Vorbemerkung des Übersetzers:
Dieser Artikel wird oft gesucht und aufgerufen. Ebenso häufig wird er missverstanden. Der Autor, Mike Evans hat sich von seiner SL nur getrennt, weil sie ihm persönlich zu unhandlich war. Dabei ist seine Vergleichsgrösse das M-System von Leica, dass nun wirklich sehr kompakt für ein Vollformat-System ist, aber natürlich viele Einschränkungen gegenüber der SL aufweist.
Gemessen an der Grösse der professionellen Vollformat-DSLR’s oder auch einer Sony A9 mit entsprechenden Zeiss-Objektiven relativiert sich diese Wahrnehmung sehr stark.
Fakt ist, dass die SL eine grossartige Kamera höchster Fertigungs- und Bildqualität mit einer ständig wachsenden Anzahl exzellenter Objektive für jeden Bedarf ist.
Ein Artikel von Mike Evans
Als die Leica SL vorgestellt wurde, war ich ein paar Monate lang unentschlossen. Überzeugt, dass sie zu groß und zu schwer für mich ist – vor allem im Verein mit dem 24-90mm Vario-Elmarit Zoom – hielt ich mich mit dem Kauf zurück. Ich hatte mit beiden oft genug hantiert und nachdem ich vor fast zehn Jahren meine schwere DSLR-Ausrüstung aufgegeben hatte, kam es mir so vor , als ob die SL-Combo mehr war, als ich stemmen wollte. Am Ende stellte sich heraus, dass es genau so war, aber dazu gibt es mehr zu erzählen, ausserdem wollte ich mich der Herausforderung stellen.
Schliesslich kaufte ich also den SL-Body mit der Absicht, ihn ausschliesslich mit M-Objektiven zu gebrauchen. Und das funktioniert auch grossartig, sie ist ohne Zweifel die beste spiegellose Kamera als Plattform für M-Glas. Da gibt’s keine Kompromisse, der riesige Sucher macht das fokussieren manueller Objektive zum Kinderspiel. Selbst ohne Vergrösserung oder andere Fokussier-Hilfen. (Man beachte: Ich sagte „spiegellos“. Da ist eine Kamera noch besser geeignet, und das ist eine Leica-Messsucher-Kamera)
Ein Mitarbeiter von Red Dot Cameras schiesst mit der Demo-SL des Shops und einem 35mm Summilux zurück. Gemacht mit dem 50mm Apo-Summicron
SL versus M10
Wie verhält sich die Sl im Vergleich von Größe und Gewicht zu einer traditionellen M-Messsucherkamera? Der Body wiegt 847g, das sind 187g mehr als die M10. Sie ist höher und überhaupt klobiger. Aber man muss den Vergleicht etwas mehr differenzieren. Die SL hat einen soliden, eingebauten Handgriff und den besten elektronischen Sucher auf dem Markt. Ein Griff und ein (dagegen minderwertiger) EVF sind Zubehör für die M10, erhöhen das Gewicht und schliessen so die Lücke zwischen beiden Kameras ein wenig. Aber das trifft nur zu, wenn man dies auch braucht. Es hängt speziell davon ab, wie wichtig einem der Extra-Griff ist, und die SL bietet eine gut abgerundete und angenehme Haptik. Aber ganz gleich, wie diese Unterschiede rational betrachtet aussehen, es bleibt ein hoher subjektiver Faktor dabei zurück. Egal, was die Zahlen sagen, die SL fühlt sich an wie ein ganz schöner Brocken.
Bis vor ein paar Tagen hatte die SL nur einen Vollformat-Mitbewerber, und das war die Sony A7RII mit einem höher auflösenden 42MP-Sensor und einem kleineren, leichteren Body (625g im Vergleich zur 847g schweren SL). Während ich dies schreibe, stellt Sony die A9 vor, eine verbesserte spiegellose Vollformat-Kamera, die mit der SL besser vergleichbar ist und offensichtlich den DSLR-Markt aufmischen soll. Aber selbst diese Kamera wiegt nur 673g, 173g leichter als die Leica.
Ich hatte noch keine Gelegenheit, eine A9 in die Finger zu bekommen, aber die A7 Kameras sind definitiv viel komplizierter in der Anwendung, mit viel mehr Menüpunkten und kleinen, fummeligen Knöpfen. Das ist nicht jedermanns Sache. Die SL hat dagegen mit 24MP eine vernünftige Auflösung (ich bin kein Fan höherer Auflösung und damit erforderlicher höherer Speicherkapazität, wenn ich keinen praktischen Nutzen darin sehe, und das kann ich nicht. Es ist signifikant, dass die A9 mit 24MP auskommt). Die SL ist ausserdem die am besten gebaute, solideste Kamera, die ich je in Händen hatte. Sie ist in der Tat „built like a tank“ und fühlt sich trotz des höheren Gewichts wesentlich besser an als die Sony (jedenfalls, was mich betrifft).
Was echte Konkurrenz angeht, muss man die M10 mit ihrem deutlich verbesserten Zubehör-Sucher ins Auge fassen. Sie bietet zwar keinen Autofokus, kann aber der SL in fast allen Aspekten das Wasser reichen und ist leichter und kompakter. Zumal ein Leica-Freund sie sofort ins Herz schliesst.
SL Handling
Mit der generellen Bedienung der Kamera bin ich sehr zufrieden. Wirklich eine tolles Ding mit einem Minimum an Knöpfen – nur vier längliche Tasten um den Monitor gruppiert erlauben Zugriff auf fast alle notwendigen Einstellungen. Im Menü zu navigieren ist ein Kinderspiel, das kleine Display auf der Oberseite der Kamera ist ein Muster an Effizienz – sehr ähnlich dem bei der Leica S – und die Drehknöpfe vorn und hinten funktionieren präzise, mit wohlabgewägten Optionen im Menü. Ich hatte, und habe immer noch ein paar Beschwerdepunkte. Das einzige, was ich angesichts der M10 nicht mag, sind die DSLR-style Trageriemen-Befestigungen. Ich bevorzuge die traditionellen Ösen. Ich nehme allerdings an, dass Leica bei dem Gewicht der Objektive auf Nummer Sicher gehen wollte. Auf jeden Fall ist das nur eine geringfügige Sache.
