegenheit bot. Preis-Leistung musste auf jeden Fall stimmen. Wenn ich mir jetzt die Preisentwicklung ansehe, war das tatsächlich eines der besten Investments die ich in den letzen Jahren getätigt habe….bloß verkaufen möchte ich nicht. ;.)
Grüße
Andy
Hallo Andy,
das mit der Fehleinschätzung des Preises hätte mir vor ein paar Wochen auch so gehen können. Deshalb war ich ja so überrascht. Wohl dem, der seine Schätzchen beisammen hat.
Viele Grüße,
Claus
Moin,
mit Beginn der Pandemie habe ich mir letztes Jahr wieder eine M6 TTL zugelegt und war sehr verwundert über die zwischenzeitliche Preisentwicklung. Ich hatte 2-3 Jahre zuvor meine M6 für ca. 1100€ verkauft und musste nun 2.400€ bei einem Händler in HH zahlen.
Ich habe nun 1 Jahr fast ausschließlich analog fotografiert und verspüre nun wieder etwas mehr Lust auf die Digitalfotografie. Eins werde ich allerdings nicht mehr tun, meine M6 verkaufen. Wer weiß, ob man je wieder eine in dem Zustand zu dem Preis bekommt….
Grüße
Feyzi
Hallo Feyzi,
wie heißt es so schön: Hinterher ist man ja immer schlauer. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit der M6 und viel Erfolg bei der Arbeit (sehr coole Webpräsenz!).
Viele Grüße,
Claus
Hallo Claus (die DU Form ist bequemer, rudern wir doch alle im gleichen Boot)!
Der Markt ist irre – die Preisentwicklung bei Leica insbesondere. Vor ca. 5 Jahren legte ich mir zwei M7 zu. Eine mit hoher Seriennummer und MP Sucher (der in der M7 nicht wirklich ein MP Sucher ist, sondern ein etwas abgewandelter) und eine mit 0,58er Sucher, was für mich als Brillenträger sehr angenehm ist, vermag ich doch hin und wieder zum 28er Elmarit zu greifen. Für die Kameras habe ich im Store gebraucht jeweils knapp 1400,- rum bezahlt. Heute sind beide jeweils mehr als das Doppelte Wert. Der 0,58er Sucher geht wie der 0,85er durch die Decke!
Auch die Linsen sind, wie die analogen Systeme, derzeit eine feste Wertanlage. Was man von den digitalen Gerätschaften nicht behaupten kann. Die M240 fällt bedächtig im Preis, gefolgt von der Monochrome 246. Mit den 10er Systemen kenne ich mich nicht aus, weil ich nicht bereit bin den Preis zu bezahlen. Demnächst vergleiche ich die M246 mit der M7 und passendem Film. Bei den Monochroms ist bei Hochkontrastmotiven ab Zone VIII Schluss mit Zeichnung. Drei Zonen volles Weiß erstrahlen die Prints. Die Bilder und auch der hohe ISO Bereich sehen schon gut aus, aber Grauwerte mit Schmelz geht (noch) anders.
Zugespielte Bilder aus den neuen Systemen bestätigen auch meine Befürchtung: Gefolgt vom Pixel- und Isowahn bleibt die Entwicklung wirklich hoher Dynamik auf der Strecke. Das betrifft leider alle Systeme. Eigentlich gut für den analogen Sektor, so bleibt zumindest der Nische noch etwas Vorteilhaftes übrig.
Viele meiner Kunden fragen welche Leica ich empfehlen kann: Die M4, erste Serie, keine M4-2 oder M4-P. Leider auch teuer geworden.
Viele Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
freut mich, dass du reinschaust! Ja, wie ich schon vorher mal sagte, man kann froh sein, wenn man seine analogen M’s beisammen hat. Die originale Leica M4 ist auch mein Favorit (hatte ich, glaub ich, auch im Text erwähnt).
