Gleich am Tag nach der Hochzeit, von der ich im vorausgegangenen Blog berichtete, packten meine Frau und ich unsere Siebensachen in den Campingbulli und düsten zum Gardasee. Wir waren noch nie dort, aber weisse Flecken auf der Landkarte kann man ja beseitigen.
Wir landeten zunächst unweit von Brenzone, von wo aus wir mit dem Schiff Limone und Malcesine erkundeten. Die letzten Tage dann verbrachten wir in Arco, wo es mir persönlich am besten gefiel. Fotografisch hatte ich keine besonderen Ambitionen, vor allem steckte mir das anstrengende Shooting der Hochzeit in den Knochen. Jetzt hatte ich ja keinerlei Druck, etwas produzieren zu müssen, und das allein war schon Entspannung.
Die Lust am Fotografieren war sofort wieder da, als die schönen Motive und das gute Licht kamen. Ich hatte die M10 und die Q dabei, optional und auf Verdacht die M4 eingesteckt, für die ich allerdings nur noch 2 Rollen Ilford HP5 hatte, da ich für Landschaft wohl einem feinkörnigeren Film den Vorzug geben würde. Aber der war bei der Hochzeit durchgegangen.
Wer ab und zu hier liest, weiss, dass ich es hasse, mich mit exzessiver Ausrüstung zu belasten, darum verschwendete ich zunächst keinen Gedanken daran, bei Ausflügen zwei Kameras mitzunehmen. Viel zu viel Ballast und Gefummel. Wenn ich so etwas gemacht hatte (z.B. beim Leineweber-Markt in Bielefeld), dann meist mit der „Billingham Hadley small“, die ich aber gar nicht so „small“ finde. Sie fasst mühelos zwei Kameras (mit Objektiv) und zwei oder drei Zusatzobjektive nebst anderem Zubehör. Bei Leica Equipment wiegt die dann zwar ’ne Tonne – trotzdem – wenn man wirklich meint, man braucht das ganze Zeug, ist das damit gut zu tragen.
…aber nicht meine Ideal-Vorstellung bei Wanderungen oder Städtetouren. Meine absolute Lieblingstasche ist die „Hadley digital“. Normalerweise bleibt alles Zuhause, was nicht da rein geht. Aber zwei Kameras? Ich stellte fest, dass zwei übereinander (mit Zwischenpolster) hineinpassen und dann sogar noch ein zusätzliches Objektiv daneben Platz hat. Ersatz-Akku, Speicherkarten, Filme, Reinigungs-Tücher und -Pen, sogar das Manfrotto-Mini-Stativ können in die Vortasche. Fortan machte ich es so: Die M10 mit 28mm Summicron (oder die Q), die M4 mit 35mm Summilux und das 50er Summilux in Reserve. Vorteil: Alle Objektive passen auf alle Kameras und die Filtergewinde sind alle 46mm, da ich auf der M4 bei s/w-Film immer entweder mit Gelb- oder Orangefilter arbeite.
Damit konnte ich ausgezeichnet leben, so kam es, dass ich viele Motive analog und digital ablichtete. Und das ist wohl der „Nerd-Faktor“. Wer käme sonst auf die beknackte Idee, Schwarzweiss unbedingt mit Silberhalogenid zu erzeugen, statt einfach Konversionen der digitalen Dateien zu machen. Aber… woran merkt man eigentlich, dass man langsam zum Nerd mutiert? Hier ein kleiner Fragenkatalog ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- besitzt du mehr Kameras, als du realistisch benötigst?
- sind womöglich analoge Modelle darunter?
- siehst du die Welt hauptsächlich in 28, 35, 50mm Leuchtrahmen?
- fühlst du dich unwohl, wenn du ohne Kamera irgendwohin sollst?
- versetzt dich ein „Fotografieren Verboten“-Schild sofort in schlechte Laune?
- bleibst du an jedem Schaufenster und Flohmarktstand kleben, wo ein paar schrottreife Kameras vor sich hinmodern?
- hat dein Arzt dir verboten, im Leica-Forum zu lesen, weil dein Blutdruck dann kritische Höhen erreicht?
- Ist das einzige, an das du bei dem Filmtitel „Fifty Shades of Grey“ denkst, dass das selbst gegen 8 Bit eine ziemlich unterirdische Zahl an Graustufen ist?
- textest du deine Mitmenschen bei der kleinsten Provokation oder auch ungefragt über die vermeintlichen Tiefen der Fotografie zu?