Die SL funktioniert zuverlässig mit allen M-Objektiven – es ist eine Kamera ohne Kompromisse, wenn man Spiegellos mit manuellen Optiken kombinieren will (Bild gemacht mit 24-90 Vario-Elmarit).
Vario-Elmarit Zoom
Irgendwann rang ich mich durch, das 24-90mm Vario-Elmarit zu kaufen. Ich lernte dieses Objektiv schätzen, wenn diese Wertschätzung auch durch Größe und Gewicht dieses Teils getrübt wird. Es bringt 1,2kg auf die Waage. Eins ist sicher: Das ist eine Sorte Zoom-Objektiv, die einen nicht in andauernde Zweifel stürzt, ob man es nicht besser durch einen Haufen guter Festbrennweiten ersetzt. Unter Umständen ist es wirklich das einzige Objektiv, das man für die SL braucht, vorausgesetzt, man hat die Mucki. Mit Body zusammen zeigt die Waage etwas über 2kg, da bewegen wir uns deutlich in DSLR-Gefilden.
Ein Jahr ist vergangen, und ich benutze die SL immer weniger. Ein fantastische Kamera, die Bomben-Ergebnisse liefert. Ideal bei Gelegenheiten, bei denen das erstklassige Zoom-Objektiv die Vielseitigkeit bietet, als Weitwinkel in räumlich engen Verhältnissen zu fungieren, wie auch als perfekte Porträt-Linse am anderen Ende der Brennweiten-Skala zu gebrauchen ist. Man vermisst kaum eine Festbrennweite, ausser bei Low-Light, oder wenn man extreme Freistellung des Motivs sucht.
Mit dem 24-90 Vario-Elmarit, eine exzellente und vielseitige Optik für Events wie diese Oldtimer-Show, an der viele in zeitgenössischen Kostümen teilnehmen.
Vor- und Nachteile
Die Vor- und Nachteile der SL habe ich mit Freunden diskutiert, die die SL entweder besitzen oder besaßen. Alle haben die gleichen Bedenken wegen des Gewichts speziell der Zoom-Objektive. Dennoch waren wir uns einig, dass, wenn man von einem Zoom-Objektiv beste Eigenschaften erwartet, das resultierende Gewicht etwas ist, was man akzeptieren muss. Andererseits ist klar, dass die besten Festbrennweiten-M-Objektive ebensogut, wenn nicht besser, und dabei viel leichter sind. Man hat halt keinen Autofokus, das ist alles.
Ich hatte noch nie eine Kamera, die ich so sehr mochte und so wenig benutzte. Gewicht, Gewicht, Gewicht, am Ende ist es nur das. Unglücklicherweise hat mich das immer zurückgehalten.
Nur, das muss ja nicht jeden so stören. Schliesslich ist eine gleichwertige Ausrüstung von Canon oder Nikon eher sperriger und schwerer sowieso. Wer sich mit dem Gewicht abfinden kann, dem kann ich die SL mit dem Standard-Zoom von ganzem Herzen empfehlen.
Aber für viele, vor allem ältere Fotografen, die sich nach ihrer Zeit mit ausladenden DSLR-Ausrüstungen für kompaktere Lösungen entschieden haben, kommt die SL mit ihren nativen Objektiven mit zu viel déjà vu daher. Trotzdem könnten die besagten Fotografen sich dafür entscheiden, die SL einfach mit M-Objektiven zu verwenden. Man wird weniger hart von der Schwerkraft bestraft, wenn man auch nicht ganz ungeschoren davon kommt.
Oben und unten: Mal was anderes – die SL mit dem Zeiss Sonnar f/1.5. Dieses Objektiv ist für sein Focus-Shift-Problem auf Messsucher-Kameras verrufen und möglicherweise leichter mit dem WYSIWYG*-Sucher der SL zu beherrschen. (*= what you see is what you get)
Wo die M10 punktet
Also, zurück zur Ankunft der M10. Die neue Kamera produziert Ergebnisse auf Augenhöhe mit der SL, die Bildqualität ist sehr ähnlich, ich kann nicht sagen, dass ich in dieser Hinsicht irgendeine Kamera der anderen bevorzuge. Wie viele andere frage ich mich auch, ob die M10 die SL nicht vollkommen ersetzen kann. Nimmt man den Visoflex-Sucher dazu, verleiht das der M10 sehr ähnliche Eigenschaften, wie sie die SL hat, auch wenn der Visoflex-Monitor kleiner ist als der im Sucher der SL. Aber er tut’s, vor allem mit Objektiven, die wirklich von einem EVF profitieren – Weitwinkel, R-Zoom-Objektive oder „schwierige“ Optiken wie das Noctilux. Es läuft darauf hinaus, dass der größte Vorteil der M10 ist, dass man die meiste Zeit den optischen (Mess-)Sucher benutzen kann und sich dabei über den kleineren Body und geringeres Gewicht freut.
Da ist noch ein Gebiet, auf dem der Visoflex der M10 den Sucher der SL schlägt, und das ist die Vergrösserung bei der Fokussier-Hilfe. Bei der SL muss man, wie bei allen „echten“ spiegellosen Kameras, einen Knopf drücken (man benutzt den Joystick), um vor jedem Auslösen die Suchervergrösserung in Gang zu setzen. Das kann nervig sein und ist einer der Gründe, warum SL-Nutzer oft bevorzugen, ohne Suchervergrösserung arbeiten. Dank des hochauflösenden Monitors ist das im Gegensatz zu den meisten eingebauten EVF’s eine komfortable Option.
Die M10 dagegen bietet die Möglichkeit einer automatischen Vergrösserung im Verein mit dem Visoflex. Sobald man den Distanzring bewegt, schaltet das Display auf Vergrösserung. Wer’s nicht mag, kann’s natürlich abschalten – aber ich find’s klasse! Bei der M10 wird nämlich die mechanische Verbindung zwischen Objektiv und Messsucher benutzt, diesen Trick zu initiieren. Das gibt’s nur bei der M.
