Eine Weile ist vergangen, seit ich den letzten Blog schrieb. Es gab so vieles anderes, das mich beschäftigte ausser Fotografie. Das heisst nicht, dass ich nichts fotografiert habe (meist innerfamiliäres). Ebenso habe ich wie gewohnt die großen fotografischen Webseiten verfolgt (eigentlich eine tägliche Routine), aber auch dort gab es nichts bahnbrechendes zu berichten. Zumindest, was meine Zielgruppe betrifft. Es gibt Neuauflagen von professionellen DSLR’s und von Kameras im spiegellosen Segment mit kleineren Sensoren, beides für mich ohne Interesse.

Ich gebe zu, dass ich ein wenig Schadenfreude empfunden habe, als der Review der Sony RX1R II bei DPreview herauskam und man am Ende (vorsichtig) durchblicken liess, das in den Augen der Tester die Leica Q gegenüber der Sony (in gewisser Weise) zu bevorzugen sei. Erstaunt war ich auch, denn ich hatte angenommen, dass Sony inzwischen den „automatischen Gold-Award“ gebucht hatte. Es gibt noch Überraschungen.

Auf derselben Website gab es vor ein paar Tagen einen Bericht über die Leica Q im Einsatz bei einem Hochzeitsfotografen. Dies war… gelinde gesagt „underwhelming“. Oh, er war verständig genug, hat die richtigen Dinge gesagt, „great Lens“, „schneller Autofokus“, „tolle Farben“, und so weiter in der Art. Aber die Bilder dazu… ich will auf keinen Fall zu sehr darauf herumhacken (es gibt genügend mittelmässige Bilder auf meiner Webseite, von geschmacklichen Erwägungen beim Postprocessing ganz abgesehen), aber… um es mal so auszudrücken: Wenn ich auf einer so großen Webseite einen Bericht abliefere, dann müssen zumindest zwei, drei Bilder richtige Whopper sein. Da das Bildmaterial eher durchschnittlich war, fing der Mann sich einen Haufen Troll-Kommentare ein, die weder er noch die Q verdient haben. Immerhin zeigt der Beitrag, dass Profis wie er, die sich sonst nur auf ihre DSLR’s als „Workhorses“ verlassen haben, Kameras wie der Leica Q eine Chance geben. Überhaupt hat die Q anscheinend eine ganze Menge Leute dazu gebracht, Leica als Kamerahersteller (wieder) ernst zu nehmen. Nicht wenige, die sonst mit Leicas gar nichts anfangen konnten, haben sich eine Q zugelegt.

Auch wenn ich gerade keinen neuen Blog schreibe, freue ich mich über den stetigen Zustrom von Kommentaren und E-Mails, durch die ich interessante und nette Leute kennen lerne (bisher wurde ich von Trollen verschont, mal sehen, wie lange noch…). Es sind oft Anregungen oder auch Anfragen zu technischen Details, die ich gerne beantworte. Neulich bekam ich sogar ein Script „geschenkt“, das verhindert, dass beim herunterladen von der Speicherkarte auf die Festplatte die (an sich) überflüssigen JPG’s der Leica Q mit geladen werden und Speicherplatz fressen. Vielen Dank nochmal! Aufmerksam machen möchte ich noch auf einen „Leica-Kollegen“, Kai-Torsten Steffens, der hauptsächlich mit einer M7 und (analog-) MP fotografiert und eine Schleswig-Holstein-Webseite mit vielen interessanten Inhalten aufgebaut hat. Für seinen (sehr lesenswerten) Beitrag zur Insel Sylt hat er auf Bilder zurückgegriffen, die ich in den Jahren 2011-2013 mit M9 und M240 gemacht habe.

Letzten Samstag spielte „Cellissimo“, das ist das Cello-Ensemble von Oliver Krüger, in einem Flüchtlingsheim in der Nähe von Vlotho. Da meine Tochter auch beteiligt ist, war ich dabei und hatte mir vorgenommen, die Sache fotografisch zu dokumentieren. Eine willkommene Gelegenheit, die Q in Kombination mit der M zu testen. Ich nahm also beide Kameras mit, die M nur mit dem 50er Summilux, kein weiteres Objektiv. Ich wollte sehen, was ich mit 28 und 50mm Brennweite abdecken kann. Ein weiterer Grundgedanke war, ohne Objektivwechsel auszukommen und so Staub (auf dem Sensor) und Zeit zu sparen.