Bei den digitalen Leicas braucht man sich nichts vorzumachen: Sie werden zwar länger relativ hoch gehandelt als die meisten anderen Marken, aber auch mit denen ist irgendwann Schluss. Ich würde heute eine M8 oder M9 nur noch mit der Feuerzange anfassen. Digital rot macht auch vor Leicas Hybris nicht halt. Aber die mechanischen Schätzchen dagegen…
Bin im Augenblick auch wieder voll auf dem Analog-Trip. Zuletzt hattest du ja die Filme aus der Rollei und der Olympus XA (letzter Beitrag), jetzt kommt noch was aus der Contax T zu dir. Die Leica IIIf ist auch frisch geladen, hatte mal wieder Lust auf „Uralt-Messsucher-Feeling“, ausserdem ist die auch wirklich klein und angenehm zu transportieren. Aber die Rolleiflex sieht mich auch schon erwartungsvoll an.
Viele Grüße, frohes Schaffen (schön, dass es euch gibt!),
Claus
Lieber Jörg Bergs,
erst mal schließe ich mich Claus Sassenberg an: Danke, dass es Euch gibt. MeinFilmLab macht tolle Arbeit, das habe ich bei meiner Arbeit für die „M-Files“ (auf Deutsch hier in der Messsucherwelt erschienen und demnächst abgeschlossen) immer wieder festgestellt.
Empfehlenswert bei analogen Leicas finde ich neben der M4 uneingeschränkt auch die M2, wenn einem/einer die Brennweiten 35, 50 und 90 ausreichen. Oder die CL, wenn es klein und günstiger sein soll. Bei den Gebrauchtpreisen für M6en jeder Ausführung finde ich, dass auch Nicht-Leica mit M-Bajonett ganz interessant sein können, das war ja auch der Ansatz für mein „M Files“-Projekt.
Oder man hat das Glück, in eine neue M-A oder MP investieren zu können. Der return on invest sind großartige Momente beim Fotografieren und ein sehr sicherer Wiederverkaufswert.
Viele Grüße, Jörg-Peter Rau
Guten Tag,
vielen Dank für den ausführlichen Artikel. Leider gehöre ich auch zu denen, die eine M6-Classic vor einigen Jahren verkauft haben. Danach hatte ich mit einer M6-TTL geliebäugelt, sie aber deshalb nicht gekauft, weil es nach übereinstimmenden Beiträgen in einigen Leica-Foren keinen Ersatz bei Leica mehr für die Belichtungselektronik mehr gibt (Chip ist abgekündigt). Man hat bei Defekt dann wohl eine rein mechanische Kamera, die ich mir für analoge Aufnahmen in Reinform einer M3 aus meinem Geburtsjahr und einer M4 mit werksumgebauten MP-Sucher auch für 28mm noch jeweils im 3 stelligen Bereich gönnen konnte. Mit dem Leicameter geht die Belichtungsmessung bestens.
Sehr geehrte Autoren/-innen, sehr geehrter Herr Sassenberg,
Nachdem ich schon längere Zeit sporadisch, neuerdings regelmäßig, wegen eines akuten Rückfalls in die Messsucherfotografie, Ihre Artikel lese, möchte ich Ihnen ein Lob für die Machart der Seite aussprechen. Beim Lesen des Artikels über die Preisentwicklung der M6 und nachdem ich mir nochmal meine Bilder, die ich mit der M6TTL gemacht habe, angeguckt habe, könnte ich mich immer noch schwarz ärgern, die Kamera vor einigen Jahren verkauft zu haben.
Viele Grüße aus dem Münsterland
Vielen Dank für das nette Feedback!
Und was den Verkauf der M6 betrifft: Hinterher ist man immer schlauer. Ich habe mich auch von Dingen getrennt, die ich später vermisst habe. Haken wir’s unter „Lebenserfahrung“ ab.