- verwandelst du dich in eine Gollum-ähnliche Kreatur, wenn du deine Lieblingskamera in der Hand hast und sabberst mit heiserer Stimme „mmein Schatzssss…“ ?
Je mehr dieser Punkte auf dich zutreffen, umso stärker bist du in Gefahr, ein Nerd zu sein. Welche auf mich zutreffen, sage ich nicht. Zu peinlich.
Aber Vorsicht! Es gibt Unterschiede!
Wenn du beim Nerd-Test mit positivem Ergebnis abschneidest und insgeheim denkst „Leica first“ und „make Leica great again“, dann ist das „bad, very bad“. Wenn du alle Benutzer von anderen Marken für „total loser“ hältst und sie hinter eine Mauer zwingen willst (die sie bezahlen sollen), dann bist du ein Fanatiker, somit gemeingefährlich und gehörst in eine gut gepolsterte Zelle oder solltest nach Feuerland auswandern, wo du ohne Internet-Anschluss keinem Schaden kannst.
Wenn du Nerd-Positiv bist, gelegentlich mit einer analogen Kamera (oder einer Monochrom) um den Hals herumläufst und dir egal ist, womit andere fotografieren, bist du bloss ein harmloser Irrer. Es spricht für dich, wenn du ausser alten Leicas auch andere Kameras hortest.
Ich selbst zähle mich zu dieser letzten Kategorie. Erstens habe ich nichts dagegen, dass andere Nikon, Canon, Olympus oder Pentax bevorzugen, zweitens besitze ich neben einer Fuji X70 auch diverse analoge Kameras z.B. SLR’s von Konika, Panasonic, eine Wirgin Edixa Vero und diverse andere (alte) Kompakt Kleinbildkameras. Mich befällt nur tiefes Misstrauen Leuten gegenüber, die ein Teil wie die Sony A7 uneingeschränkt toll finden…
Am Gardasee
Zurück zum Gardasee: Da war ich also häufig (nicht immer!) mit zwei Kameras unterwegs. Jetzt, da ich wieder zuhause bin, kam mir der Gedanke, die ähnlichen oder identischen Motive einander gegenüberzustellen. Vielleicht interessant, was Farbe/Schwarzweiss und analog/digital für Unterschiede in der Bildwirkung ausmachen. Was nun besser ist, kann jeder für sich selbst entscheiden.
Der erste Blick auf den Gardasee, wenn man von Norden kommt
Das beste Pasta-Restaurant in der Citta Antiqua von Castelletto. Wir waren am Abend zuvor am Hafen gewesen (weil das Sarsissa angeblich Ruhetag hatte, was überhaupt nicht stimmte, wie sich zu unserem Frust später herausstellte) und hatten eine sogenannte „Lasagne de la casa“ gegessen, bei der ich mir gewünscht hatte, lieber eine von Bofrost zu haben…
Einige Bilder aus Limone
Bilder aus Malcesine
Fotos von einer Radtour bei Arco
Die Tonwert-Trennung mit dem Orangefilter finde ich übrigens sehr passend. Orange ist die Komplementärfarbe zu Grün, trennt aber darum verschiedene Grüntöne auf, die dann auch in entsprechend variierenden Grautönen erscheinen. Der blaue Himmel wird gerade richtig abgedunkelt und die Wolkenstrukturen treten hervor, ohne dass es übertrieben wirkt. Ein Gelbfilter wäre auch o.k., aber der Effekt wäre deutlich schwächer. Ich bevorzuge Gelb vor allem bei Personen (wie neulich bei der Hochzeit). Vor kurzen habe ich mit Rotfilter experimentiert, der trennt aber die Grüntöne nicht so schön, die werden einheitlich gleichartig dunkel. Fazit: Sonnige, überwiegend grüne Landschaft – Orangefilter bevorzugt!
An der Sarca, die Burg Arco
Ein paar Low-Light-Fotos, die Farb-Bilder sind deutlich früher als die Schwarzweissen entstanden. Bei dem Foto „Blick auf Arco“ habe ich die Belichtung ermittelt, indem ich die Leica Q auf ISO 100 stellte. Sie zeigte dann 0,8 Sekunden. Ich schraubte die M4 auf das Mini-Stativ und stellte 1 Sekunde ein (das ist die längste Verschlusszeit der Kamera, dann kommt „Bulb“)
Also: Ob man nun die in Farbe besser sind oder die Schwarzweissen, hängt auch ein bisschen vom Motiv und vom Licht ab. Ich persönlich würde nicht soweit gehen, dass es immer monochrom sein muss. Und inwiefern man den Effekt der „echten“ s/w-Bilder mit einer digitalen Datei emulieren kann, habe ich bei dem folgenden Bild mal ausprobiert. Das kommt der Sache ziemlich nahe. Aber Achtung: Auf dem Monitor mag das sehr ähnlich wirken, wenn man aber die echten Negative z.B. auf Barytpapier ausbelichtet, sieht das wieder anders aus.