Nachdem ich die M10 in die Finger bekam, merkte ich, wie sehr ich es genoss, mit ihr zu arbeiten – im Gegensatz zur SL. Ich fing an, mich zu fragen, ob ich mit der SL weitermachen sollte, wenn ich doch das Messsucher-Erlebnis so viel mehr bevorzugte. Trotz der unbestrittenen Kompetenz der SL mit manuellen Objektiven ziehe ich „the real thing“ vor.
Überlegene Bildqualität, hochbelastbar gebaut, der Welt bester EVF, perfekter Zoom-Bereich von 24-90mm. Aber kann man dieses Paket den ganzen Tag mit sich rumschleppen? Dieses Foto ist nicht mit einer SL gemacht, sondern mit der Panasonic Lumix GX8 und dem Olympus 12-40mm Zoom.
Unentschlossen
Ich war in den letzten Monaten mehrmals versucht, die SL zu verkaufen. Letzte Woche war ich so weit, das Vario-Elmarit in seinen Karton zu packen und die Trageriemen von der Kamera abzunehmen, bevor ich ein Reset durchführen und sie dann ebenfalls eintüten würde. Aber ich konnte die Sache nicht durchziehen. Irgendwie schreit die Kamera mich an: „Behalte mich!“ Ich weiss nicht, was es ist, aber ich schalte sie ein, blicke durch den kristallklaren Sucher und der alte Enthusiasmus wird wiederbelebt. Sie fühlt sich einfach gut an und die Kontrollen sind so perfekt gestaltet.
Ich entschied mich, einen weitern Durchgang mit der spiegellosen Combo zu machen, die Osterfeiertage in East Anglia boten sich als gute Gelegenheit an. Ich sah es als letzten verzweifelten Versuch, mit der SL zu „bonden“. Zur Erleichterung liess ich mein 24-90mm zuhause und griff das vielseitige Tri-Elmar-M, das ich auf der M10 schon viel benutzt hatte (siehe meinen Bericht über Lacock Abbey). Tatsächlich funktioniert das Tri-Elmar prima als Leichtgewicht-Ersatz-Zoom für die SL.
Zugegeben, die wählbaren Festbrennweiten 28-35-50 des Tri-Elmar sind längst nicht so flexibel wie die Bandbreite des 24-90er Zooms, aber es verträgt sich gut mit der SL beim umherschweifen. Zusammen mit dem T-M-Adapter wiegt es 440g – nur ein Drittel vom Gewicht des Vario-Elmarit – und erzeugt so eine Mini-Zoom-Ausrüstung unter 1300g Gewicht. Trotzdem noch ein Klotz zu tragen.
Entgegen meiner guten Vorsätze machte sich irgendwann im Lauf des Wochenendes das Gewicht der SL um meinen Hals unangenehm bemerkbar. Selbst mit dem Tri-Elmar ist das Ding schwer. Die Muskeln um meinen Schultergürtel verknoteten sich immer mehr und ich war gezwungen, drastische Massnahmen zu ergreifen.
Die „leichte“ Wahl
Ich liess die SL im Auto und steckte die Ricoh GR in die Tasche. Natürlich ist jeder Vergleich Fehl am Platz, die Ricoh ist eine Taschenkamera mit 28mm Festbrennweite und APS-C Sensor. Kein Vergleich mit dem Sucher der SL, sie hat nicht mal einen. Mit Vollformat-Sensor und Leica-Glas spielt die SL in einer ganz anderen Liga. Aber die Ricoh trägt sich wunderbar und die Ergebnisse innerhalb ihrer Möglichkeiten sind niemals enttäuschend. Hätte ich die M10 mit Tri-Elmar dabei gehabt, wäre es kein Problem gewesen, die Kombination den ganzen Tag herumzuschwenken, das wusste ich aus der Erfahrung der letzten Monate. Die Ricoh wäre in Reserve geblieben, in der Tasche, wo sie immer für den Notfall bereit ist.
Ich kehrte voller Unentschlossenheit zurück. Ich glaube einfach nicht, das die SL die Art Kamera ist, die ich ständig mitschleppen will. Zu schwer für mich, selbst mit M-Objektiven. Aber ich betone nochmals, dass das meine rein persönliche Ansicht ist und dass das jeder für sich selbst entscheiden muss.
Die M10 ist gerade so viel leichter, dass man sie als „Jeden-Tag-Kamera“ ins Auge fassen kann. Und wenn es hart auf hart kommt, gebe ich zu, dass ich das Messsucher-Erlebnis jederzeit einem EVF (egal, wie toll) vorziehe – jedenfalls was manuelle Objektive betrifft. Wenn ich einen elektronischen Sucher benötige, ist der Visoflex der M10, wenn auch weniger hochwertig als der der SL, mehr als ausreichend. Überhaupt wird man mit der M10 die meiste Zeit den optischen Sucher benutzen und hat es gar nicht nötig, durch irgendwelches Zubehör Gewicht und Größe zu erhöhen. Nach einem Monat mit der M10 ist der Visoflex nicht einmal aus seinem kleinen Leder-Futteral gekommen, ich fühlte auch kein Bedürfnis, den Zusatz-Handgriff anzuschaffen.
Geniale Kombination: Die SL mit dem Tri-Elmar-M Objektiv bei 28mm
Reue ist wahrscheinlich
Ich schätze, dass ich es bereuen werde, wenn ich die SL verkaufen sollte. Das könnte mein Typ Kamera sein, wenn ich nur mit dem Gewicht klarkäme. Wer sich hingegen an ein paar Extra-Gramm nicht stört, der wird nicht enttäuscht sein. Ich habe diverse Freunde, die überzeugte Fans der SL sind. Wäre ich vielleicht etwas jünger oder bereit, eine Menge Ausrüstung zu stemmen, würde ich möglicherweise genauso empfinden. Zu blöd, dass das 24-90mm Zoom so gut, aber so verdammt schwer ist. Selbst wenn ich die SL behalte, glaube ich nicht, dass ich das Zoom benutze, ausser bei sehr speziellen Gelegenheiten.