Viele Grüße aus Ostwestfalen,
Claus
Hallo,
normalerweise ist es ja mit Kameras wie mit neuen Autos, wenn man sie gekauft hat und den Laden verlässt hat man schon 1/3 Vertverlust. Bei modernen Digitalkameras kann man in wenigen Jahren sehr viel Geld „verbrennen“. Es ist doch schön, dass es bei einigen analogen Kameras anders ist. Meine 1985 neu gekaufte Rollei 35S könnte ich heute ohne Wertverlust verkaufen. An meiner Rolleiflex 2,8F würde ich ebenfalls nichts verlieren. Anfang der 90er Jahre habe ich mir eine schöne gebrauchte M6 für gut 50% des damaligen Neupreise gekauft. Die Kamera sieht aus wie neu und funktioniert top. Ich denke ich würde heute noch mindestens das bekommen was ich damals bezahlt habe. Ich finde es im Zeitalter der Nachhaltigkeit schön, dass es Dinge gibt die ihren Wert behalten. Die Frage ist, ob man in 20 Jahren immer noch gute Erlöse dafür bekommt, wenn ich meine „Schätze“ ins Altersheim nicht mitnehmen kann. Ich habe für mich beschlossen ich behalte meine „Schätze“ so lange wie möglich. Jetzt habe ich genauso viel Spaß daran wie vor 40 Jahren. Wenn ich in 20 Jahren nur noch wenig bekomme kann ich auch damit leben. 20 Jahre lang Freude und Spass haben kann man nicht in Euro aufwiegen.
Viele Grüße
Holger
Hallo Holger,
das mit der Nachhaltigkeit ist ein wahres Wort. Dinge, die repariert werden können und eine lange Lebensdauer haben, sind heutzutage nicht mehr vorgesehen und das ist eine Schande.
Die heutigen Preise könnten natürlich auch wieder fallen, weil sie letztendlich durch Verknappung der Ware zu erklären sind. Wenn Leica plötzlich einen günstigen Body anbietet, würde das den Gebrauchtmarkt aufmischen. Bloß: Selbst wenn sich dieses Gerücht als real herausstellt, glaube ich nicht, dass dieses neue Produkt das Kriterium „Günstig“ erfüllen wird. Leica hat nie den billigen Jakob gemacht. Nein, einen neuen, mechanischen Body, der M6 TTL nachempfunden, geben die nicht unter 4000 Euro her, wahrscheinlich eher mehr.
Insofern bleiben die Preise mit hoher Wahrscheinlichkeit so oder so auf hohem Niveau.
Und richtig: Das ist für uns nur von akademischem Interesse, ich würde mich ohne Not von keiner meiner analogen Leicas trennen wollen!
Viele Grüße,
Claus
Hallo Claus,
ich habe auch gestaunt… vor ein paar Jahren hatte ich eine schöne, aber bei weitem nicht perfekte M2 mit versenkbarem Summicron 50 gekauft und zwei Jahre später eine recht kostspielige Reparatur vornehmen müssen – der Verschlussvorhang war gerissen. Dachte mir schon, dass ich diese Kamera niemals mehr rentabel verkaufen könnte (was ich eigentlich auch nicht vor habe, aber der Kaufmann in einem rechnet doch immer mit 😉 ). Nun habe ich letztens Gebrauchtpreise gesehen, die weit jenseits der Summe von Kaufpreis und Reparaturkosten liegen… dabei dachte ich immer, die M2 sei unbeliebter?
Mir geht es ähnlich wie Dir… ich bin froh, mein Zeugs beieinander zu haben und einfach nur zu nutzen!
Tom
Hallo Tom,
irgendwie spielt die M2 gegenüber der M3 vermeintlich immer die zweite Geige, aber zu unrecht: Sie ist genauso solide gebaut, hat bloß statt des Bildzählwerks die Scheibe, na und? Den Sucher finde ich (entgegen der landläufigen Meinung) sogar praktischer, weil man auch ein 35mm Objektiv ohne die Brille benutzen kann (die wahrhaft nichts ästhetisches ist).
Die Preissteigerung der M6 hat alle anderen mechanischen M-Modelle mitgenommen, davon ist die M2 nicht ausgenommen. Wenn man sie früher gekauft hat, kann man sich freuen: So günstig bekommt man sie nie wieder.