Olivenbaum, Leica M10 mit 28mm Summicron bei f/4.0 1/2000sec ISO 100. Die digitale Datei habe ich in LR nach s/w konvertiert, Highlights zurück, Tonkurve starker Kontrast, Standard Schwarzweissmischung, aber blauer Kanal begrenzt, oranger Kanal verstärkt (beides, was ein „echter“ Orangefilter macht), Körnung Stärke 49, Größe 42 und Unregelmässigkeit 70
Letzte Woche bekam ich die Scans der analogen s/w-Aufnahmen und zeigte Sie meiner Frau. Die war davon wenig beeindruckt. Als sie merkte, dass ich deswegen enttäuscht war, legte sie mir tröstend die Hand auf die Schulter. Sie verstehe, dass mir das wichtig sei, aber allen anderen sei es herzlich egal, ob das Bilder von „echten“ Negativen seien oder irgendwas Digitales.
Da wurde mir mal wieder klar, dass ich ein Nerd bin. Und meine Frau ein ganz normaler Mensch, aber doch die „beste Ehefrau von allen“ (wie Ephraim Kishon immer sagte, bloss hatte der mehrere Modelle davon… nacheinander).
Lieber Claus,
Dein Bericht macht sofort Lust, zum Gardasee hin aufzubrechen. Die sehr schönen Fotos erinnern mich an schöne Aufenthalte an diesem See außerhalb jeglicher Hauptsaisonzeiten. Sie geben die von uns vor Ort empfunden Eindrücke absolut wieder.
Seinerzeit erkundeten wir vom vom Südufer (i. d. Nähe von Sirmione) ausgehend den Gardasee.
Rückblickend empfinden wir jedoch auch das Nordufer mit den angrenzenden ländlichen Gebieten interessanter.
Ein Tipp für einen nochmaligem Aufenthalt: Der Ledrosee oderhalb des östlichen Ufers vom Gardasee …
Reisefeeling kommt auf … vielleicht doch auf ein Wochenende ans Nordufer fahren, oder nur ich und die beiden Leica(k)as die Woche über … sind ja nur 500 gemütliche Kilometer über den alten Brennerpass von Straubing aus … schauen wir mal, was noch passiert.
Viele Grüße
Martin
Ledrosee, check! Hatten wir schon im Visier, aber man kann ja beim ersten Besuch nicht alles abhaken.
Ich fand den Norden sehr schön, vor allem Arco und das (bergige) Hinterland. Wenn du die Zeit hast… fahr los! (Neid!)
Liebe Grüße, Claus
… stimme mich gerade ein – vielleicht hilft´s
mit Spagetti, Prosciutto Italiano, Tomaten, Knoblauch, Schalotte und Ital. Parmigiano 🙂
Liebe Grüße,
Martin
„Vielleicht interessant, was Farbe/Schwarzweiss und analog/digital für Unterschiede in der Bildwirkung ausmachen.“
Vice Versa! Denn, um eine bestimmte Bildwirkung beim Betrachter zu erzielen, entscheidet der Fotograf sich bereits VOR der Belichtung für Schwarzweiss oder Farbe (neben der Wahl der Perspektive, dem Abbildungsmaßstab usw.).
Die analoge oder digitale Speicherung hat auf die Bildwirkung eigentlich keinen Einfluss; die Entwicklung / Ausbelichtung kann man entweder selbst erledigen oder einem guten Dienstleister überlassen.
Moin Claus,
meine Sammlung an Fotoequipment erweiterte sich im Laufe der Jahrzehnte, aber unterwegs führe ich nur ein Objektiv mit, um unbeschwert und spontan Eindrücke zu konservieren. Wegen der gleichmäßigen und hohen Schärfe über das gesamte Bildfeld sowie der besonders guten anastigmatischen Bildfeldebnung fotografiere ich meistens mit den Typen Planar oder Summicron im Maßstab größer 1:50; so werden kreisfömige und rechteckige Sujets auch im Randbereich verzerrungsfrei abgebildet und die Proportionen entsprechen dem Gesehenen! Wenn manche Bilder eine gefühlsmäßige Wirkung entfalten, stellt sich die Frage nach der Ausrüstung / dem Material überhaupt nicht – sogar die Bildfehler moderner Konstruktionen speziell für die Digitalfotografie treten komplett in den Hintergrund …
Beste Grüße,
Jo
Na, da ist meine Frau doch anders 🙂
Sie mag die analogen Bilder mehr, vor allem von unserer Kleinen. SIe empfindet die Bildwirkung irgendwie natürlicher. Und merkt selbst, dass man mit der digitalen viel hektischer dabei ist als mit einer analogen.