Als ich die M checkte, sah ich eine Anzeige, die ich noch nie zuvor gesehen hatte: Auf dem Display erschien in roter Schrift: „Akku-Alter prüfen“. Obwohl der Ladezustand noch gut war, scheint eine gewisse Alterung der Ladungsträger einzutreten. Jedenfalls zeigte mir dass, wie sehr ich mich in letzter Zeit auf die Q verlassen habe. Ein kurzes Nachladen behob das Problem.

Wir waren eine Stunde vor Konzertbeginn am Ort,  nicht nur Cellissimo war beteiligt, sondern auch die „Cellissimo-Kids“, die ganz jungen Schüler von Oliver Krüger. In dieser Zeit vor Beginn machte ich schon einige Fotos, man kann schon mal die Belichtungsbedingungen testen und sich „warmschiessen“. Oft ist auch schon was Brauchbares dabei. Je näher der Beginn rückte, desto mehr Besucher fanden sich in der ehemaligen Aula der alten Schule ein, vor allem Kinder.

QM Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/60sec ISO 800 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/90sec ISO 1250 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/90sec ISO 1250 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/125sec ISO 1000

Und während ich meine Bilder machte, fand ich mich auf einmal von den Kindern umringt, die sich fragten, was ich gleich mit zwei Kameras dort anstellte. Bemerkenswert ist nebenbei, dass sie meine Kameras so anziehend fanden, denn dort waren auch andere, z.B. mit einer Bridge-Kamera mit Klapp-Display oder kleine Kompakte Kameras. Sie stürzten sich aber auf die Leicas. Warum? Ich vermute, dass selbst bei diesen Kindern, die (geschätzt) zwischen 5 und 11 Jahre alt waren, die „Gestalt“ der Kameras quasi den Archetyp eines „ernstzunehmenden“ Fotoapparats darstellt. Allerdings will ich das nicht überbewerten, wenn ich mit einer Canon 5D dort gewesen wäre, hätte die die Kinder auch angezogen.

Ich zeigte ihnen die Kameras und sie verstanden sehr schnell (wir verständigten uns mit Zeichensprache), dass die M zu kompliziert für sie war (eigentlich haperte es wie immer nur am manuellen Fokus, ein Konzept, dass für sie fremd war). Die Q hingegen konnten sie sofort intuitiv bedienen. Vielleicht erklärt mich der eine oder andere für Verrückt, aber ich liess sie mit der Q losziehen und drauflos fotografieren. Sie blieben ja im Saal, und die Sache machte mir genauso viel Spass wie ihnen.  Das einzige, was schade war: Bei dem Gefummel an der Kamera hatte ich nicht bemerkt, dass das Zeitrad von Stellung „A“ auf eine 1/2000 Sekunde gerutscht war. Daher machte die Kamera (deren maximale ISO ich auf 6400 eingestellt hatte) Bilder, die ich in Lightroom zwei Blendendstufen hochziehen musste. Andererseits beschert mir das einen Test über High-ISO, denn die resultierenden Bilder entsprechen 25 000 ISO. Sie sind trotzdem brauchbar, haben eine verträgliche Körnung und nur eine minimale Andeutung von Banding in ganz dunklen Bildbereichen (wenn man nicht danach sucht, findet man es nicht). Diese und alle anderen Bilder habe ich übrigens in Silver Efex entwickelt, dazu etwas Filmkorn gegeben (keins der anderen Bilder war über ISO 2000, also war etwas Struktur erwünscht, um die Dateien nicht so „klinisch“ wirken zu lassen). Hier kommen die „High-ISO-Bilder:

Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/2500sec ISO 6400 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/1250sec ISO 6400 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/1250sec ISO 6400 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/2000sec ISO 6400 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/2000sec ISO 6400 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/2000sec ISO 6400

So also wurde die Q zu meiner „Verleih-ca“ (Begriff bei Paul Ripke geklaut).

Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/60sec ISO 2000 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/60sec ISO 2000 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/90sec ISO 800

Während die Q unterwegs war, machte ich einige Schnappschüsse von den Kindern mit der M und dem 50er Summilux:

Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/90sec ISO 2000 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/125sec ISO 2000 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/125sec ISO 2000

Was die Kombination 28/50 mm betrifft: Unter den dort vorherrschenden Bedingungen brauchte ich nichts anderes, da ich mich frei bewegen konnte und auch nah dran kam (gerade bei 28 mm muss ich immer an Robert Capa denken: „If your Photos aren’t good enough, you’re not near enough!“). Müsste ich mehr Reichweite haben, bliebe immer noch, das 75er oder 90er zum Wechseln mitzubringen. Hier war das überflüssig.