Da gibt es viel „wenns“ und „aber“, doch erst mal warte ich noch ab. Ich schätze die Kamera wirklich sehr, darum kann ich mich nur schwer von ihr trennen.
Übersetzt von Claus Sassenberg, Originalartikel erschienen auf Macfilos
Hallo, ihr Enthusiasten !
Der grosse Fotograf Koudelka sagte: “ Zum Fotografieren brauchst du gute Wanderschuhe!“ Also, geht los …und macht Rückentraining!
Wäret ihr bei einer analogen Leica M geblieben, hättet ihr auch noch nach 45 Jahren Freude an einer M5, wie ich !
Auf das Heute übertragen: LIEBER 10 Jahre Freude an einer digitalen Leica, als sich alle 3 Jahre eine neue Japanische zu kaufen…und natürlich auch einen neuen PC, denn bei 50 Megapixeln macht der alte PC bald schlapp…und die Bilder werden nicht besser.oder macht ihr 10 qm Verbesserungen? GRÜSSE AUS DER ANALOGEN WELT, NORBERT
Hallo
Bin Leica Fan,hab,hatte so fast alles was Leica baut,von M über R Spektive sogar einen Beamer von Leica,aber als ich meine heissgeliebte R9 mit Digimodul zwecks Reparatur einschicken wollte bekam ich die Antwort dass sie keinen Service mehr anbieten können.Meine Mamiya RZ 20 Jahre alt wurde ohne zu zögern repariert.Danach kam das grosse Leicasterben.Ich finde das ganz schlimm,man kauft für schlappe 8000€ eine Kamera und wird nach ein paar Jahren einfach im Stich gelassen.Kommt bei japanischen Marken nicht vor.Jetzt steht sie in der Vitrine:(
Serge
Serge,
ich möchte mich nicht für Leica entschuldigen. Während sie alte Kameras, insbesondere Filmkameras, gut reparieren können, haben sie manchmal Schwierigkeiten mit frühen digitalen Modellen. Ein gutes Beispiel ist das Fehlen von Bildschirmen für den M8. Vermutlich ist hier der digitale Aspekt das Problem.
Mike
Moin. Ich kann den Schmerz um die R9 gut verstehen. Aber eine kleine Chance gibt es vielleicht noch. Einfach einmal hier nachfragen: https://www.kameraspezi.de
Leica hat den Service für die R8/R9 im letzten Jahr eingestellt, mangels Ersatzteilen. DAs Problem. vor allem im digitalen Bereich, wird durch die unübersichtliche Vielfalt an Produktion von Prozessoren etc in allen Bereichen zutreffen.
Selbst im Automobilbereich geht man davon aus, dass es aus heutiger Zeit später keine funktionierenden Oldtimer mehr geben wird, weil es bestimmte seltene Erden evt nicht mehr gibt.
Was mich bei Leica aber fasziniert, dass man selbst mit 80 Jahre alten Objektiven fotografieren kann und dass selbst solche Objektive noch repariert werden können. Wer kann das noch?
ich habe in Hamburg eine Werkstatt entdeckt, die die R9 noch repariert.
kamerareparatur.com Telefon: 040-84 87 87 0.
Nicht vergessen sollte man, dass ältere Objektive, insbesondere kurzbrennweitige M-Objektive, egal wie damals teuer, gut und renommiert gewesen sind, mit Sensoren erbärmliche Ergebnisse liefern.
Ich war vor 10, noch vor 5 Jahren ein begeisterter Altglasfan und musste aber irgendwann einsehen, dass manche 10.000DM-Objektive, vor allem in Kombination mit Vollformat-Sensoren, billigen Zoom-Objektiven schärfe-und kontrastmäßig das Wasser nicht reichen konnten. Dies wurde übrigens in einige ausführlichen Tests (Color-Foto, Chasseur d’Images) bestätigt, ich wollte es zunächst nicht glauben. Natürlich können manche Fehler wie Verzeichnung, Chromatische Aberration und, in geringem Maße, sogar Vignettierung, „intern“, oder nachher, „elektronisch“ korrigiert werden, was dem optischen Konstrukteur bzw. seinem Rechner freiere Hand lässt, aber es bleibt dabei: ein Super-Angulon von 1980 ist heute, gemessen an vielen Superweitwinkel-Objektiven moderner Fertigung, einfach unbrauchbar.
Marek
Hallo,
ein schöner, guter und interessanter Bericht, hat mir sehr gefallen. Letztlich ist jede Besprechung einer Kamera subjektiv, gegründet auf den persönlichen Vorlieben und Erfahrungen.
Ich habe mich bewusst für die SL entschieden, obwohl eine kleine M10 schon sexy ist 🙂
Das Gewicht einer M10 (660g) relativiert sich im Vergleich zur SL (847g) wenn man noch den EVF (90g) hinzurechnet. Und mir ist das Focus Peaking sehr wichtig. Ich komme halt besser zurecht wenn es rot grieselt als mit dem Messuchersystem. Dann haben wir 750g zu 847g. Der Unterschied im Gewicht ist da doch schon merklich geringer.
zuerst sieht die SL schon monströs aus. Aber sie hat auch Vorteile die sie von der M10 abhebt.