Viele Grüße,
Claus
Hallo Claus,
Die M2 hat für mich den riesigen Vorteil gegenüber der M3, dass ich sie als 50mm-Fan mit Brille (also für mich, nicht für die Kamera) benutzen kann und trotzdem alles im Sucher sehe. Bei der M3 ist das aufgrund der Suchervergrößerung schon schwierig.
Viele Grüße,
Tom
Lieber Claus
Na, dann habe ich ja vor ein paar Jahren ein Schnäppchen mit der M6 TTL gemacht. Es käme mir aber nicht in den Sinn, diese herzugeben.
Bleib gesund und liebe Grüsse aus der Schweiz
Hallo Matthias,
nein, man kann sich über jedes analoge M-Modell freuen, dass man in früheren Jahren erworben hat!
Viele Grüße in die Schweiz (schön, von dir zu hören),
Claus
Guten Morgen,
ich habe den Artikel mit viel Freude gelesen und muss Ihnen voll und ganz zustimmen. Das mit dem „Händler Videos“ nervt mich zusehends. Da wird irgendeine Kamera oder irgendein Objektiv in die Kamera gehalten das ganze verpackt mit teilweise wirklich sinnfreien Begleittexten das es einen schauert.
Nun aber zurück zu Ihrem wirklich netten Artikel. Das mit der Preisentwicklung für diese „Altkameras“ verfolge ich schon eine geraume Zeit und auch ich war Zeuge eines Ankaufes in einem „Fachgeschäft“ – hier ging es um zwei ziemlich verranzte Bodys und drei Objektive. Hier war es aber leider mal anders herum – die Verkäuferin war ziemlich von sich und dem Schatz wie sie es ausdrückte überzeugt. Der Händler begutachtete die Ware und stellte ein schockierendes Zeugnis aus. Die Kameras müssen wohl einige Zeit in einem sagen wir mal sehr feuchten Keller gelebt haben. Dementsprechend war der Zustand und bei den Objektiven war durch Pilz und Trübung auch nichts mehr zu retten. Aber überall Stand halt Leica drauf und schon alleine der Name muss doch reichen um sehr viel Geld dafür zu bekommen. Sie ging betröppelt mit ihrem Schatz aus dem Geschäft.
Ich hoffen, dass die Dame in Ihrem Fall den entsprechenden Wert der Ausrüstung bekommen hat und sich evtl. Käufer an den gut erhaltenen Geräten erfreuen.
Grüsse
Hallo Frank,
Influencer finden sich ja in jeder Branche und sowohl die Industrie als auch Händler haben gemerkt, welches Potential dahintersteckt. Aber es gibt eben auch Menschen wie dich (und mich, und sicher viele Leser hier), die für diese plumpe Taktik nicht empfänglich sind. Mich provoziert es geradezu, für so doof gehalten zu werden.
Ich hätte Lust, die Taktiken in einem extra Blog-Beitrag zu zerpflücken (da kann man herrlich sarkastisch werden), aber ich hatte schon letztens die Sache, wo ich den M10-Review kritisiert habe. Da möchte ich nicht den Eindruck erwecken, das ich nur noch auf meinen Mitbloggern herumhacke. Vielleicht thematisiere ich so etwas später mal.
Viele Grüße, schönes Wochenende,
Claus
hallo Claus,
danke 🙂 das wäre mal schön einen solchen Beitrag von Dir zu lesen denn es werden immer mehr, die von diesem „Händler – oder nennen wir ihn einfach mal Dealer im negativen Sinne“ mit Ware ausgestattet werden und dann seltsame Dinge erzählen.
Ich selber bin seit einiger Zeit auf der Suche nach einem bezahlbaren Elmar 24mm 3.8 von Leica. Es ist leider schwer zu bekommen und einer der wenigen der mehrere davon im Lager hat ist dieser Händler. Da habe ich lieber verzichtet.
Grüsse und bitte bleib gesund.