Wir waren soeben in Dänemark, da ich so gar kein Sammler bin, hatte ich nur die Leica und die Fuji dabei: Und- ich hatte einfach keine Lust zu fotografieren. Etwa 8000 Bilder in den letzten 12 Monaten, das brauchte mal eine Pause.
Ja, und dann lese ich da noch was von einem Bulli-Camper, Claus ? Und habe noch nie ein Foto davon entdeckt? Das weckt doch als alter Bullifahrer meine Neugierde.
Übrigens waren wir auch dem Bulli-Festival, kurz vor unserem Dänemark-Urlaub. Da hatte ich noch Lust, zu fotografieren. Digital und analog. Letzteres mit einem Agfa-Film von 1996. Aber dazu später mehr. Hier ein paar digitale Eindrücke: http://weites.land/midsummer-bulli-festival-auf-fehmarn/
Hallo Kai,
um das nicht falsch rüberkommen zu lassen – meine Frau hat durchaus Sinn für die Ästhetik der analogen und insbesondere der s/w Fotos. Was sie mir sagen wollte, war bloss, dass es für die meisten nicht so wichtig ist, ob die Aufnahmen analog oder digital entstanden, solange sie gut sind.
Nur solchen Leuten wie mir (oder vielleicht auch dir) liegen analoge Aufnahmen mehr am Herzen. Das kann daran liegen, dass der ganze Herstellungsprozess im Grunde (behaupte ich mal) mehr Know-How erfordert. Alles muss im Moment des Auslösens stimmen, die Wahl des Films, der Empfindlichkeit, des Filters sind bereits entscheidend und die Belichtungsparameter müssen stimmen, der Spielraum in der Nachbearbeitung ist minimal. Da kann man bei digital wesentlich mehr „pfuschen“. Und natürlich ist das im Grunde einer der grossen Vorteile der modernen Kameras.
Was Bullis betrifft – schon in den frühen 80er Jahren tourte ich mit meiner damaligen Freundin (heute trägt sie den Titel „Ehefrau“) mit einem T3 Westfalia durch ganz Europa. Er gehörte lieben Freunden, und sie liehen mir das Auto. Allerhand, wenn man den Wert (auch damals schon) bedenkt. Aber ich kümmerte mich als Gegenleistung immer in jeder Hinsicht um den Wagen, denn ich war… jetzt kommt’s – Automechaniker! Jawoll, auch ich habe mal was „Richtiges“ gelernt. Zu der Zeit wollte ich noch Ingenieur werden, wie man sieht, wurde daraus nichts (das wird an dieser Stelle zu lang). Jedenfalls hat „Handwerk goldenen Boden“, an fahrbaren Untersätzen hat es bei mir nie gemangelt, dafür konnte ich auch während des Studiums sorgen. Bald kam auch mein eigener erster T3-Campingbulli und von da an hatte ich alle paar Jahre mal was Neues, T4, T5, auch mal als Multivan. Aktuell habe ich den T5 als California, nach wie vor geniessen wir die Freiheit in dem auch alltagstauglichen Wagen. Denn für „große“ Wohnmobile habe ich keinen Sinn, viel zu stressig, die durch die Gegend zu schaukeln, dann würde ich schon lieber einen Wohnanhänger ziehen. Aber solche „Glaubenssachen“ sind natürlich nicht zur Diskussion offen, zum Glück kann da jeder machen, was er will (von mir aus jedenfalls). Wie bei Kameras – mir doch egal, womit die andern knipsen.
Heute kann ich nur noch Oldtimer reparieren (meine Spezialität waren die Kutschen von GM – Oldmobile, Buick, Chevrolet etc., damals mit 5,4 L 8-Zylinder und brachialer, aber kultverdächtiger Motortechnik) und bin froh, dass ich mit den heutigen Kisten nichts zu tun habe. Einer meiner langjährigen Patienten ist Meister, hat eine kleine „Bude“ und versorgt unseren Bulli. Jedem das seine.