Die Gründe mich für die SL zu entscheiden waren:
1.) günstiger (und dann kam noch ein Spezial Preis hinzu, da konnte ich nicht Nein sagen)
2.) kein zusätzlicher EVF (kostet auch nochmal ein paar Euronen) sondern ein „eingebauter“ EVF
3.) Fokuspeaking im Sucher
4.) elektronischer Verschluss (damit kein Auslösegeräusch mehr)
5.) (für mein Geschmack) flexibler, ich kann zusätzlich die SL/TL-Objektive nutzen
6.) und meine Canon Objektive auch
Viele Grüße
Roger
Wenn man 1 Jahr überlegen muß, ob man mit der SL die richtige
Kamera hat, dann hat man die falsche. Natürlich kann man an der
SL alle möglichen Objektive verwenden, sie ist wie ein Chamäleon,
doch am besten funktioniert die SL mit den Objektiven, die für sie
gemacht sind (nativ). Ich habe meine vor ca. einem Jahr bekommen
und habe vieles mit Adapter ausprobiert. M Objektive, R Objektive auch
Canon Objektive und alles nur weil mir das 24 -90 zu groß, zu schwer
war. Egal wie, das 24-90 gehört zur SL und produziert die besten Aufnahmen. Es ist die Seele der Kamera. Nur so nebenbei ein heißer Tipp “ Tenba Switch 8″ die ideale Ergänzung zur Leica SL. Eine leichte
Fototasche, die genau die Ausmaße der Sl + 24-90 mit angesetzter Streublende hat. Das macht die Kamera leicht und handlich.
Oft wird die SL mit der M10 verglichen. Das kann man doch garnicht.
Die SL ist eine Spiegelreflexkamera ohne Spiegel, die M10 ist eine
Sucherkamera. Das, was sie verbindet, sie machen beide Bilder.
Ich habe und hatte an Kameras so ziemlich alles was gut und teuer ist,
seit Neustem auch eine Sony a9, aber die SL mit dem 24-90 ist unschlagbar.
Danke für die Geduld.
Viele Grüße
Olaf
Mit allen Konsequenzen als Besitzer und Fotograf für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete, bin ich nach einer gewissen Anlaufzeit jetzt mehr den je von der SL mit Elmarit überzeugt. Die Nachteile der Blackout zischen den 11 Belichtungen keine Staubentfernung und vielleicht etwas zu wenig Schutz der Kanten also Abnutzungskratzer und das 24–90mm kann auch sozusagen geklebt werden müssen.
Könnt ihr mich dazu ja fragen. Bin ich absolut bereit damit volle Kanne weiter zu machen. Jetzt war ich auf Srilanka für eine Reportage für Touristik. Davor einige Industriereportage oder People at work oder Weddings. Hab auch das 90-280mm. Für mich einfach bessere Qualität als die Weichzeichner aus Japan. Es lohnt sich bei jedem Shot zu wissen das es geniale Schärfe bis in die Ecken geben wird. Meinen Kunden zeige ich die Ergebnisse voller Stolz und selbst bin ich Happy das ich mal wieder was vernünftiges liefern kann.
Zum Tri-Elmar. Dies ist ein altes Objektiv, dem man das Alter ansieht. Die meisten R oder M Objektive in diesem Brennweitenbereich sind deutlich besser. (R 35-70 Makro oder Contax 3.4/35-70). Das würde ich also nur selten verwenden. Das 24-90 ist um mehrere Qualitätsstufen besser.
Im Gegensatz dazu ist das WATE (Wide Angle Tri Elmar) ein hochklassiges und sehr kompaktes UWA Zoom (an der SL ist es ein echtes Zoom).
Die Landschaftsausrüstung für die SL – SL plus M Adapter plus WATE (16-18-21) ist deutlich kleiner und beweglicher als eine Sony alpha mit dem Zeiss 16-35 Zoom. (Vom Gewicht her ein paar Gramm schwerer, aber wer kann das Gewicht schon so genau unterscheiden ?)
Interessant, dass bei einer Kamera, die kaum ein Kilo wiegt, die Grösse und das Gewicht eine so herausragende Rolle spielen. Aber bei einem Auto, wie bei den oft auch bei Photographen so beliebten (Diesel) SUVs, fallen ein paar hundert Kilo kaum ins Gewicht. Bemerkenswert.
Auch die Idee nach einem Jahr zu entscheiden, ob man eine Kamera noch behält, grenzt schon ein wenig an Komik. Das ist wahrscheinlich dem Trend geschuldet, dass man sein Handy einmal im Jahr überprüft (behalten oder weg).
Und wenn man sich fürs behalten entscheiden sollte, dann müsste man die Kamera erst mal haben – aber die meisten hier sind Fuji oder Sony Fans (vielleicht noch M) und haben niemals eine gehabt.
Ich habe eine SL und auch noch einige Rs von früher, scheine aber der einzige hier zu sein. Dafür kann ich mir dann anhören wie toll Fuji X ist. Ueberhaupt scheint kaum eine andere Kamera so ungeschickt konstruiert zu sein wie die SL
Kurz: „Ein netter Bericht“ für Fans von japanischen Marken, aber nicht im geringsten ansprechend für einen Leica SL Benutzer. Ich erwarte also demnächst Berichte zu Mercedes SL, in denen vorallem geschwärmt wird, wie toll Porsche, BMW und Audi diese Produkt ersetzen können.
Ausserdem scheint dies eine Messucher-Ecke zu sein – was hat die SL hier verloren ? Ich kenne mehrere Fotografen, die die SL nie ersetzen würden, da sie spezielle Eigenschaften besitzt, die den meisten anderen Kameras fehlen. Hier wurde aber nicht einmal aus Höflichkeit versucht etwas derartiges auch nur in Spuren zu finden.
Also NICHTS für Leica SL Benutzer, aber ein wunderbares Forum, um auf die Leica Produkte zu zeigen mit dem Hinweis sind sowieso alle überholt. (Sehr empfehlenswert für alle anderen „mirrorless“ Interessierten).
Ende Mai wurde die Firmware der SL erneuert, mit etwa 30 neuen oder verbesserten Fähigkeiten. Unter anderem auch einen Elektronischen Verschluss ähnlich wie in den Sony Kameras (A9).
Natürlich hat man hier nichts davon bemerkt, und hat auch kein Interesse daran. Na dann gratuliere ich mal zu der gelungenen Website. (Abschreckung in Reinkultur).
Typisch leider auch die ständig wiederholte Verwechslung: Die Kamera ist nicht sehr gross, allein die ersten drei AF Objektive sind es (wirklich aussergewöhnich gross). Es werden weitere leichtere Objektive folgen. Oder man kann Objektive verwenden von M, R (die Macros und die Teles sind toll), Contax oder Nikon.