Der unterschiedliche Bildwinkel beider Brennweiten sorgt für Abwechslung, 28mm bezieht mehr Umgebung mit ein, selbst bei „Close-Up“-Aufnahmen, während 50mm tendenziell mehr isoliert. Das Freistellungspotential beider Objektive ist natürlich willkommen. Nur bei dem Gruppenbild zum Schluss habe ich einmal auf f/2.8 abgeblendet, sonst immer Offenblende benutzt. Hier einmal eine Gegenüberstellung der Perspektiven bei ähnlichem Motiv und Entfernung:

Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/90sec ISO 2000 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/60sec ISO 800 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/90sec ISO 1250 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/60sec ISO 320

Ich machte einige „Studien“ mit dem 50er Summilux:

Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/90sec ISO 1600 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/90sec ISO 1000 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/90sec ISO 1000 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/90sec ISO 1250 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/125sec ISO 2000

Nach dem Konzert stellten sich alle zu Gruppenbild auf, darunter auch einige Kinder und die Dolmetscher:

Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/2.8 1/60sec ISO 2500

Aber die Kinder waren nicht nur auf meine Kameras scharf, die Musik hatte sie durchaus erreicht. Sie zeigten dann reges Interesse für die Celli. Ich hatte nun meine Q wieder:

Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/60sec ISO 1000 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/60sec ISO 800 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/60sec ISO 1000 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/60sec ISO 800 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/60sec ISO 800

Meine Tochter und ich verliessen die Schule mit einem Gefühl menschlicher Wärme. In diesen zwei Stunden konnten wir nur wieder mal feststellen, dass die Flüchtlinge und deren Kinder genau so sind wie wir. Nur haben wir das Glück, nicht in einer Gegend zu wohnen, wo blutrünstige Fanatiker uns ermorden wollen. Obwohl — was Fanatiker betrifft, haben wir die hier auch um uns. Der Hohe Bauzaun um das Schulgebäude und die zahlreichen Security-Leute waren ja wohl nicht da, um die Bevölkerung vor den Flüchtlingen zu schützen…

Die Fotos habe ich auch dem DRK-Mann gesandt, der das Camp leitet. Er wird sie den Kindern zur Verfügung stellen.

Die Schlussfolgerungen:

  • Die Q und die M mit 50er Objektiv sind eine Super-Kombination.
  • Die Q kann man jedem bedenkenlos in die Hand drücken

Aber noch etwas war an diesem Wochenende: Das 8-Klassenspiel der Waldorfschule Minden, die meine jüngere Tochter besucht. Die Klasse hatte in den letzten Wochen intensiv das Stück „Die Welle“ einstudiert, das einen geradezu unheimlichen aktuellen Bezug hat. Meine Frau fotografiert sonst mit dem iPhone, aber als Fotos von den Proben für’s Programmheft gebraucht wurden (und ich keine Zeit hatte), drückte ich ihr die Q in die Hand. Sie war erst skeptisch, dann brachte sie ordentliche Fotos nach Hause:

Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/80sec ISO 100 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/160sec ISO 100 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/250sec ISO 100

Ich machte während der Aufführung noch ein paar zur Erinnerung (mit der M, weil ich für die Q zu weit weg war):

Leica M mit 90mm Summarit bei f/2.5 1/180sec ISO 1000 Leica Q (Typ 116) 28mm Summilux f/1.7 1/60sec ISO 320 Leica M ( Typ 240) mit 50mm Summilux asph. bei f/1.4 1/125sec ISO 200

Zu guter Letzt noch ein Tipp: Wer nicht zu weit von Detmold entfernt wohnt und seine Technik für Nachtaufnahmen perfektionieren möchte, sollte wissen, dass die Aktion „Der Hermann leuchtet“ wieder begonnen hat. Das ist ein Lichterspektakel mit Lasershow, das noch bis zum 20. März am Hermannsdenkmal stattfindet. Letztes Jahr war ich dort (siehe auch diesen Blog-Beitrag), diesmal hatte ich eigentlich nicht vor, dorthin zu fahren. Ich bin mit den Fotos vom letzten Jahr noch durchaus zufrieden, selbst wenn ich ein wenig neugierig bin, wie die Q sich machen würde.

Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/1.4 1,5sec ISO 200

Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/1.4 0,5sec ISO 640

14 Kommentare

  1. Pingback:Fotografie-Blog-Bühne 2017: stylogram - stylogram

  2. Martin Pitsch

    Hallo Matthias,

    vielen Dank für Dein Interesse an meinen Aufnahmen. Tatsächlich befinde ich mich z. Z. in einer „kreativen Pause“ mit meinem Blog, wie Claus geschrieben hat – vielen Dank hierfür, Claus!

    Du kannst aber auf meinem flickr-Account ausgewählte Aufnahmen von mir anschauen. Es sind unter Landschaft & Natur auch Aufnahmen jüngeren Datums mit dabei (ganz unten). Vielleicht magst Du hier schauen: https://www.flickr.com/photos/martinpitsch/albums

    Liebe Grüße in die Schweiz,
    Martin

    • Hallo Martin
      Danke für den Link. Werde es mir sicher am Wochenende genauer anschauen. Unterdessen hast du einen neuen „Follower“ wie das so schön auf Neudeutsch heisst 🙂

      • Hallo Matthias,

        gerne … und viel Freude beim anschauen meiner Fotografien.

        Grüße,
        Martin

      • Hallo Matthias,

        die kreative Phase ist zwar noch nicht beendet, jedoch ist mein Blog wieder erreichbar. Einfach auf meine Namen klicken …

  3. Achim Dederichs

    Hallo Claus,

    eins vorweg: Mein Name ist Achim – ich finde das „Du“ durchaus angenehmer, weil weniger förmlich.

    Vielen Dank für die Tipps hinsichtlich des Workflows und ich habe in meinem „Gerätelager noch einen Coolscan IV von Nikon gefunden. Den hatte ich mir damals zugelegt, um einige klinische Dias zu digitalisieren. Bei Vorträgen hatte man ja damals noch Diakästen – very old fashioned!
    Der liefert zwar nur 4000 Pixel, aber die Bildqualität fand ich sehr ansprechen. Ich muss jetzt nur noch schauen, daß ich für meinen Mac einen Treiber ausfindig mache. Tatsächlich kann ich mich erinnern, daß die Dia-Scannerei unheimlich langsam vonstatten ging.
    Mal sehen!

    Schönes Rest-WE
    Achim

    • Claus Sassenberg

      Hallo Achim,

      stimmt, das Einscannen von Dias oder Negativen ist eine langwierige Sache. Für eine Rolle Film brauche ich mehrere Stunden. Aber die Nikon Scanner sind sehr gut, da bekommst du jetzt auch nichts besseres (4000 gute Pixel sind besser als 10 000 von einem schlechten Flachbettscanner).

      Was die Treiber-Software für Mac betrifft, ist die beste glaube ich bei Silverfast zu haben, schau dort mal nach.

      Schönen Sonntag!

      Claus

  4. Achim Dederichs

    Hallo Herr Sassenberg!
    Habe vor kurzem Ihr Tutorial betr. Bildbearbeitung in Silver Efex auf YouTube angeschaut – gut gemacht! Würde mir dieses Programm auch bei der Bildbearbeitung mit der Monochrom helfen?
    Da dürfte doch die nachträgliche Filterung bei fehlenden Farbkanälen nicht funktionieren. Bringt das Programm dann noch einen gestalterischen Nutzen?

    Wie ist eigentlich Ihr Workflow bei analogen Bildern?
    Scannen Sie die Negative ein, um diese dann in Lightroom/Silver Efex bearbeiten zu können oder digitalisieren Sie die Papierabzüge??
    Leicainfiziert wie ich nun gerade bin habe ich mir bei Lars Netopil in Wetzlar eine wunderschöne M3 zugelegt. Das passende Objektiv (ein 5cm Summicron) in entsprechender Glasqualität wird wohl in den nächsten Wochen hinzukommen (wenn eins verfügbar ist).