So, wieder ein Teil der Autobiographie preisgegeben, aber das ist kein Geheimnis. In Vlotho sind die meisten Patienten ohnehin mit dieser Vorgeschichte vertraut.
Übrigens, coole Fotos vom Bulli-Festival! Habe ich aufgesogen. Bei den T2 und T3-Modellen geht mir immer das Herz auf. Unglaublich viele schöne Erinnerungen sind damit verbunden. Ausserdem kenne ich die Technik noch in- und auswendig!
Liebe Grüße in den Norden,
Claus
Moin Claus & Kai,
Amateure starten oft mit einer (festen) Normalbrennweite in die Welt der Fotografie, um ihre Freizeitaktivitäten zu dokumentieren. Inzwischen dominieren Standardzooms die (erschwingliche) Erstausstattung. Im Laufe der Jahre probieren manche (teure) Brennweiten sowie diverses „professionelles Zubehör“ aus, in der Hoffnung ihre fotografische Ausbeute zu optimieren.
Bei „sachgerechter“ Handhabung – etwa einer 400 Euro APC-C DSLR inklusive Kit-Zoom – zeigen sich nur marginale Unterschiede (wenn überhaupt) hinsichtlich der Bildwirkung und technischen Qualität im Vergleich zur 20 mal teureren Top DigiCam!
Darüber zu „bloggen“, lohnt sich eigentlich nicht. Lösungen von fotografischen Herausforderungen (vgl. Tutorials) bieten da m.E. mehr Stoff im Rahmen eines kommentierten PhotoBlogs, oder?
Viel Spaß beim Portraitieren für das Familienalbum!
Jo (Motto: KISS – Keep It Simple Stupit)
Wer seine Bildchen nur auf Facebook zeigen will, der braucht sicher keine teure Kamera! Es reicht mir übrigens, wenn ich den Unterschied sehe, und er ist mir wichtig! Was andere machen, ist mir völlig egal.
Nebenbei: Meine Fotografie ist sicher nicht von einer teuren Ausrüstung abhängig, ich habe glaube ich zur Genüge bewiesen, dass ich die Grundprinzipien der Bildkomposition verstehe… aber es macht einfach mehr Freude mit einer schönen Kamera.
Im übrigen schliesse ich aus deinem Kommentar, dass du meinen Blog für überflüssig hältst. Vielen Dank. Aber man hat halt so seine Schrullen. Zwingt dich ja auch keiner, hier zu lesen. Ignorier die Seite einfach. Ich habe zumindest den Wahrnehmung, dass andere die Inhalte mehr zu schätzen wissen.
Und… hast du den Eindruck, dass Kai und ich hauptsächlich für’s Familienalbum produzieren?
Irgendwas kommt vielleicht auch falsch rüber… (??)
P.S. Zitat: Genau mein Motto! „Stupid“ wird allerdings mit „D“ geschrieben.
Moin, Jo,
ich glaube, heute gibts nur noch Profis. Und auch nur noch professionelles Gerät.
Und ich glaube auch, dass Einsteiger eher mit Zooms agieren, um für alles gewappnet zu sein.
Ist mir ehrlich gesagt aber auch egal, weil jeder seinen Weg gehen sollte. Vor kurzen traf ich eine Frau, die hat von 16mm bis 800mm alles. Sie kann es kaum schleppen, hat ihren Beruf als Bankkauffrau an den Nagel gehängt und fotografiert, wie gesagt, alles,,,, Kinder, Hochzeiten, Landwirtschaft, Vögel, Landschaft, Portraits und und und. Macht in ihrer Scheune Ausstellungen. Und sie fragte mich, was man denn für ein Bild so erwarten dürfte. Als ich sie ernüchterte, kam, die Bankkauffrau in ihr durch. Zuhause schaute ich dann mal auf ihre Seite und stelle fest, sie fotografiert wirklich alles, nur nichts richtig. Aber fühlt sich zum Profi berufen. Wie das gerade so modern ist.
Ich bin eigentlich über Zooms zur Festbrennweite gekommen. Und ja, ich habe eine billige Kamera, die ich mir kein zweites Mal kaufen würde und ich habe eine teure, die ich nicht missen möchte.
Nun kenne ich gerade Dein Problem nicht, will Dir aber grundsätzlich Recht geben, wenn Du sagst, auch mit billigen Objektiven ein gutes Bild machen zu können, welches in seiner Bildwirkung in nichts nachstehen muss. Vorrausgesetzt aber, die Bildidee und das Objektiv harmonieren miteinander.