Genau wie andere Objektive extremer Grösse (Otus) sind auch diese Objektive vorallem auf optische Qualität hin konstruiert worden. Dass dies nicht jeder versteht, ist klar. Aber dass kein einziger den Versuch macht das zu verstehen ist schon seltsam.
Hallo Stephan,
eine ganze Webseite mit einer grossen Bandbreite an Inhalten wegen eines Gast-Artikels zu verurteilen, ist wirklich ein Lehrstück für Intoleranz. Ich habe nichts gegen kontroverse Kommentare, aber „der Ton macht die Musik“. Lies dir dein Machwerk mal durch und überlege, ob es möglicherweise an Höflichkeit mangelt? Deinen Standpunkt kann ich im Prinzip nämlich nachvollziehen (darum habe ich ihn nicht „wegmoderiert“), aber so kommt das sehr übel bei mir an.
Du spielst hier in bester Manier die beleidigte Leberwurst, weil jemand deiner Kamera zu nahe getreten ist und sie nicht so toll findet wie du (was meinst du, wie es mir seit Jahren geht? Ein M-Shooter wird von den Gear-Heads täglich der Lächerlichkeit preisgegeben! – get over it!). Okay, Pistolen im Morgengrauen…
Ausserdem solltest du möglicherweise nicht bemerkt haben, dass dies ein Artikel von Mike Evans ist, so übersetzt von Macfilos. Das heisst auch, dass ich nicht persönlich mit seinen Schlüssen konform gehe. Ich übernehme solche Artikel manchmal, eben weil sie kontrovers sind, um mir nicht ständig vorwerfen zu lassen, dies sei nur eine Fanboy-Seite. Nun kommst du und stellst mich wegen Hochverrats an die Wand. Super. Scylla und Charybdis sind nichts dagegen.
Ich persönlich halte die SL für eine extrem gute Kamera! Aber ich bin nun mal ein Messsucher-Fan, daher habe ich sie mir nie angeschafft. Wenn es die M10 nicht gäbe, hätte ich sie „in a heartbeat“!
Wenn du dir nur ansatzweise die Mühe gemacht hättest, mal meinen Standpunkt zu Leica vs Fernost herauszufinden, wüsstest du, wie ich dazu stehe.
Falls möglicherweise dein Ärger wieder herunterkocht, kann man sich ja noch mal vernünftig darüber unterhalten. Höflich. Ich in für neue Versuche stets offen. Ansonsten… good riddance!
Claus
Hallo, Stephan,
ehrlich gesagt, kann ich Deine Begeisterung für die SL verstehen, ich würde bestimmt gerne mal mit ihr fotografieren. Aber ich weiß auch, dass ich eben keinen elektronischen Sucher mag. Seit mehr als 20 Jahren fotografiere ich mit Leica. Was ich an diesem Forum schätze, ist ein gewisses Nievau. Und so interessiert mich auch eine Meinung über einen SL-Nutzer. Zugegeben finde ich es fast dekadent, nach einem Jahr zu fragen, ob ich eine SL behalten möchte.
Deine Kritik an diesem Forum indes kann ich so gar nicht nachvollziehen. Konstruktiver wäre es sicherlich gewesen, eigene Erfahrungen mit einem Jahr SL zu schreiben und vielleicht mit Claus zu sprechen, ob es nicht einen Bericht wert ist. Diese Schimpferei indes kenne ich eigentlich aus den Kommentaren von Photoscala.
Ich mache übrigens eigene Entscheidungen nicht abhängig davon, was andere davon halten. Mein Argument anderen gegenüber: Ich will – und Du musst ja nicht….
Ich freue mich über dieses Forum, auch, wenn ich mich neben meiner Leica M durchaus für Spiegelreflex mit Teleobjektiven begeistern kann. Und, könnte ich sie mir ansatzweise leisten, gerne mal eine Leica S probieren würde. Wegen des optischen Suchers eben. Ansonsten: meine Gratulation zu Deiner SL, aber mehr Fröhlichkeit in der Auseinandersetzung.
Gruß
Kai
Moin Kai,
ob eine Kamera mit zwei optischen Systemen oder nur einem Objektiv für die Komposition und das Belichten zum Einsatz kommt, hängt von den persönlichen Präferenzen des Lichtbildners ab. Zwei Optiken zeigen nie das Gleiche (Ausschnitt, Blendenwirkung etc.) bei der Komposition an. Dafür verpasst man leicht den richtigen Moment aufgrund der langen Auslöseverzögerung des EVF oder der Spiegelabdeckung des Prismensuchers. Die Wahl der Ausrüstung stellt immer einen Kompromiss dar. Am Ende zählt jedoch allein das ausbelichtete oder gedruckte Foto und das WIE und WOMIT rückt komplett in den Hintergrund!
Gut Licht!
Jo
Hallo Stephan,
ich kann Deinen Unmut gut verstehen. Fast immer wird bei den Vergleichen zwischen M10 und SL argumentiert die SL sei zu schwer. Der Rest wird ausgeblendet. Die paar Gramm Unterschied! Und dann wird auf die M10 ein 21er Summilux oder ein 0,95 Noctilux geschraubt … vielleicht noch ein Handgriff und Visoflex. Meiner Meinung nach sind beide Kameras objektiv zu schwer, um auf der Reise herumgeschleppt zu werden. Eine Leica Q ist leichter. Aber dennoch schleppe ich gerne auch eine SL mit M-Objektiven (oder – wenn ich hätte – eine M10) herum. Erst nach einigen Monaten Gebrauch ist mir klar geworden, dass das Bedienungskonzept der SL einmalig und intuitiv ist: Schneller, individuell einstellbarer Zugriff auf wichtige Einstellungen. Seitdem kommt mir die Bedienung der Nikon D4S (und der Leica Q) altbacken vor. Stephan, es wäre hilfreich gewesen, wenn Du in Deinem Beitrag auch einmal konkret auf einige Vorzüge der SL eingegangen wärst. Aber wahrscheinlich wäre der Artikel dann zu lang geworden 🙂 Leica selbst trägt meines Erachtens wesentlichen Anteil daran, dass die SL nicht die Beachtung erfährt, die sie verdient. Ich habe den Verdacht, dass das Leica-Marketing nur die M als Kernmarke und „historische Identität“ zur Cash Cow pusht. Was bedeutet das wohl für die Zukunft der SL?