    LG
    Achim Dederichs

    P.S.: Kennen sich die Personen in Ihrem Blog aalender ist es allgemein üblich, sich hier zu duzen ?? 😉

    • Claus Sassenberg

      Um das letzte gleich zu Anfang zu beantworten… meistens duzt man sich in der Foto-Community, und für mich ist das o.k. Wenn du also nichts dagegen hast… ich heisse Claus 😉

      Silver Efex ist auch für die Monochrom definitiv zu empfehlen, es hilft dir, einen Schwarzweiss-Look zu erreichen, der mehr ist als nur Grayscales. Natürlich hängt das Ergebnis von deinem persönlichen Geschmack und Motiv ab, ob du zum Beispiel eine Filmemulation überlagerst, einfach nur mehr „Punch“ willst oder das Gegenteil (z.B. bei einem Porträt, sehr „Soft“ werden möchtest). Ich selbst finde, dass ich die gewünschten Ergebnisse mit Silver Efex schneller und leichter zu erreichen sind als mit Lightroom (das trotzdem meine Lieblingssoftware bleibt). Nebenbei: Es gibt auf der Webseite von Silver Efex selbst Video-Tutorials, bei denen du die Möglichkeiten siehst, die dir zur Verfügung stehen.

      Du hast richtig erkannt, dass dir die Farbfilter im Programm nichts nützen, da du keine Farbkanäle in der Datei der MM hast. Ich möchte dir an dieser Stelle warm empfehlen, Farbfilter auf den Objektiven zu nutzen. Als man hauptsächlich S/W fotografierte, war es üblich, standardmässig einen Gelbfilter vorzuschalten. Wann immer ich meine M3 ausführe, ist ein solcher Filter davor. Gelb immer, Orange auch oft und Rot manchmal, wenn ich „dramatischen Himmel“ brauche. Du kannst auf dieser Webseite eine Menge über Filter lernen (und auch, das es eigentlich „das Filter“ heisst, woran ich mich nie gewöhnen werde…).

      Mein analoger Workflow: Negative entwickeln (vorzugsweise selbst, vorsicht, die grossen Fotoentwickler können manchmal keine traditionellen S/W Filme mehr, meinen ersten Kodak-Tri X haben sie totgekocht. Oder du nimmst „Mädchenfilm“, das ist ein Schwarzweissfilm, der im Farbverfahren entwickelt wird, dann kannst du ihn in jeden Drogeriemarkt geben).
      Ich scanne die Negative mit meinem Nikon Coolscan 5 ED ein, Scansoftware „Silverfast 8“. Anmerkung: Es gibt kaum noch gute Filmscanner. Sehr populär auch der Epson V 800 oder 850 Pro, ein Flachbettscanner, jedoch nicht so gut wie der Nikon, der nicht mehr auf dem Markt ist.
      Die Scans werden in Lightroom abschliessend bearbeitet. Silver Efex natürlich überflüssig, ist ja schon Film… Also: Hybrider Workflow, kein Papier. Aber seeehr Zeitaufwendig, darum halte ich mich mit analog-Fotografie etwas zurück. Trotzdem macht es mir ungeheuren Spass, die M3 auszuführen.

      Viel Spass mit digital und analog (bei mir breitete sich die Infektion ähnlich aus),

      Claus

  5. Hallo Claus,

    immer wieder gerne lese ich als (noch?) nicht Leica-Fotograf Deine Berichte. Sie sind für mich erhellend und inspirierend zugleich.
    Dies einerseits in Bezug auf Deine ausgeübte Fotografie mit Leica Cameras – hier wieder aktuell die Fotografie mit nur zwei Festbrennweiten, andererseits wegen der informativen Inhalte über Dein (… und das Deiner Familie) soziales und kulturell ausgeübtes Engagement.

    Vielen Dank und Herzliche Grüße,
    Martin

    • Claus Sassenberg

      Hallo Martin,

      danke für den netten Kommentar. Für alle, die hier reinschauen, möchte ich auch deine Webseite empfehlen, ich finde deine S/W-Landschaftsbilder wirklich sehr sehenswert!

      Viele Grüße nach Straubing,

      Claus

      • Hallo Claus,

        es freut mich, dass Dir meine monochromen Fotografien zusagen. Vielen herzlichen Dank für Deine Empfehlung!

        Viele Grüße nach Vlotho und ein schönes Wochenende wünschend,

        Martin

    • Hallo Martin
      Wollte gerne deine Bilder schauen. Kann es sein, dass da im Moment nur ein Bild ist? Ich finde leider keinen Link für weitere.

      Liebe Grüsse aus der Schweiz

      • Claus Sassenberg

        Stellvertretend für Martin: Seine Webseite ist zur Zeit im Wartungsmodus, er macht eine „kreative Pause“, weil er sich noch intensiver mit S/W-Fotografie mit der M240 auseinandersetzen will.

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