Und hier gibt es heute wieder eine weitere Marketingfalle. Denn den heutigen Profils werden Kameras verkauft, die für alles ideal sind. Und genau hier ist einer der Fehler.
Alleine Mare, wohl anerkannt für echte professionelle Fotoreportagen, hat die unterschiedlichsten Kameras und Kamerasysteme für die unterschiedlichsten Aufgaben.
Wenn ich mir ein Thema suche, dann suche ich nach dem passenden Objektiv, der passenden Kamera. Unabhängig vom Geschrei der Marken.
Wenn ich aber genau hingucke, dann erkenne ich selbst bei Internetfotos, ob das Objektiv auch technisch wirklich etwas taugt. Und wenn man genau hinsieht, erkennt man den Unterschied. Und der kann dem einen teuer, dem anderen wertvoll sein.
Und weil wir hier augenscheinlich unterschiedliche Ansichten präsent sind, lohnt sich das Bloggen hierzu für alle, die ihren Horizont erweitern möchten. Für alle anderen sind da die Marketingseiten seines Lieblingsherstellers sicherlich wohltuender.
@Claus – All will become clear in time!
@Kai „Ich bin eigentlich über Zooms zur Festbrennweite gekommen.“
Meine ersten Fotos knipste ich mit einer KB-SLR ohne Rückschwingspiegel und Springblenden-Automatik mit den (unvergüteten) Brennweiten 35 rsp. 85 mm, entweder mit angesetztem Prismensucher oder via Lichtschacht. Später mit dem Geld einiger Ferienjobs schaffte ich mir eine Contax RTS inklusive teurer Carl Zeiss T* Objektive (25, 35, 50 u. 85) an. Dazu noch weiteres Zubehör, wie Balgen, Winkelokular, Filter etc. – heute favorisiere ich robustes, vollmechnisches Equipment zum Belichten von Farbdiafilmen zur Projektion auf einer 1,5 m breiten Leinwand. Früher schickte ich meine Filme zu Kodak in Stuttgart ein und aktuell zu Fuji in Gera (90 Cent/Warensendung). Den Bildfeldschwund des 2/35 WW kann ich am eingeblendeten Rahmen schon recht zuverlässig einschätzen und wenn ich den Ausschnitt vor der Aufnahme exakt bestimmen möchte oder einen Pol-Filter verwende, nehme ich die SLR. Ich besitze zwar ein 28-45 f/4.5 Zoom, aber benutze es nicht. Neben der bewussten Wahl der Blende, Zeit und Entfernung zur Bildkomposition, wirkt sich auch die angesetzte Brennweite auf die Proportionen aus. Da die hyperfokale Distanz u.a. eine Funktion der Brennweite ist, variiert bei konstantem Abbildungsmaßstab sichtbar die Unschärfe im Vorder- und Hintergrund, was sich bei einer SLR leichter im Sucher beurteilen läßt. Vielleicht ein verwirrender Kommentar in einem WebLog mit dem Titel „Messsucherwelt“, oder ? ;o)
Weniger verwirrend als redundant.
Was hat das eigentlich noch mit dem vorher besprochenen zu tun?
Sorry, ich komm da nicht mehr mit.
Moin, Claus,
manchmal fängt man groß an, um klein zu enden:-) Spannend, immer ein Stück mehr von seinem gegenüber zu entdecken. Vielen Dank dafür.
Unseren T3 Multivan (noch richtig analog) werden wir wohl dem T6 California Beach opfern, unser kleiner Wurm macht sich eben doch schon sehr breit und im letzten Schnee in Norwegen habe ich doch den Allrad vermisst. Ja, für uns ist es auch die schönste Art, Urlaub zu machen, man ist einfach dicht dran. Und der Bulli ist nach wir vor, je nach äußerem Auftritt, ein echter Sympathieträger. Zumindest, solange Bulli-Fahrer den Bulli fahren und nicht Sportcoupé-Fahrer meinen, einfach größer auftreten zu müssen:-)
Auf Fehmarn habe ich eine Einladung bekommen, einen Bericht über ein kleines VW-Museum zu machen. Falls du Lust hättest, könnte ich bestimmt mal den Kontakt herstellen. Aber dieser Tage sind wir auch im Umzug, knapp 20 km südlich von Dänemark bringt es mich meiner Tramstadt, Tromsø langsam näher.
Liebe Grüße ins Weserbergland.
Kai