Und noch etwas: Diese Webseite halte ich dank Claus für eine sehr informative und stilvolle Informationsquelle rund um das Thema Messsucher. Da sollten wir fair bleiben.
Herzlichst
Peter
Meine Entwicklung mit den Kameras lief ähnlich wie wohl bei so vielen hier.
Der Einstieg wieder zu Leica fand durch die T statt, früher war es eine R7 zu analog Zeiten. Danach folgte die M 240, sie machte richtig Spass mit sehr guten Ergebnissen. Mit der Zeit stellte sich aber eine Veränderung meiner Sehkraft ein mit dem Ergebnis dass das Fokussieren mit dem Messsucher einfach zeitraubend und anstrengend wurde. Die Unzufriedenheit wuchs, kein gutes Foto zu erhalten was wirklich scharf war kann frustrieren. Die Zeit bis zum Auslösen war einfach zu lange um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten.
Eines Tages bestand die Möglichkeit mal mit der SL einen Tag durch die Gegend zu schlendern. Und da ich bereits die Leica T hatte mit dem Adapter zu den M – Optiken steckte ich diese Kombination ein und liess das 24-90 einfach stehen. So spielte ich den ganzen Tag mit dieser meiner momentan besten Kombination und freute mich der Ergebnisse.
So bin ich jetzt bei der SL gelandet und verwende sie ausschließlich mit den M Optiken, vorzugsweise mit Summilux 35 und 50.
Eine M kann ich leider nicht mehr nutzen, ist mir auf Dauer zu langsam und zu ungenau in der Fokussierung, aber wie gesagt meiner Sehschärfe geschuldet. Das Gewicht macht mir dabei keine Sorge da ich sie immer mit einer Handschlafe trage. Ich vermisse nicht meine M, ich würde meine SL vermissen.
Danke und ein gutes langes Wochenende
Peter
Backside illuminated CMOS-Sensors, wie sie heute schon die A9 verwendet, eröffnen neue Potentiale und dürften künftig den Fotografen von Arbeiten wie etwa Bildoptimierungen der Kamera JPEG oder RAW Dateien mehr und mehr entlasten, so wie es moderne SmartPhones bereits bieten. Der Fotograf richtet die Kamera auf das Motiv aus, den Rest besorgen Hardware und Software automatisch – ohne jegliche Einarbeitung seitens des Anwenders.
Meinen Exkurs in die sogenannte „Digitalfotografie“ beendete ich nach rund 10 Jahren und belichte KB-Farbdiafilme vorzugsweise mit meiner betagten Leica M, die ich zur Entwicklung direkt an den Filmhersteller per Briefpost versende (so, wie früher die Kodachrome Filme) und treffe dann am Sortierkasten eine Auswahl der gerahmten Dias zur Projektion. Das erspart mir die tägliche Datensicherung auf Reisen abends im Hotel und sehr viel Zeit am Rechner …
Oh ja, das zeigt doch, dass es bei einer Entscheidung für eine Kamera kein Richtung und kein Falsch gibt, sondern dass es immer ein individuelles Empfinden ist. Für mich persönlich käme die SL allerdings nicht infrage, weil sie keinen optischen Sucher hat. Pauschal habe ich ja auch nichts gegen einen Spiegel einzuwenden, entgegen dem üblichem Mainstream.
Allerdings denke ich, dass in dem beschriebenen Brennweitenbereich die M die idealere Kamera ist.
Die SL würde ich eher in der Landschaftsfotografie oder Tierfotografie sehen, wo es auf größere Brennweiten ankommt. Ich bedauere bis heute, dass sich die Leica R mit digitalem Rückteil nicht durchsetzen konnte, was ich auch nicht so ganz verstehe.
Alle Hersteller, die aus Gründen der Kompatibilität des Objektivsortiments ihre Bajonette beibehielten, müssen weitere Kompromisse eingehen. Vor 30 Jahren wagte nur ein Kameraproduzent einen harten Paradigmenwechsel hin zur einem optisch-elektrischen Komplettsystem und liefert heute i.S. Digital Imaging alles von der Optik über den Sensor & CPU, Servos, Raw-Converter etc. bis hin zu den High End Photo Printern aus einer Hand!
Das die robusten Top Modelle mit lichtstarken Prismensuchern plus hochgeöffneten Zoomobjektiven voluminös und gewichtig ausfallen, ist eine Eigenschaft, mit der (gewerbliche) Fotografen heute leben müssen …
Hallo Claus
Danke für den neutralen aber objektiven Bericht. Wenn ich am Samstag eine SL mit dem 24-90 dabei gehabt hätte…
Konzert mit 8 Leuten auf einer kleinen Bühne. Die Q hat sich wacker gehalten. Bei diesen Lichtverhältnissen überragend. Das erste mal habe ich ein Zoom oder eine etwas grössere Brennweite vermisst. Die A6300 mit dem F2.8 24-70 GM welche hauptsächlich Julia benutzt hat, hat mich überrascht. Aber nicht unbedingt positiv…Wo sie bei Tageslicht glänzt, versagt sie öfters bei Konzerten. ISO 12800 waren nicht selten. Und dies nicht nur, weil Julchen nicht gemerkt hat, dass sie plötzlich 1/800 drin hatte. Der Drehregler verstellt sich zu leicht. Der AF sägt wie verrückt und MF war keine echte Alternative . Nur das dauernde Umstellen zwischen Spot- und Mittenmessung hat etwas geholfen. Das Resultat gleicht aber schon fast dem Spray and Pray verfahren. Waren doch am Schluss 370 Bilder auf der Karte. Die Q nur 230. 🙂 Sicher, wenn es gepasst hat, sind die Bilder gut geworden. Es fehlt aber einfach etwas ;-). Das Gewicht kommt der SL nah.
Jetzt werde ich mal schauen, ob ich nicht die M10 und die SL bei einem Konzert mit dem passenden Glas testen kann. Dass ich mit der M10 schnell fokussieren kann, konnte ich bereits feststellen.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Die Leica SL mit dem 24 bis 90 mm Zoom würde ich behalten, da meine favorisierten Brennweiten (35, 50 & 90 mm) je nach Entfernung zum Sujet – ohne Aufwand – sofort mit einem Handgriff zur Verfügung stehen.
Digitalkameras fallen größer aus, da Sensoren andere Objektiv- und Bajonettkonzepte erfordern und die EVF Elektronik einen deutlich höheren Stromverbrauch bedingt, was folglich Platz im Gehäuse für voluminösere Akkus mit höherer Kapazität voraussetzt. Die Leistungen der kompakten M oder Q Batterien mit weniger als zehn Wattstunden reichen da vermutlich kaum aus, oder?
Hallo Claus,
ein netter Bericht der mich zurück versetzt in die Zeit vor zwölf Monaten. Du weist schon, die Zeit wo der Kauf meiner M-P (240) anstand. Auch da hatte ich immer wieder ein Auge auf die SL als Body für die M-Objektive geworfen. Aber wie es so schön in dem Bericht heißt: Gewicht, Gewicht, Gewicht …
Mittlerweile hat sich dennoch eine weitere Kamera hinzu gesellt, mit der auch die fabelhaften M-Objektive genutzt werden können. Angesprochen von Deinen und Jürgen´s älteren Berichten zu den Fuji´s wurde es eine Fuji X-T10. Und das Gewicht, ja das ist deutlich geringer als das der M … Meine Frau freut es als Hauptnutzerin …
Und das Trifft-Elmar 28-35-50 mm … ja ein feines und heut recht teuer zu erwerbendes gebrauchtes Objektiv gelang auch in meinen Fokus. Insbesondere wegen der für mich vernünftigen Brennweitenabstufung. Hier wird wohl mittelfristig das 28er Summicron oder auch Summarit meine schon vorhandene Reihung 50 – 35 – … entsprechend ergänzen.
Liebe Grüße,
Martin
Hallo Martin,
mit der SL ging es mir wie dir, Vorbehalte wegen Grösse und Gewicht. Mike hat es durchgestanden, vermutlich wäre es mir wie ihm ergangen, hätte ich die SL angeschafft.
Das Tri-Elmar ist reizvoll als „Universallinse“, wenn ich mal auf eins zukomme würde ich vielleicht schwach. Aber so erinnere ich mich immer, dass ich schon reichlich Objektive habe (und oft einfach mit 35 oder 28mm auskomme, wenn ich nicht viel mitschleppen will).
Die Fuji X-T10 ist ein feines Ding, überhaupt sind die Fuji-X-Kameras die ideale (familienfreundliche) Ergänzung zur M.
Liebe Grüße, schönen Sonntag,
Claus
Hallo, ihr Enthusiaten,
Die Leica SL ist Nichts für Amateure, die sollten heute mit einem Oberklasse- Handy fotografieren !
Und wenn dem Profi diese Kamera zu schwer ist, dann macht er etwas falsch ! Er hat nicht daran gedacht, diese schwere Kamera durch seine Assistentin schleppen zu lassen, wofür ist die denn da?
Jahrzehntelang haben Assistenten die Kameras für ihren Meister geschleppt, bevor sie sich selbständig machten…also schont und verwöhnt eure Assistentinnen nicht !
Der berühmte Koudelka braucht keine Assistentin, er sagte: Wenn du fotografierst brauchst du gute Wanderschuhe.
Also, worauf wartet ihr? Auf die 50 Megapixel? Wollt ihr 10 qm grosse Plakate drucken? Bei 50 Megapixel braucht ihr auch immer einen neuen PC!
Immer gut Licht, Norbert
Soweit beispielsweise Reiseimpressionen im HD1080p Standard via Flachbildschirm oder Beamer einem interessierten Publikum präsentiert werden, reicht in der Tat jede Kompaktkamera (Smartphone o.ä.), die im Format 16 zu 9 aufzeichnet bestens aus. Es genügt eine Auflösung von circa 2,1 MP (1080×1920 Pixel) oder ein GANZZAHLIGES Vielfaches im Querformat – alles ohne jegliche Nachbearbeitung!
Wer jedoch ausgewählte Motive etwa im Format 20x30cm oder 30x40cm ausbelichten lassen möchte, kann größere Sensoren, wegen der Farben größerer Pixel, zur Aufnahme verwenden und die RAW-Files bei einem professionellen Photoservice mit erfahrenen Bildbearbeitern abgeben.
Und wer höchste Ansprüche hinsichtlich der technischen Qualität an die Abzüge stellt, behält die Kontrolle von der Belichtung bis zur Ausbelichtung; dann muss jedoch alles von der DigiCam (ISO, WB etc.) bis zum Laserbelichter (ICC, dpi) exakt konfiguriert sein!
Also, wer meint, mit einem Handy ein gleichwertiges Bild wie mit einer guten Kamera zu machen, und sei es nur für einen Flachbildschirm, ist in meinen Augen nicht in der Lage, ein Foto auch als Foto zu betrachten. Der wird auch Aldi-Schokolade als Delikatesse empfinden.
Nein, auch bei einem kleinen Bildschirm sehe ich einen gravierenden Unterschied zwischen einer Knipslinse und einem auskorrigierten und sorgsam konstruierten Objektiv. So viele Parameter, die gegen eine solche Aussage sprechen. Und selbst bei aufwendiger digitaler Nachbearbeitung wird es damit nicht besser. Das beginnt beim ausgewogenen Kontrastverhalten und endet noch lange nicht bei der Perspektivkorrektur. Solche Ergüsse in einem Forum, welches gewissermaßen einen gewissen Anspruch an die Fotografie hat, erschreckt mich ein wenig.